Seelenorte im Remstal: Warmlaufen für den Deutschen Wandertag 2022

„Hier fühle ich mich wohl.“ „Der Ort gibt mir Kraft.“ „Bei der Aussicht finde ich eine neue Perspektive.“ Diese und weitere Aussagen zeichnen die „Seelenorte“ aus. In den nächsten Monaten stellen wir unter www.dwt2022.de verschiedene Vertreter aus den 20 am Deutschen Wandertag 2022 beteiligten Kommunen im Remstal ihre Lieblings-Landschafts-Orte sowie dazugehörende Wanderungen vor. Auch Harald Ziller, der Vorsitzende der Ortsgruppe Waldstetten, ist dabei.

Harald Ziller stellt die Reiterleskapelle oberhalb von Waldstetten vor. Sie stammt aus dem Jahr 1714. Daneben steht ein mächtiger Lindenbaum. Harald Ziller liebt diesen Or. „Hier oben ist der Übergang vom Filstal ins Remstal, hier ist der Christentalpass, und hier verlaufen zahlreiche Wanderwege“, sagt er. Fast schon gebirgig schlängelt sich ein Pfad den Berg hinauf, rechter Hand bietet sich ein famoser Blick bis weit nach Schwäbisch Gmünd. Und auch wenn pure Ruhe herrscht hier oben: Bis zum Wanderheim Franz-Keller-Haus sind es nur etwa drei Kilometer.

Seelenorte als Einladung zum Deutschen Wandertag 2022 im Remstal

Die „Seelenorte des Remstals“ liegen mal abgeschieden im Wald, mal bei einem besonderen Aussichtspunkt. Sie sind gekennzeichnet durch Sitzbänke oder andere Besonderheiten – und alle erzählen eine eigene Geschichte. Gelegen an bekannten oder weniger bekannten Wanderwegen, laden die Seelenorte zum Verweilen und zum Krafttanken ein. „Wir freuen uns sehr, Wanderern aus ganz Deutschland das Remstal als Wanderregion nahe bringen zu dürfen“, erklärt der Präsident des Schwäbischen Albvereins, Hans-Ulrich Rauchfuß. „Die Wanderungen zu den Seelenorten sind ein wunderbarer Auftakt dazu.“

„Es ist ein persönlicher Zugang zum Remstal und zeigt, wie sehr die Menschen hier mit dem Landschaftsraum verbunden sind“, erklärt Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Mit diesem besonderen Einstieg werben die Verantwortlichen für den Deutschen Wandertag, der vom 3. bis zum 7. August 2022 in Fellbach und umliegenden Kommunen stattfindet.

Wandertag als gute Tradition

Der Deutsche Wandertag findet seit über 120 Jahren immer in einer anderen Region in Deutschland statt. Veranstalter ist der Deutsche Wanderverband (DWV), der die Wanderfans gemeinsam mit einem Mitgliedsverein und regionalen Partnern einlädt. Die Stadt Fellbach, der Schwäbische Albverein und das gesamte Remstal übernehmen beim Deutschen Wandertag 2022 vom 3. bis 7. August 2022 die Rolle der starken Partner und Gastgeber, „Wandertagshauptstadt“ und somit Mittelpunkt des Wandertags ist Fellbach. Während der fünf Tage gibt es spannende Wanderungen und Führungen, Vorträge, Konzerte und vieles mehr. Rund 30 000 Gäste werden beim weltweit größten Wanderfest im Remstal erwartet.

 

Wanderwege sichern

Wanderwege sind essentiell für Gesundheit und Klima. Deswegen fordert der Deutsche Wanderverband in einer Resolution dringend Maßnahmen zu deren Schutz.

Die Wanderinfrastruktur in Deutschland sichern und naturnahe Wanderwege schützen: Das fordert der Deutsche Wanderverband (DWV) in einer an alle politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen. Wandern sei als bundesweit beliebteste Natursportart ökologisch, wirtschaftlich und sozial essentiell für das Land, heißt es im Papier, das die DWV-Mitgliederversammlung am Freitag 30. Oktober in Kassel verabschiedet hat.

