Neue Vereinsgabe für Mitglieder

Auch 2024 erhalten alle Albvereinsmitglieder wieder eine Wanderkarte als Vereinsgabe – es handelt sich um eine der drei gerade neu erschienen Blätter.„Schrozberg“ (W209), „Ulm“ (W245) und „Wangen im Allgäu“ (W271). Sie komplettieren die Wanderkartenserie mit dem Maßstab 1:25.000, die der Schwäbische Albverein gemeinsam mit dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) herausgibt.

„Schrozberg“ bildet das Gebiet vom Kocher bei Ingelfingen und Künzelsau bis zur Tauber bei Rothenburg samt dem Mittleren Jagsttal ab, die Karte „Ulm“ beinhaltet das Stadtgebiet der Universitätsstadt, die Schwäbische Alb um Blaubeuren und das Donautal bis Leipheim, und „Wangen im Allgäu“ deckt Oberschwaben und das angrenzende Allgäu samt dem Bodensee bei Lindau ab.

Topographische Karten mit vielen Extras

Der Schwäbische Albverein ist für die Aktualität der Wanderwegeinformationen auf den Karten für sein Vereinsgebiet verantwortlich, das LGL übernimmt Kartographie und Druck. In den Karten finden sich neben dem Grundwegenetz der Wandervereine auch die Hauptwanderwege des Albvereins, Rundwanderwege sowie touristische Routen wie Qualitäts- oder Premiumwege. Dazu kommen touristische Informationen wie Aussichtspunkte, Schutzhütten, Wanderheime, Grillplätze oder Sehenswürdigkeiten. Auch Bahnhöfe, S-Bahn-Stationen und Bushaltestellen sind dargestellt.

Kartenserie für ganz Baden-Württemberg komplett

Mit den drei aktuell erschienenen Karten ist die neue Wanderkartenserie im Maßstab 1:25.000, von der 47 Blätter das Vereinsgebiet des Schwäbischen Albvereins abdecken, nun erstmals vollständig lieferbar. Seit 2017 hat der Schwäbische Albverein 17 Blätter dieser Serie veröffentlicht, ergänzend dazu hat das LGL die übrigen Blätter aus dem Vereinsgebiet und den anderen Wanderregionen Baden-Württembergs herausgegeben.

Sonderpreis für Mitglieder

Der Preis für die neuen Wanderkarten beträgt im Handel 8,50 Euro je Blatt, Mitglieder des Schwäbischen Albvereins können diese im Lädle oder unter www.albverein-shop.de zum Sonderpreis von 7 Euro je Blatt erwerben.

Familien- und Jugendprogramm 2024 erschienen

Naturerlebnisse und Abenteuer für Familien, Jugendliche und junge Erwachsene haben einen festen Platz in den Programmen des Schwäbische Albvereins. Auch 2024 gibt es wieder eine Vielzahl an Wanderangeboten, Wochenendevents sowie Freizeiten und Zeltlager während der Schulferien. Herausfordernde Trekkingtouren ziehen Jugendliche und junge Erwachsene hinaus in die Natur. Außerdem bietet die Albvereinsjugend die Ausbildung zur Jugendleitung (Juleica) an.

Familienprogramm 2024

Schneeschuhwandern im Schwarzwald, Alpacka-Trekking, eine Schmiedeaktion für Väter mit Kindern, naturkundliche Wanderungen zu Fuchs und Eule sowie ein weiterer legendärer Kindererlebnistag in der Schelmenklinge bei Lorch– auch 2024 bietet die Albvereinsfamilie Naturabenteuer vom Feinsten für die ganze Familie. Dazu kommen zwei Wochenendfreizeiten mit Räuberprogramm und Waldbaumeistern auf der Burg Derneck im Großen Lautertal sowie ein zweitägiges Familienzeltlager im Wanderheim Eschelhof im Schwäbischen Wald in den Sommerferien

Außerdem gibt es ein vielfältiges Weiterbildungsprogramm für Mitarbeitende in und Interessierte an der Familienarbeit des Schwäbischen Albvereins.

Hier geht es zum ausführlichen Familienprogramm 2024.


