Die Albvereins-Ortsgruppe Mehrstetten hatte sich gehörig ins Zeug gelegt. Fünf Wanderungen und drei Radtouren, dazu ein Schwäbischer Abend am Samstag. Dazu Speis und Trank für mehrere hundert Personen. Das Rahmenprogramm zur Hauptversammlung am Sonntag, 2. Juli, machte was her und wurde von den vielen angereisten Albvereinlern auch gerne genutzt. Für die jungen Gäste sorgte die Albvereinsfamilie und die Albvereinsjugend zudem für Spiel und Spaß.

Derweil versammelten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Ortsgruppen und der Gremien des Vereins sowie weitere Interessierten zur Hauptversammlung in der Festhalle, wo sie vom Mehrstettener Bürgermeister Robert Mellinghoff und dem Ersten Landesbeamten des Landkreises Reutlingen Hans-Jürgen Stede herzlich begrüßt wurden.
„Der Schwäbische Albverein ist ein wichtiger Partner für den Landkreis und gestaltet sein Gesicht entscheidend mit“, hob Stede hervor. Dies geschehe vor allem durch die Pflege des attraktiven Wegenetzes und den Einsatz für den Natur- und Artenschutz.
Festvortrag zum Thema Klimaschutz im Regierungsbezirk Tübingen

Den Festvortrag hielt Regierungspräsident Klaus Tappeser vom Regierungsbezirk Tübingen. Er ging vor allem auf die großen Herausforderungen durch den Klimawandel ein. „Es geht um unsere Art zu leben, uns zu ernähren und zu arbeiten“, betonte Tappeser. Das Regierungspräsidium sei sehr mit der Energiewende beschäftigt. „Sie ist ein hartes Geschäft. Aber es ist halt alternativlos“, so Tappesser weiter. Um Genehmigungsverfahren für Windkraft- und PV-Anlagen zügig und rechtskonform voranzubringen, arbeiten alle Fachabteilungen im Regierungspräsidium intensiv und eng zusammen. Die Stabsstelle Energiewende, Windenergie und Klimaschutz sei dabei ein wichtiger Garant für eine gute Kommunikation und damit reibungslose Abläufe.
Tappeser sieht im Schwäbischen Albverein einen wichtigen Partner beim Natur- und Klimaschutz. „Der Schwäbische Albverein ist ein Vormacher im Bereich Naturschutz. Mit seinen Ehrenamtlichen ist er eine Stütze der Gesellschaft und unserer Demokratie. Vielen Dank für Ihre Arbeit und die Freude, die Sie an Ihrer Arbeit haben.“
Große Herausforderungen für den Schwäbischen Albverein

Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß und Hauptjugendwartin Lorena Hägele berichteten nach den Grußworten über die Aktivitäten und Herausforderungen, die der Schwäbische Albverein derzeit zu bewältigen habe. Dazu gehörten die Renovierung des Wasserberghauses und des Katharinenlindenturm sowie Brandschutzmaßnahmen am Roßberg- und Sternberghaus. „Diese Ausgaben sind für einen gemeinnützigen Verein wie den Schwäbischen Albverein nur schwer zu bewältigen“, gibt Rauchfuß zu. Generell machten die Inflation und die damit enorm gestiegenen Preise dem Albverein zu schaffen. Deshalb müssten sowohl die Gebühren bei der Wanderführerausbildung als auch der Vereinsbeitrag erhöht werden. Der Mitgliedsbeitrag wird ab 2024 um insgesamt 5 Euro sowie einmalig um 3 Euro (Klimaumlage) steigen. Allerdings, so Rauchfuß, dürfe man nicht vergessen, dass es sich um einen Jahresbeitrag und nicht – wie anderswo oft üblich – um einen Monatsbeitrag handle.
Der Klimaschutz wird auch beim Schwäbischen Albverein immer wichtiger. Auf dem Dach der Hauptgeschäftsstelle ist eine Photovoltaik-Anlage installiert worden, die – sobald der Zähler des Stromversorgers eingebaut ist – in Betrieb gehen kann. Auch im Bereich Naturschutz setzt sich der Albverein für das Klima ein, etwa mit dem Erhalt des Naturschutzgebiets Schopflocher Moors, das im Vorjahr 80 Jahre alt geworden ist. „Moore sind sehr wichtige CO2-Senker“, betont Rauchfuß. Um den Menschen die Schönheit und der Wert des Moors nahe zu bringen, kann das Schopflocher Moor auf einem Bohlenweg begangen werden. Dieser Weg ist im vergangenen Jahr von den Landschaftspflegetrupp des Vereins und des Regierungsbezirks Esslingen erneuert worden.
Jugend setzt auf Nachwuchsförderung

Hauptjugendwartin Lorena Hägele berichtet vom Nachwuchsförderungsprogramm der Schwäbischen Albvereinsjugend, die erste Früchte trägt. Sie besteht aus drei Komponenten: der Juleica-Ausbildung (Jugendleiter-Card) zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen, dem Schnupper-Jugendbeirat sowie Jugendliche ab 14 als Delegierte bei der Jugendmitgliederversammlung. Hägele: „Die Jugendlichen können ihre Vorstellungen einbringen und das Ehrenamt kennenlernen. Viele von ihnen engagieren sich dann auch später weiter.“