Längste „Sportstätte“ Deutschlands

Das Wegenetz in Deutschland umfasse rund 200.000 Kilometern. Damit stellten die Mitglieder des Deutschen Wanderverbands den Bürgerinnen und Bürgern die längste „Sportstätte“ im Land zur Verfügung und fördern so nicht nur die physische und psychische Gesundheit, sondern auch den sozialen und familiären Zusammenhalt. Dies sei besonders jetzt in der Corona-Pandemie deutlich geworden, als sich Millionen Menschen draußen in der Natur aber auch in ihren Stadt­­quartieren beim Wandern wohnortnah Abwechslung verschafft hätten.

Bewegung abseit der Verkehrsstraßen

Fußgänger­infrastruktur auch in den Städten sei Raum für Begegnung und Aktivität, für Selbstwirk­sam­keit und Identifikation, heißt es in der Resolution. „Attrak­tive und kleine Fußwege dienen der durchlässigen Er­reichbarkeit in und zwischen Orts-, Stadt- und Landschaftsteilen, sie bieten mehr Si­cher­heit für alle,
ermöglichen Bewegungs­räume und bieten Freiraum für Entdeckungen ab­seits der großen Verkehrstraßen“, so das Papier.

Naturnahen Wege und Pfade wichtig für Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt

Besonders besorgniserregend sei der zunehmende Verlust von naturnahen Wegen und Pfaden, die sowohl beim Klimaschutz als auch beim Erhalt Biologischer Vielfalt eine wichtige Rolle spielten.

Forderungen an die Politik: Zerstörung naturnaher Wege stoppen!

Konkret formuliert der Verband acht Forderungen. So seien Wander- und Fußwege als notwendige Basisinfrastruktur anzuerkennen und dürften nicht länger eine freiwillige Leistung kommunaler Gebietskörperschaften sein. Es brauche außerdem eine institutionelle, verlässliche Förderung für die Wanderwege­infra­struktur und durchgängige Zuständigkeit von der Bundes- bis zur kommunalen Ebene. Zudem seien Fuß- und Wanderwege flächendeckend als Beitrag zum Klimaschutz anzuerkennen und in dessen Förderprogramme aufzunehmen. Die zunehmende Versiegelung und Zerstörung naturnaher Wegabschnitte sei zu stoppen. Dies könne nur dann geschehen, wenn die Belange des Wanderns und seiner Infra­struktur frühzeitig in Planungen eingebunden würden.

Jens Kuhr, Deutscher Wanderverband

Die Resolution im Wortlaut: DWV-Resolution_Sicherung Wegeinfrastruktur und naturnahe Wege

Gruselige Kürbisgesichter, schaurige Rübengeister

Mit scharfen Messern, Löffeln und anderem Werkzeug haben sich Familiengruppen im Schwäbischen Albverein Ende Oktober ans Werk gemacht, ihre Mitmenschen zu erschrecken – Pardon! Zu erfreuen natürlich. Hier einige Beispiele:


Kürbisschnitzen in Frohnstetten

Aufgrund der Corona-Pandemie fiel das gemeinsame Kürbis- oder Rübenschnitzen zwar aus, dafür aber zierten die gruseligen Gesellen unzählige Haustüren. Die Familiengruppe der OG Frohnstetten veranstaltete sogar eine Ausstellung im Dorf mit 40 zum Teil kunstvoll gestalteten Kürbissen. Die sechs schönsten Exemplare wurden sogar prämiert.


Rübenaktion in Hayingen

Die Ortsgruppe Hayingen musste ihre Rübenschitzaktion am 7. November absagen, verteilte dann aber die rund 60 buckligen Runkelrüben an interessierte Familien. Die Nachfrage war enorm, das Ergebnis schaurig-schön:


Rübengeister in Unterensingen

„Kinder brauchen Momente der Freude“ – so motiviert die Ortsgruppe Unterensingen ihre Familien zum Rübenschnitzen. Eine kontaktlose Familienaktion, die allen große Freude machte.

Danke für die tollen Bilder!