Jugendprogramm 2024

Insgesamt zehn Freizeiten und Zeltlager für Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren bietet die Schwäbische Albvereinsjugend 2024 an. Sport, Spiel, Action sowie neue Freundschaften sind hier inklusive. Auf dem Programm stehen neben den traditionellen Oster-, Halloween-, Weihnachts- und Silvesterfreizeiten auch zwei Schnupperfreizeiten für Neueinsteiger. Dazu kommen zwei zweiwöchige Sommerzeltlager im vereinseigenen Jugendzentrum Fuchsfarm in Albstadt-Onstmettingen sowie eine einwöchige Sommerfreizeit auf der Burg Derneck.

Internationale Jugendbegegnung

Highlight für die 15- bis 19-Jährigen ist in diesem Jahr eine Reise nach Lettland vom 18. bis 28. August zu einem internationalen Austausch mit Jugendlichen aus Italien, Polen, Georgien und Lettland. Die jungen Leute lernen dort Menschen aus anderen Kulturen kennen und beschäftigen sich mit dem Thema „Mentale Gesundheit“.

Trekkingtouren für Jugendliche und junge Erwachsene

In den Pfingstferien können Jugendliche ab 14 Jahren an einer fünftägigen Trekkingtour in der Region Cinque Terre in Italien teilnehmen. Für junge Erwachsene ab 18 Jahren gibt es eine herausfordernde zwölftätige Trekkingtour durch die albanischen Alpen im September/Oktober.

JugendleiterCard und Jugendwanderführung

Bei der Schwäbischen Albvereinsjugend können Jugendliche die JugendleiterCard (Juleica) erwerben. Diese befähigt zu einer Tätigkeit als Gruppenleiter oder Gruppenleiterin. 2024 gibt es neben dem einwöchigen Kompaktkurs in den Osterferien auch mehrere Wochenendkurse sowie einen Erste-Hilfe-Kurs. Außerdem kann das Zertifikat zur Jugendwanderführung erworben werden.

Hier geht es zum ausführlichen Jugendprogramm 2024.

Herzlicher Dank an alle Ehrenamtlichen im Verein

Die Zahl ist beeindruckend: Gut 340.000 Stunden ehrenamtliches Engagement haben Freiwillige im Schwäbischen Albverein im vorigen Jahr in den Bereichen Wegearbeit und Naturschutz, Wandern, Familie und Jugend geleistet. Ehrenamtsstunden in den Ortsgruppen sind dabei nur teilweise erfasst. Tatsächlich ist die Zahl also noch weit größer. Herzlichen Dank dafür!

Ehrenamt wirkt weit hinein in die Kommunen und ins ganze Land

Anlässlich des Tags des Ehrenamts am 5. Dezember dankt Albvereinsvizepräsidentin Regine Erb allen Engagierten für ihren Einsatz. „Ohne Ehrenamt verkümmert die Gesellschaft“, betont Erb. „Der freiwillige Einsatz der vielen engagierten Menschen sorgt nicht nur für ein vielfältiges Vereinsleben, sondern wirkt weit hinein in die Kommunen und ins ganze Land. Er sorgt für ein lebendiges Miteinander, für Vielfalt und Gemeinschaft. In Zeiten von Konflikten und Hetze ist das wichtiger denn je.“

Vielfältige Arbeitsbereiche

Ein Schwerpunkt des ehrenamtlichen Engagements ist der Unterhalt, die Markierung und Beschilderung von gut 19.000 Kilometer Wanderwegen zwischen Taubertal und Bodensee. Knapp 900 Wegewarte und Wegepaten sind dafür regelmäßig im Einsatz. Mehr als 4.000 Wanderführer bieten auf diesen Wegen Halbtages-, Tages- und Mehrtageswanderungen, Schneeschuh- und Radtouren an. Im Bereich Naturschutz pflegen über 385 Naturschutzwarte wertvolle Wiesen, Hecken, Feuchtgebiete und die für die Schwäbische Alb typischen Wacholderheiden. Dazu kommen mehr als 700 Ehrenamtliche in der Familien- und Jugendarbeit.

