Großer Naturliebhaber und passionierter Wanderer

Der Schwäbische Albverein gedenkt seines Gründervaters Dr. Valentin Salzmann anlässlich des 200. Jahrestags seines Geburtstags am 23. Mai.

„Valentin Salzmann war ein großer Naturliebhaber und passionierter Wanderer“, betont Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß. „Mit Weitsicht verfolgte er das Ziel, die Arbeit der bestehenden Verschönerungsvereine am Albtrauf gemeinschaftlich zu verbessern. Ohne seine Vision gäbe es heute keinen Schwäbischen Albverein.“

Geboren wurde Salzmann am 23. Mai 1821 als Sohn eines Apothekers in Esslingen. Nach dem Besuch der damals sehr angesehenen Erziehungsanstalt in Stetten im Remstal studierte Salzmann Medizin in Tübingen. Nach verschiedenen Reisen unter anderem nach Wien und Paris ließ er sich 1847 als praktischer Arzt in seiner Heimatstadt Esslingen nieder. Ein Jahr später heiratet er Berta Emilie, eine junge Frau aus angesehener Familie, und bekam in der Folge mit ihr fünf Kinder.

Vision die Arbeit der Verschönerungsvereine zu bündeln

Der Arzt und Familienvater liebte Musik – er spielte selbst zwei Instrumente – und machte sich als Autor zu geschichtlichen Themen einen Namen. Außerdem liebte er die Landschaft rund um seine Heimatstadt und unternahm ausgedehnte Wanderungen. Dem Verschönerungsverein Esslingen stand er zehn Jahre vor. Im Kontakt zu anderen Verschönerungsvereinen entstand die Vision, deren Kräfte und finanzielle Möglichkeiten zu bündeln und gemeinsam die Schwäbische Alb für Besucher attraktiver zu machen – etwa durch den Bau von Aussichtstürmen, Schutzhütten und Ruhebänken sowie durch eine gemeinsame Beschilderung.

Erster Vorsitzender des Schwäbischen Albvereins

So entstand 1888 auch auf Betreiben Salzmanns bei einem Treffen von Vertretern verschiedener Verschönerungsvereine in Plochingen der Schwäbische Albverein. Valentin Salzmann übernahm den Vorsitz, verstarb aber am 17. Januar 1890 an einer Grippe. Sein Nachfolger wurde Ernst Camerer, der ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern zählte.

In Gedenken an Valentin Salzmann und Ernst Camerer errichteten die Ortsgruppe Esslingen des Schwäbischen Albvereins, der Verschönerungsverein und die Stadt Esslingen 1921 das Salzmann-Camerer-Denkmal, zunächst auf einer Verkehrsinsel am Rande der Esslinger Innenstadt. In den 1970er Jahren musste es dem Straßenbau weichen und steht nun in Wäldenbronn nahe der Katharinenlinde.

Blumen zum Gedenken

Anlässlich des 200. Geburtstags wird am Jahrestag im Auftrag von Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß an seinem Grab auf dem Ebershaldenfriedhof in Esslingen ein Blumenbouquet niedergelegt. Eine offizielle Gedenkfeier ist aufgrund der derzeitigen Pandemie-Situation leider nicht möglich.

Film über schwäbischen Burgenforscher Konrad Albert Koch erschienen

Die Schwäbische Alb ist reich an mittelalterlichen Burgen, Ruinen und Schlössern. Der Maler Konrad Albert Koch begann Anfang des 20. Jahrhundert mit der tatkräftigen Unterstützung des damals noch jungen Schwäbischen Albvereins die Burgruinen zu dokumentieren. Eine neue Filmdokumentation zeichnet des Leben Burgenforschers nach.

Manfred Stingel, Hauptfachwart Kultur des Schwäbischen Albvereins, und Autor Peter Wagner, der mehrere Büher und einen Bildband über Konrad Albert Koch herausgegeben hat, waren die treibenden Kräfte des Film-Projektes. Die filmische Umsetzung lag in den Händen des Berliner Filmemachers Fabian Rosenberg. Moderiert wird die Dokumentation von von Liedermacher und Mundartautor Pius Jauch – auf Schwäbisch.

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Geschichte auf Schwäbisch – Filmdokumentation über den Maler und Burgenforscher Konrad Albert Koch

Burgen vermessen und dokumentieren

Die Erschließung der Schwäbischen Alb für Freizeit und Tourismus um 1900, ist eine der großen Leistungen des Schwäbischen Albvereins. Die damals in mühseliger Arbeit angelegten Wanderwege ermöglichten es, die Berge und Höhen der Alb zu besteigen und zu erwandern sowie die vielen Burgen und Burgruinen zu besichtigen.

Konrad Albert Koch (1869-1945) und Mitglieder verschiedener Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins entfernten unter seiner Anleitung, Hecken und sonstigen Aufwuchs. So konnte Koch die Burgen vermessen und imponierende, farbige Rekonstruktionszeichnungen anfertigen. Viele seiner Erkenntnisse veröffentlichte Koch in den „Blättern des Schwäbischen Albvereins“.

Kirchenmaler und Restaurator

Koch war eigentlich gelernter Kunstmaler. Er arbeitete als Kirchenmaler und Restaurator, nahm aber auch Aufträge der Württembergischen Denkmalpflege an. Insgesamt haben sich rund 700 Zeichnungen und Burgrekonstruktionen von seiner Hand an verstreuten Orten erhalten.

Im Online-Shop des Schwäbischen Kulturarchivs sind Peter Wagners Bildband und Buch über Konrad Albert Koch erhältlich.