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Moderne Schatzsuche

Dass der Albverein auch für junge Familien attraktiv ist, bewies die Ortsgruppe Michelbach mit einer Geocachingaktion. Kinder, Jugendliche und Eltern waren begeistert.

„Das ist ja cool“, freut sich selbst eine erwachsene Teilnehmerin, die sich mit ihren beiden Kindern zum Geocaching angemeldet hat, als Organisatorin Heide Rauch das Prinzip der modernen Schatzsuche erklärt. Acht Kinder zwischen 8 und 13 Jahren und ihre Eltern lassen sich von der Michelbacherin, die mit ihrer Familie Mitglied im Albverein ist, mit GPS-Geräten ausstatten.

Rauch erläutert, wie sie mit damit Punkte einer Wanderroute finden. An Hand eines kleinen Globus erklärt sie das Gitternetz, dass die ganze Erdkugel umspannt und die Bedeutung der Koordinaten. „Wisst ihr, was das für Linien sind?“, fragt sie in die Runde. „X- und Y-Achsen“, ruft ein Kind. Gar nicht schlecht! Denn mit Hilfe der senkrechten und horizontalen Linien, den Längen-und Breitengraden, lässt sich jeder Punkt auf der Erde genau festlegen. Die Koordinaten der ersten Station vom Startpunkt an der Michelbacher Rudolf-Then-Halle aus verrät Rauch allen und die Kinder tippen sie unter ihrer Anleitung in das GPS-Gerät.

Pfeil zeigt die Richtung an

„Die Geräte kontaktieren mehrere Satelliten und zeigen euch dann mit einem Kompasspfeil, in welche Richtung es geht“, erklärt sie. „Noch ein Tipp! Das GPS zeigt die Luftlinie an“, merkt Rauch an, aber da sind die ersten bereits auf dem Weg. Das Gerät führt sie an der Kirche vorbei vor den Friedhof. „Hier habe ich ein lila Bändchen versteckt. Wenn ihr das findet, bekommt jeder von mir ein Rätselblatt. Mit der richtigen Lösung habt ihr dann die nächsten Koordinaten“, erklärt Rauch.


Der Fachbereich Familie des Schwäbischen Albvereins bietet GPS-Geräte kostenlos zum Verleih an. Lediglich Versandkosten müssen übernommen werden. Weitere Infos finden Sie hier.


Sie hat für jede Station eine schwierigere und für jüngere Kinder eine einfachere Aufgabe zur Auswahl gestellt. Im Nu ist das Bändchen gefunden, und die Kinder machen sich mit Feuereifer an das Rätsel, das ihnen einiges an Konzentration abverlangt. Bei der Bedienung des GPS-Geräts unterstützt sie Heide Rauch noch einmal, aber bei den weiteren Stationen ist das nicht mehr nötig. Lilli, eine der Älteren unter den Kindern, hilft Dietmar Mattheus, dem Vorsitzenden des Michelbacher Albvereins, bei der Koordinateneingabe für den nächsten Stopp.

Mattheus sorgt sich um die Altersstruktur der Ortsgruppe und hat deshalb gern das Angebot des Hauptvereins in Stuttgart angenommen, sich beim Aufbau einer Familiengruppe von der pädagogischen Mitarbeiterin Michaela Spielmann unterstützen zu lassen. Mit ihren Ideen hat sie auch Heide Rauch überzeugt und beide haben gemeinsam als erste Aktion für Familien mit Kindern die Geocachingtour realisiert.


Im Kreis Hall gibt es zwölf Albvereins-Ortsgruppen, Jugend- und Familiengruppen haben bisher nur die Ortsgruppen in Bühlerzell und Mainhardt. Außer in Michelbach unterstützt Michaela Spielmann auch die Ortsgruppe Bühlertann beim Aufbau einer solchen Gruppe.


„Frau Spielmann hat mich toll unterstützt, zum Beispiel bei der Erstellung der Infoflyer“, berichtet Rauch, die voller Elan bei der Sache ist. Die Vorbereitung hat sie einige Zeit gekostet: eine passende, nicht zu lange und nicht zu kurze Strecke mit Stationen festzulegen, für jede der acht Stationen Blätter mit zwei Rätseln zu entwerfen, sich mit den GPS-Geräte, die Spielmann mitgebracht hat, vertraut zu machen, die lila Bändchen an jeder Station zu verstecken und nicht zuletzt, am Ziel, dem Grillplatz Jakobsruhe, eine Schatzkiste mit Süßigkeiten und kleinen Überraschungen zu deponieren.