Viele Engagierte in den Ortsgruppen

In den derzeit knapp 500 Ortsgruppen gibt es mehr als 3.000 Ehrenamtliche in offizieller Funktion als Vorsitzende, Beisitzer, Schriftführer oder Kassenwarte. Dazu kommen viele unermüdliche Mitarbeitende, die bei Veranstaltungen oder sonstigen Aktionen mithelfen, sich um Websiten kümmern, Hüttendienste leisten oder Kultur- und Sportgruppen betreuen.

Größter Wanderverein Europas

Der Schwäbische Albverein e.V. ist mit aktuell rund 85.000 Mitgliedern zwischen Taubertal und Bodensee der größte Wanderverein Europas. Unter dem Motto „Natur – Heimat – Wandern“ bietet er Freizeitangebote wie geführte Wanderungen, naturkundliche Fortbildungen sowie Mundart-, Tanz- und Musikveranstaltungen an. Zudem betreibt der Verein 21 Wanderheime und 28 Aussichtstürme auf der Schwäbischen Alb und im Schwäbischen Wald. Als anerkannter Naturschutzverband koordiniert der Verein Landschaftspflegeeinsätze und setzt sich auf politischer Ebene für mehr Naturschutz ein.

Sie wollen sich auch ehrenamtlich im Verein engagieren? Infos gibt es dazu unter www.albverein.net/ehrenamt

Jetzt anmelden zur Wanderführerausbildung hybrid

Die kalte Jahreszeit online für die Theorie nutzen, wenn es warm wird, raus zur Praxisausbildung – das ist die Wanderführerausbildung hybrid des Schwäbischen Albvereins.

Wann finden die Ausbildungs-Module statt?

Der Lehrgang beginnt am 20. Januar in Präsenz im Christkönighaus in Stuttgart-Birkach. Danach folgen drei Online-Module (3.-4. Februar, 17.-18. Februar und 2.-3. März).

Die Praxisausbildung findet in Präsenz vom 21. bis 23. März im Christkönighaus in Stuttgart-Birkach statt. Sie können dort übernachten, aber auch von zuhause aus hinpendeln.

Zum Abschlusslehrgang geht es dann am 27. April ins STB-Bildungszentrum nach Bartholomä.

Was muss ein Wanderführer oder eine Wanderführerin können?

Sich im Gelände orientieren, eine Tour mit Hilfe von topographischen Karten konzipieren, etwas über Landschaftsgeschichte, die Natur und ihren Schutz, die Kulturlandschaft erzählen können und für eine gute Stimmung in der Wandergruppe sorgen. All das sind Inhalte der Wanderführerausbildung des Schwäbischen Albvereins. Alle Teilnehmenden schließen den Kurs mit einem Zertifikat ab.

Weitere Informationen und Anmeldung

Wir sammeln weiter Unterschriften gegen den Flächenfraß

Mehr als 45.000 Bürgerinnen und Bürger haben bereits den Volksantrag gegen den Flächenverbrauch „Ländle leben lassen“ unterschrieben. Wir sammeln weiter Unterschriften, um unsere Stimme noch lauter zu machen. Helfen Sie mit und werben Sie für den Volksantrag. Jede Unterschrift zählt!

Die Initiatoren, zu denen auch der Schwäbische Albverein zählt, werden die Unterschriftensammlung zum Jahresende zu beenden. Die Unterschriftenblätter sollen möglichst bald an die Sammelstellen geschickt werden. Herzlichen Dank an alle Sammler, Unterzeichner oder Multiplikatoren, die sich für den Volksantrag einsetzen und aktiv den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einfordern!

Der Volksantrag soll die Landesregierung dazu bringen, wirkungsvolle Maßnahmen einzuführen, um den Verbrauch an Freifläche endlich zu reduzieren. Zu den Forderungen gehören u.a. verbindliche Obergrenzen für den Flächenverbrauch, eine stärkere Innenentwicklung, ein besserer Schutz landwirtschaftlicher Flächen und höhere Bebauungsdichten. Durch diese Stellschrauben kann der Flächenfraß effektiv bekämpft und Baden-Württemberg zum Vorreiter in Sachen Flächensparen werden.

