Seelenorte im Remstal: Warmlaufen für den Deutschen Wandertag 2022

„Hier fühle ich mich wohl.“ „Der Ort gibt mir Kraft.“ „Bei der Aussicht finde ich eine neue Perspektive.“ Diese und weitere Aussagen zeichnen die „Seelenorte“ aus. In den nächsten Monaten stellen wir unter www.dwt2022.de verschiedene Vertreter aus den 20 am Deutschen Wandertag 2022 beteiligten Kommunen im Remstal ihre Lieblings-Landschafts-Orte sowie dazugehörende Wanderungen vor. Auch Harald Ziller, der Vorsitzende der Ortsgruppe Waldstetten, ist dabei.

Harald Ziller stellt die Reiterleskapelle oberhalb von Waldstetten vor. Sie stammt aus dem Jahr 1714. Daneben steht ein mächtiger Lindenbaum. Harald Ziller liebt diesen Or. „Hier oben ist der Übergang vom Filstal ins Remstal, hier ist der Christentalpass, und hier verlaufen zahlreiche Wanderwege“, sagt er. Fast schon gebirgig schlängelt sich ein Pfad den Berg hinauf, rechter Hand bietet sich ein famoser Blick bis weit nach Schwäbisch Gmünd. Und auch wenn pure Ruhe herrscht hier oben: Bis zum Wanderheim Franz-Keller-Haus sind es nur etwa drei Kilometer.

Seelenorte als Einladung zum Deutschen Wandertag 2022 im Remstal

Die „Seelenorte des Remstals“ liegen mal abgeschieden im Wald, mal bei einem besonderen Aussichtspunkt. Sie sind gekennzeichnet durch Sitzbänke oder andere Besonderheiten – und alle erzählen eine eigene Geschichte. Gelegen an bekannten oder weniger bekannten Wanderwegen, laden die Seelenorte zum Verweilen und zum Krafttanken ein. „Wir freuen uns sehr, Wanderern aus ganz Deutschland das Remstal als Wanderregion nahe bringen zu dürfen“, erklärt der Präsident des Schwäbischen Albvereins, Hans-Ulrich Rauchfuß. „Die Wanderungen zu den Seelenorten sind ein wunderbarer Auftakt dazu.“

„Es ist ein persönlicher Zugang zum Remstal und zeigt, wie sehr die Menschen hier mit dem Landschaftsraum verbunden sind“, erklärt Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Mit diesem besonderen Einstieg werben die Verantwortlichen für den Deutschen Wandertag, der vom 3. bis zum 7. August 2022 in Fellbach und umliegenden Kommunen stattfindet.

Wandertag als gute Tradition

Der Deutsche Wandertag findet seit über 120 Jahren immer in einer anderen Region in Deutschland statt. Veranstalter ist der Deutsche Wanderverband (DWV), der die Wanderfans gemeinsam mit einem Mitgliedsverein und regionalen Partnern einlädt. Die Stadt Fellbach, der Schwäbische Albverein und das gesamte Remstal übernehmen beim Deutschen Wandertag 2022 vom 3. bis 7. August 2022 die Rolle der starken Partner und Gastgeber, „Wandertagshauptstadt“ und somit Mittelpunkt des Wandertags ist Fellbach. Während der fünf Tage gibt es spannende Wanderungen und Führungen, Vorträge, Konzerte und vieles mehr. Rund 30 000 Gäste werden beim weltweit größten Wanderfest im Remstal erwartet.

 

Deutscher Wandertag: Forderung nach weniger Bürokratisierung

Beim Deutschen Wandertag, dem größten Wanderfest der Welt, welches vom 15. bis 20. August 2018 in der Region Lippe Detmold stattfand, nahmen Zehntausende Besucher aus ganz Deutschland und Europa teil.

 

Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident und Schirmherr des Wandertages, sprach in Detmold über die große Bedeutung der Wandervereine für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung seines Landes. Der Präsident des Deutschen Wanderverbandes sowie des Schwäbischen Albvereins, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, übte Kritik an der zunehmenden Bürokratisierungsflut, welche die Arbeit der Vereine massiv behindere. Als Beispiel nannte er die am 25. Mai 2018 in Kraft getretene neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Der Präsident befürchtet eine zunehmende Verunsicherung und einen Motivationsverlust ehrenamtlicher Vereinsmitarbeiter. Er sieht das Fundament des Gemeinwesens in Deutschland in Gefahr.

Resolution verabschiedet

Eine in der DWV- Jahreshauptversammlung verabschiedete Resolution mit dem Titel „Rechtliche Rahmenbedingungen für Vereine verbessern“ soll die Bundes- und Landespolitik zum Handeln bewegen. Beispielsweise sollten Sonderregelungen geschaffen und Sanktionen bei etwaigen Verstößen für Vereine deutlich abgeschwächt werden.

Der DWV fordert, dass besonders bei der Umsetzung europäischer Vorgaben in deutsches Recht alle Spielräume genutzt werden müssen, um für gemeinnützige Vereine praktikable Lösungen zu finden. „Wir fordern eine Novellierung der DSGVO, bei der die Vereine als Säule unserer Gesellschaft eine deutliche Entlastung erfahren und nicht großen Unternehmen im Aufwand und Zahlung von Bußgeldern gleichgestellt werden“, so Rauchfuß.

Als Naturschutzverband nutzte der DWV den Deutschen Wandertag auch nochmals, um auf die Bedeutung des Insektenschutzes aufmerksam zu machen.