Heidi Grimm hat einen von Rauchs Werbeflyern in der Michelbacher Grundschule entdeckt. „Ich habe uns spontan angemeldet. Die Kinder kennen Frau Rauch und ihre Familie, das hat genug gelockt“, erzählt sie. Tatsächlich machen alle Kinder begeistert mit. „Keiner hat gejammert, auch die Jungs meiner Bekannten aus Michelfeld, die niemanden kannten, hatten ihren Spaß“, freut sich Rauch nach der gelungen Tour. Für den 24. Oktober hat sie die nächste Aktion geplant: Herbstliche Spiele am Einkorn für Familien mit Kindern, auch wenn sie nicht Albvereinsmitglied sind. Dietmar Mattheus und Heide Rauch hoffen, dass Kinder und Eltern an den Outdoorangeboten Spaß finden und die Erwachsenen vielleicht sogar Lust haben, selber etwas Ähnliches für den Verein zu organisieren.

Sigrid Bauer


Geo-Caching
Schnitzeljagd mit GPS-Gerät Geo-Caching ist eine Art Schnitzeljagd mit GPS-Gerät. Es geht darum, den „Cache“ (engl. Versteck) mit Hilfe eines GPS-fähigen Gerätes, das kann auch ein Smartphone mit spezieller App sein, zu finden. Caches sind fast auf der ganzen Erde versteckt (www. geocaching.com; www.opencaching. de). Ehrensache ist, dass der erfolgreiche Geocacher den Cache wieder für den nächsten Geocacher zurücklegt. Es gibt unzählige Varianten für Erwachsene und Kinder.

SWT-Umweltpreis: Jetzt abstimmen für das Tübinger-Gau!

Das Tübinger-Gau beteiligt sich beim Umweltpreis der Stadtwerke Tübingen. Noch bis Montag 19. Oktober, um 10 Uhr kann täglich abgestimmt werden, welche zehn Umweltprojekte ins Finale einziehen. Stimmen Sie jetzt für den Schwäbischen Albverein. Hier geht es zur Abstimmung!

Seit über 25 Jahren engagieren sich aktive Albvereinler in der Region Tübingen in der Landschaftspflege, um wertvolle Kulturlandschaften zu erhalten. „Die Fördergelder der Stadtwerke möchten wir in die Umweltbildung im Natur- und Artenschutz, zur Förderung der Jugendarbeit im Naturschutz sowie der Landschaftspflege investieren und für Gerätschaften, um die Ortsgruppen zu unterstützen“, erklärt Jörg Dessecker, Leiter des Landschaftspflegetrupps des Schwäbischen Albvereins und Gaunaturschutzwart im Tübingen-Gau.

Artenvielfalt erhalten

Durch Aktionen wie Landschaftspflegetage möchte der Schwäbische Albverein die Bevölkerung für den Natur- und Artenschutz sensibilisieren. Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Artenvielfalt Wacholderheiden, Magerwiesen und anderen wertvollen Naturschutzflächen zu finden ist. „Würden wir die Natur ihrer natürlichen Sukzession überlassen, würden viele Lebensräume, sowie Tier- und Pflanzenarten verschwinden“, erklärt Jörg Dessecker, Leiter des Landschaftspflegetrupps des Schwäbischen Albvereins und Gaunaturschutzwart des Tübingen-Gaus.

Landschaftspflegetag in Rottenburg „Gemeinsam für die Schöpfung“.

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Beim Landschaftspflegeeinsatz in Rottenburg am Neckar am Samstag, 10. Oktober, etwa, haben Haupt- und Ehrenamtliche des Schwäbischen Albveriens, gemeinsam mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Bürgerstiftung Rottenburg im Naturschutzgebiet (NSG) Trichter-Ehehalde gearbeitet. 60 bis 70 fleißige Helfer räumten tatkräftig Schnittgut zusammen. Der Landschaftspflegeeinsatz stand unter dem Motto: „Gemeinsam für die Schöpfung“.