Hintergrund: Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Landesregierung Baden-Württemberg festgeschrieben, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. In den letzten Jahren wurden jedoch durchschnittlich zwischen fünf und sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – Tendenz steigend. Die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – reichen also nicht aus, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich mehr als 20 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände um einen Trägerkreis aus Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Landesverband Baden-Württemberg, Landesnaturschutzverbund Baden-Württemberg (LNV), Landesbauernverband (LBV) und Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband (BLHV) zusammengeschlossen.

Für den Volksantrag werden knapp 40.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs benötigt. Wird dieses Quorum innerhalb eines Jahres erreicht, so muss der Landtag über den Volksantrag beraten und die Initiatoren anhören. Unterschriften für einen Volksantrag müssen handschriftlich auf einem Papierformular geleistet werden. Eine digitale Unterzeichnung ist leider nicht möglich. Unterschriftenblätter gibt es bei allen Geschäftsstellen der Partner, auf Veranstaltungen, bei zahlreichen weiteren Sammelstellen oder online zum Ausdrucken. Das unterschriebene Dokument kann dann an die darauf angegebene Sammeladresse versendet oder in einer der insgesamt 70 Sammelstellen abgegeben werden.

Gemeinsam mit dem Schwarzwaldverein für den Naturschutz

Gut 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren beim gemeinsamen Landschaftspflegetag des Schwäbischen Albvereins und deSchwarzwaldvereins vor Ort. Am Mönchberger Sattel bei Herrenberg packten die Freiwilligen am letzten Samstag im Oktober tatkräftig mit an.


Bei dem Pflegeeinsatz ging es vorrangig darum, Baumschösslinge und Gebüsch auf privaten und kommunalen Flächen zurückzudrängen, um die artenreichen Magerwiesen zu erhalten. Ein Teil der Wiesen wird das Jahr über mit Schafen beweidet. Die Tiere tun sich jedoch schwer, verholzte Stängel zu fressen. Teilweise ist die Pflegefläche auch schon so zugewachsen, dass sie nur maschinell wieder aufgelichtet werden kann. Nur dann können die ehemaligen Magerrasenflächen wiederbelebt werden. Sie gehören zum Herrenberger Biotopverbund, bei dem Lebensräume vernetzt werden sollen.

   

Es mussten also Mensch und Maschine ran, um den Schafen unter die Arme zu greifen. Der Landschaftspflegetrupp hatte bereits im Vorfeld mit Freischneider und Motorsägen Gebüsch und Sträucher entfernt. Die Aufgabe der Ehrenamtlichen war es dann Rechen, Gabeln und Muskelkraft alles Schnittgut zusammenzutragen, damit es abgefahren werden konnte. Drei Stunden dauerte der Einsatz, dann war alles geschafft. Zeit für ein ordentliches Vesper!

Herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer beider Vereine! Der Einsatz hat viel Spaß gemacht.


Dank an Peter Lutz vom Schwarzwaldverein   

Einen herzlichen Dank auch Naturschutzreferent Peter Lutz vom Schwarzwaldverein für viele Jahre guter Zusammenarbeit. Lutz verbrachte seinen letzten Arbeitstag vor dem wohlverdienten Ruhstand beim Pflegeeinsatz in Herrenberg. Wir hoffen, Sie auch künftig bei solchen Einsätzen wieder begrüßen zu dürfen!

 

Warum Landschaftspflege so wichtig ist

Typische Kulturlandschaften, Biotope und Naturschutzgebiete brauchen Pflege. Der Schwäbische Albverein gehört zu den wichtigen „Machern“ in diesem Bereich – mit seinem Landschaftspflegetrupp und den vielen ehrenamtlichen Naturschützern in den Ortsgruppen. Naturschutzreferentin Katharina Heine erklärt im Interview, warum die Landschaftspflege so wichtig ist.

Warum braucht es Landschaftspflege eigentlich? Sollte man nicht einfach Natur Natur sein lassen?
Diese Frage hören wir häufiger. Allerdings sind große Teile unserer heimische Landschaft gar nicht „natürlich“. Sie ist in den vergangenen Jahrhunderten durch kleinbäuerliche Nutzung entstanden. Zum Beispiel durch die Schäferei. Wir sprechen hier deshalb von Kulturlandschaft. Und diese muss man pflegen, um die Landschaft offen zu halten. Es gibt aber durchaus Flächen, die nicht betreten werden dürfen. Dazu gehören etwa Bannwälder oder die Kernzonen im Biosphärengebiet.

Warum ist diese Pflege so wichtig?
Viele der Pflanzen- und Tierarten, die heute als besonders wertvoll, selten oder schützenswert gelten, gibt es nur wegen der schon genannten kleinbäuerlichen Bewirtschaftung. Diese ist allerdings in den vergangenen Jahrzehnten oft aufgegeben worden, weil sie nicht mehr wirtschaftlich war. Um beim Beispiel Schäferei zu bleiben – es gibt nur noch wenige Schäfer und damit auch weniger Schafe, die die traditionellen Wacholderheiden oder Magerrasenflächen auf der Schwäbischen Alb frei halten. Mit mechanischer Landschaftspflege, wie sie der Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins oder auch die Pflegetrupps der Naturschutzbehörden durchführen, versucht man, das aufzufangen. Ziel dabei ist, Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere, wie Orchideen, Silberdisteln oder verschiedenen Faltern und Heuschrecken, zu erhalten.

Meike Rau und Katharina Heine (r.), die Naturschutzreferentinnen des Schwäbischen Albvereins, beim Landschaftspflegetag im Schopflocher Moor. Foto: SAV

Was muss typischerweise getan werden bei Pflegeeinsätzen?
Es wird gemäht und abgeräumt. Viele Pflanzen auf Magerrasen, Heideflächen oder auch Nasswiesen kommen mit zu viel Stickstoff oder anderen Nährstoffen nicht zurecht. Etwa verschiedene Enziane oder Orchideenarten. Wir sorgen durch das Mähen und das Abräumen des Grases dafür, dass möglichst wenige Nährstoffe auf der Fläche bleiben bzw. sogar Nährstoffe entzogen werden. So schützen wir die artenreiche Flora. Wir lassen aber mindestens 10 Prozent Altgrasstreifen stehen. Dann können Pflanzen noch aussamen und Raupen finden ein Plätzchen zum Überwinnern.

Oft ist aber auch schweres Gerät im Einsatz und es werden sogar Bäume gefällt. Muss das denn sein?
Ja, denn wir müssen die Sukzession aufhalten, also das Verbuschen von Landschaft. Ohne Pflege würden aus etwa Wacholderheiden wieder Wälder werden. Deshalb entfernen wir Sträucher und Büsche wie Rosensträucher oder Schlehen und manchmal auch Bäume, die dort nicht hingehören.

Wie organisiert der Schwäbische Albverein seine Landschaftspflege?
Wir arbeiten Hand in Hand mit verschiedenen Akteuren zusammen – mit den Kommunen, Naturschutzbehörden, den Ortsgruppen, Schäfereien und landwirtschaftlichen Betrieben. Große Fläche, die noch befahrbar sind, „bewirtschaften“ Landwirte mit ihren Maschinen. Das ist zum Beispiel bei der Neuffener Heide der Fall. Manche Flächen vor allem auf der Schwäbischen Alb werden von Schafen oder Ziegen beweidet. Kleine, schwer zugängliche oder besonders steile Flächen übernimmt meist der Landschaftspflegetrupp. Oft unterstützt er dabei Ortsgruppen des Albvereins und deren Ehrenamtliche.

Sie wollen sich engagieren im Naturschutz und mithelfen wertvolle Biotope und Naturschutzgebiete zu erhalten? Dann machen Sie mit bei einem unserer Landschaftspflegetage jetzt im Herbst. Hier gibt es alle Infos dazu.

100 Jahre Aussichtsturm Hohe Warte

Wie schön ist es, den Blick in die Ferne zu richten – über Wälder, Wiesen und Dörfer, über Berge und in den Himmel. Vom Turm Hohe Warte kann man das seit 100 Jahren. Zugegeben, 360 Grad misst die Rundumsicht nicht mehr ganz. Dafür sind mittlerweile die Bäume an einer Stelle zu hoch. Doch bei passendem Wetter kann man immer noch die Alpen sehen.