Auch in den Naturschutzgebieten Kochhartgraben und Schönbuch-Westhang ist der Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins gemeinsam mit Ehrenamtlichen im Einsatz für die Natur unterwegs gewesen.

Jetzt wird’s wild im Wald

„Ich habe großen Respekt vor den alten Bäumen“, sagt Förster Werner Brosi. Gerade die alten Bäume sind derzeit in Not. Der Wald habe in den vergangenen Jahren sehr gelitten unter der Trockenheit, so Brosi bei der Veranstaltung „Jetzt wird’s wild im Wald“ des Schwäbischen Albvereins Ende September.

Bei „Jetzt wird’s wild im Wald“ ging es darum, sich dem Wald aus verschiedenen Gesichtspunkten anzunähern. Drei Fachleute führten die Teilnehmenden dabei durchs Programm: Bezirksförster Werner Brosi, der Hauptnaturschutzwart des Schwäbischen Albvereins und Arzt, Manfred Hagen, sowie Gesundheitswanderführerin Karin Kunz.

Trockenheit schädigt den Wald

Das Wetter meinte es dabei gut mit dem Wald. Der von Förster Werner Brosi sehnlichst gewünschte Dauerregen tat zumindest den Pflanzen gut. Doch die Trockenheit der vergangenen Jahre konnte damit nicht wirklich gelindert werden, wie Brosi eindrucksvoll demonstrierte: Mit einem Bohrstock nahm er eine Bodenprobe, anhand der die Teilnehmenden sehen und spüren konnten, wie trocken es schon 20 Zentimeter unter der Oberfläche ist. Dort ist in den letzten Wochen kaum Niederschlag angekommen. Besonders Buche und Fichte leiden unter dieser Trockenheit. Schädlinge haben ein leichtes Spiel.

Artenreiche Lebensräume schützen

Manfred Hagen erklärte am Waldrand, dass das für uns gewohnte Landschaftsbild mit dem Übergang von Wiese–Waldrand–Wald keine natürliche Landschaftsform ist, sondern durch den wirtschaftenden Menschen in den vergangenen Jahrzehnten geformt wurde. Diese artenreichen Lebensräume zu erhalten liege demnach auch in unserer Verantwortung, so Hagen. Gerade als Wanderführerinnen und Wanderführer sowie Naturschutzmitarbeitende im Schwäbischen Albverein sind hier gefordert, bei den Vereinsmitgliedern und Gästen die Liebe zur Natur zu wecken und den Arten- und Naturschutz zu befördern.

Gesundheitswanderführerin Karin Kunz nahm mit einer angeleiteten Atemübungen und einem Blick in die Krone der Waldriesen die sinnliche Dimension des Waldes in den Blick.

 

Wegepaten gesucht!

Der Schwäbische Albverein sucht Wegepaten für sein Wanderwegenetz. „Gut 800 Kilometer Wanderwege sind derzeit nicht betreut“, berichtet Martina Steinmetz, Wegereferentin des Schwäbischen Albvereins. Ohne regelmäßige Pflege verwilderten die Wege jedoch und seien langfristig nicht mehr begehbar. „Wir sind deshalb auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die uns bei der Betreuung unserer Wanderwege unterstützen.“

Derzeit umfasst das Wanderwegenetz des Schwäbischen Albvereins rund 20.000 Kilometer markierter Wanderwege zwischen dem Taubertal und dem Bodensee. Neben dem Grundwegenetz, das alle sehenswerten Gegenden für ein individuelles Wandern erschließt, bietet der Schwäbische Albverein zehn Hauptwanderwege, die das Vereinsgebiet von Nord, nach Süd, von Ost nach West durchqueren und unterschiedlichste Landschaftsräume verbinden. Um die Wanderwege kümmern sich derzeit in ganz Württemberg knapp 700 ehrenamtliche Wegewarte. „Ohne sie gäbe es kein so dichtes und gutes Netz an attraktiven Wanderwegen“, betont Martina Steinmetz

Jeder kann einen Beitrag zur Wegepflege leisten.