23 Meter ist der Turm hoch. Das hört sich erst einmal nicht so viel an. Aber die damaligen Albvereinler errichteten ihn auf dem höchsten Punkt der Gegend – auf den 820 Höhenmeter des Berges Hohe Warte. Nach Osten und Nordosten hin lassen sich das Ermstal sowie die Gebiete der Mittleren Kuppenalb und des Albvorlandes überblicken. Im Norden und Westen sind der Schurwald, der Schönbuch und die Landschaft um Tübingen zu sehen. Und Richtung Süden – wie gesagt – sieht man bei guter Fernsicht sogar die Alpen.

Ehrenmal für Opfer der Weltkriege

Doch nicht nur wegen seiner Aussicht ist der Turm für den Schwäbischen Albverein wichtig, er ist es auch wegen seiner Geschichte. Konzipiert wurde er nämlich auch als Ehrenmal für die Opfer im Ersten Weltkrieg und die gefallenen Vereinskammeraden. Diesen Bau auf die Beine zu stellen war während den Nachwirren des Ersten Kriegs und der anschließenden Wirtschaftskrise gar nicht so einfach. Mit vielen Spenden und der unermüdlichen Arbeit der vielen fleißigen ehrenamtlichen Helfer wurde der Turm 1923 fertig. Zum Jubiläum in diesem Jahr ist er frisch renoviert worden. Auch hier ging es nicht ohne Spenden und ehrenamtliches Engagement – herzlichen Dank dafür!

Doch auch an ein unrühmliches Kapitel der Geschichte des Turms und des Vereins sei hier erinnert. Als Gedenkort für für die Albvereinsmitglieder gedacht, wurden der Turm, das Ehrenmal und die Gedenkfeier während der NS-Zeit dann zunehmend von der Diktatur vereinnahmt und für NS-Proaganda missbraucht. Nach dem zweiten Weltkrieg diente der Ort wieder seinem ursprünglichen Zweck: dem Genuss der schönen Aussicht und dem Gedenken an die Opfer nunmehr zweier Weltkriege.

Der Wandertagswimpel ist auf dem Weg nach Thüringen

Der Wandertagswimpel verabschiedet sich aus dem Remstal. Die erste Etappe der Wimpelwanderung zum Austragungsort des Deutschen Wandertags 2024, Heilbad Heiligenstadt, ist geschafft. In vier Tagen trug eine Wandergruppe den Wimpel durch das Remstal – von Fellbach nach Mögglingen.


Oberbürgermeisterin Gabriele Zull (2 v.l.) übergab Albvereinsvizepräsidentin, Regine Erb, (3 v.l.) den Wandertagswimpel. Eine Wandergruppe trug ihn dann in vier Tagestouren bis nach Mögglingen.


Schöne Erinnerungen an den Deutschen Wandertag 2022 im Remstal

Eine Woche lang gemeinsam Wandern, Genießen und Feiern – die Erinnerung an den 121. Deutschen Wandertag vor gut einem Jahr sind noch frisch. Etwa 20.000 Besucher nahmen auf Einladung des Schwäbischen Albvereins und der Wandertagshauptstadt Fellbach im Remstal an den zahlreichen Veranstaltungen und Wanderungen teil, rekapitulierte Albvereinsvizepräsidentin Regine Erb beim Start der Wimpelwanderung am vergangenen Donnerstag, 14. September, in Fellbach. Sie hob vor allem den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, vor allem der rund 400 Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen Albvereins, hervor, die den Wandertag zu einem Erfolg gemacht hätten.

„Beim Deutschen Wandertag haben wir als Gemeinschaft etwas Großes geschafft“, betonte Erb und dankte allen Engagierten für ihren Einsatz. Zudem hätte der Wandertag dem Verein nach der Corona-Krisen einen Energieschub gebracht. „Wir konnten endlich wieder erleben, wie schön das Wandern in der Gemeinschaft ist und wie wichtig ein Blick über den Tellerrand.“ Dinge, die während der Corona-Krise kaum möglich waren.

In vier Etappen nach Thüringen

Dem Dank an alle Engagierten beim 121. Deutschen Wandertag schlossen sich Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und der Vorsitzende des Remstal Tourismus, Weinstadts Oberbürgermeister Michael Scharmann, an. Beide hoben die gute Zusammenarbeit der Remstaler Komunen beim Wandertag hervor. Das Event habe das Remstal als Genußregion und attraktives Wandergebiet in Deuschland etabliert und bekannter gemacht.