„Die Wegepflege ist eine verantwortungsvolle Aufgabe“, erklärt sie. Ziel sei es, dass sich Ortsunkundige mithilfe der Wegemarkierung ohne Probleme zurechtfinden. Aufgabe der Wegepaten sei es, zweimal im Jahr die Markierungen auf ihren Streckenabschnitten zu überprüfen. Zum Beispiel müssten die Wegzeichen regelmäßig freigeschnitten und immer wieder erneuert werden. Diese Tätigkeit könne jederzeit durchgeführt werden.

„Das macht jeder nach Lust und Laune. Das Schöne ist, dass man bei der Wegepflege immer draußen in der Natur unterwegs ist“, sagt Steinmetz. „Es ist so viel einfacher, die Arbeit auf mehreren Schultern zu verteilen. Da ist es auch ganz egal, wie viel Strecke jeder einzelne dann übernimmt. Jeder kann seinen Beitrag leisten, um das große Wanderwegenetz des Schwäbischen Albvereins für alle Wanderer intakt zu halten.“ Interessenten können sich jederzeit melden und werden dann von erfahrenen Wegewarten angeleitet. Zusätzlich bietet der Schwäbische Albverein immer im Frühjahr mehrere eintägige Schulungen für Neueinsteiger in der Wegearbeit an.

Interessenten, die gerne bei der Wegepflege mitarbeiten möchten, melden sich bitte in der Hauptgeschäftsstelle in Stuttgart.
Wegereferentin Martina Steinmetz, Tel. 0711/22585-13,

Hier eine Liste der unbetreuten Wanderwege.

Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht“ – Jetzt teilnehmen!

Ihre Ortsgruppe engagiert sich in vorbildlicher Weise für die biologische Vielfalt? Sie pflegen Wacholderheiden, Obstbaumwiesen, Hecken oder Mähdern? Dann bewerben Sie sich jetzt beim Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht“.

Mit dem Wettbewerb will das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Kooperationen sowie Projekte und Maßnahmen auszeichnen, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt im Land dienen.

Wer kann mitmachen?

Bewerben können sich engagierte Kommunen, Landwirtinnen und Landwirte, Vereine wie der Schwäbische Albverein und seine Ortsgruppen, Imkerinnen und Imker, Streuobstwiesenbewirtschaftende, Jägerinnen und Jäger, Unternehmen sowie Naturinteressierte, privat engagierte Gruppen, Schulen und Kindertagesstätten – also alle, die sich für eine bunt blühende und vielfältige Kommune und Landschaft einsetzen. Bis zum 31. Dezember können Projekt- und Maßnahmenbeschreibungen bzw. Fotobeiträge eingereicht werden.

Fachjury wählt Preisträger aus

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern der Land- und Forstwirtschaft sowie des Naturschutzes, der Kommunalen Landesverbände, der Wissenschaft und der Verwaltung. Bei der Bewertung durch die Fachjury liegt der Fokus auf der Gesamtkonzeption des Vorhabens. Bewertet werden zudem die Zusammenarbeit mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen, der Umfang der ergriffenen Maßnahmen, die Öffentlichkeitsarbeit, der Umweltbildungsaspekt, die Dauerhaftigkeit der ergriffenen Maßnahmen sowie fachliche Aspekte.

Dotiert ist der Wettbewerb mit insgesamt 25.000 Euro. Die Preisverleihung findet im Sommer 2021 statt.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Wettbewerb sowie die Bewerbungsunterlagen.

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Die Stiefel geschnürt zum Tag des Wanderns

Am Freitag, 18. September, ist Tag des Wanders. Wandervereine und viele andere Orgnaisationen in Deutschland zeigen dann, wie vielfältig Wandern in Deutschland ist. Auch die Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins bieten ein geführte Wanderungen an.  Wegen der Corona-Pandemie hatte der Deutsche Wanderverband (DWV) die öffentlichen Aktivitäten zum Tag des Wanderns vom 14. Mai auf den 18. September verschoben.