Im Anschluss übergab Zull den Wimpel, den sie seit August 2022 im Fellbacher Rathaus sicher verwahrt hatte, an Regine Erb. Nach einem kurzen Fototermin mit dem Remstalm-Maskottchen Remsi machte sich die Wandergruppe auf den Weg auf die viertägige Etappe nach Mögglingen. Jede Tagestour war knapp 20 Kilometer lang. Der Wimpel – der nach einer Weile durchaus schwer auf der Schulter liegt – wechselte dabei immer wieder den Träger bzw. die Trägerin.


Empfang der Wimpelwandergruppe durch Oberbürgermeister Richard Arnold in Schwäbisch Gmünd


Ankunft am 19. September 2024 in Heilbad Heiligenstadt

2024 geht es dann weiter, um in drei Wochenetappen rechtzeitig zum Wandertagsauftakt in Heilbad Heiligenstadt einzutreffen. Der Wimpel und die Wandernden machen sich dann von Mögglingen aus auf den Weg Richtung Norden, verlassen das Vereinsgebiet, überqueren den Main, streifen die Rhön, wandern durch den Thüringer Wald und das Werratal. Mit diesen Eindrücken und all den Erfahrung des 121. Deutschen Wandertages in Fellbach und dem Remstal trifft die Gruppe dann nach rund 500 Wanderkilometern am 19.September 2024 in Heilbad Heiligenstadt ein.

 

Sicher ans Ziel mit Wanderkarten

Wanderkarten sind auch in Zeiten von Navigations-Apps und GPS noch wichtige Orientierungshilfen für Wanderinnen und Wanderer. Denn aus einer topographischen Wanderkarte lassen sich zahlreiche Informationen herauslesen, beispielsweise die Vegetation, Geländeformen, der Verlauf der Wanderwege, die Höhenmeter und nicht zuletzt auch die Koordinaten eines Standorts.

„Am besten hat man beides dabei: Wanderkarte und Smartphone.“

All diese Details sind wichtig – unterwegs wie auch für die Planung einer Wanderung. „Vor allem dann, wenn man sich auch abseits von touristisch vorgegebenen Rundwanderwegen bewegen möchte“, erklärt Karin Kunz, die Wanderreferentin des Schwäbischen Albvereins. Eine „analoge“ Wanderkarte funktioniere auch ohne GPS-Signal und Strom, biete einen größeren Ausschnitt als auf einem Handybildschirm und sei auch bei grellem Sonnenlicht gut zu lesen. „Am besten hat man beides dabei: eine Wanderkarte und ein Smartphone oder ein GPS-Gerät. Dann ist man auf der sicheren Seite“, so Kunz.

Wegewarte melden Veränderungen an den Wegen weiter

Für die Aktualität der Wanderkarten ist beim Schwäbischen Albverein das Wegereferat zuständig. Die 750 Wegewarte und Wegepaten des Albvereins pflegen das rund 19.000 Kilometer lange Wanderwegenetz zwischen Taubertal und Bodensee und melden jede Änderung im Wegverlauf an das Wegereferat weiter. Die gesammelten Informationen bilden die Grundlage für die Darstellung der Wanderwege in den Wanderkarten, die der Schwäbische Albverein in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) herausgibt.

Wanderkartenserie 1:25.000 bald für das gesamte Vereinsgebiet erhältlich

Seit 2017 erscheint die neue Wanderkartenserie im Maßstab 1:25.000. Sie soll bis Ende dieses Jahres komplett sein. Bisher wurden 44 Blätter von 47 Blättern für das Vereinsgebiet veröffentlicht. 2023 stehen noch Ulm, Schrozberg und Wangen im Allgäu auf der Liste. Außerdem erscheinen einige Karten bereits in einer Neuauflage. Für ganz Baden-Württemberg gibt es 72 Kartenblätter. In den Karten finden sich neben dem Grundwegenetz der Wandervereine auch Rundwanderwege und touristisch interessante Punkte.

Ein breite Auswahl an Wanderkarten ist im Albvereins-Lädle in der Hospitalstraße in Stuttgart oder im Online-shop unter https://albverein-shop.de/ erhältlich.

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