Hier einige Beispiele für Wanderungen im Vereinsgebiet: Die Ortsgruppe Reudern etwa stellt den Stuttgarter Blaustrümpflerweg vor. Die Ortsgruppe Weilstetten wandert auf dem Messtetter Skulpturenweg. Und die Ortsgruppe Scheer bietet eine Wanderrungen zum Waldlehrpfad auf den Hipfelsberg an.

Bundesweit stellen sich nicht nur die Wanderverbände, sondern auch Naturschutz-Projekte und Gesundheitsinitiativen vor.Es gibt Informationen zu Konzepten für Wegeführungen und auch Kitas, Schulen, Kommunen sowie Unternehmen beteiligen sich mit verschiedenen Aktionen. Alle Veranstaltungen zum Tag des Wanderns inklusive Ansprechpartner und genauer Informationen finden Sie in der Karte unter www.tag-des-wanderns.de.

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Schwäbischen Albvereins und des Deutschen Wanderverbandes (DWV): „Der Tag des Wanderns ist natürlich weiterhin am 14. Mai, dem Gründungstag des Deutschen Wanderverbandes.“ Am 18. September gebe es nun aber auch viele Möglichkeiten, die Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements in den Wandervereinen kennenzulernen. Insgesamt habe der DWV 220 Veranstaltungen fürden Tag registriert. „Wahrscheinlich sind es wesentlich mehr, denn viele haben sich gar nicht bei uns angemeldet“, so Rauchfuß. Besonders freut sich der Mediziner darüber, dass viele Gesundheitswanderungen an dem Tag stattfinden werden, also Wanderungen, die das Wandern mit ausgewählten Übungen kombinieren.

Ministerwanderung in Sonnenbühl

Gut zu Fuß zeigte sich der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei einer Wanderung mit Albvereinspräsident, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, und weiteren Ehrenamtlichen des Vereins. Hauk ließ sich unterwegs die Wegearbeit des Vereins sowie Geschichte und Kultur rund um Sonnenbühl-Willmandingen (Landkreis Reutlingen) erklären.

„Wandern hat in Baden-Württemberg eine lange Tradition. Es rückt durch die aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder verstärkt in das Bewusstsein der erholungssuchenden Bevölkerung. Mit dem Schwäbischen Albverein haben wir einen starken Partner, der den Menschen die Bewegung an der frischen Luft und in unseren einmaligen Kulturlandschaften näherbringt“, betonte Minister Peter Hauk.

Dank an ehrenamtliche Wege- und Naturschutzwarte

Hauk würdigte das Ehrenamt der vielen Albvereinler, die das Wanderwegenetz in Württemberg in Schuss halten und sich für den Naturschutz einsetzen. Der Albverein mache Natur für alle erlebbar – ohne erhobenen Zeigefinger. So wecke man Akzeptanz für wichtige Naturschutzmaßnahmen. Hauk wies auch auf die Bedeutung des Wandertourismus hin. „Wir haben in Baden-Württemberg keine hohen Berge und keine Küste. Aber wir haben eine attraktive ‚bewegte Topographie‘“, so Hauk. „Wir müssen die Infrastruktur für den Binnentourismus ausbauen, vor allem auch für das Wandern.“

Gefährliche Hotspots auf den Wegen entschärfen

Mit Blick auf die durch Corona aufgeflammten Konflikte zwischen Wanderern und Mountainbikern bei der Nutzung von Wegen sagte Hauck: „Diese Probleme sind nicht ordnungsrechtlich zu lösen.“ Er verwies auf die Zuständigkeit der Waldbesitzer, Lösungen zu finden. Für den Staatswald wolle er die zuständigen Stellen anweisen, gemeinsam mit allen Beteiligten Bikertrails an Hotspots zu entwickeln, um gefährliche Stellen zu entschärfen.

Zuverlässige Wanderkarten dank Wegewarte

Bei Wanderung erfuhren die Teilnehmenden mehr über Geschichte und Kultur der Region sowie über die Arbeit des Albvereins. Unter dem roten Dreieck des Hauptwanderwegs HW1 erläuterte Hauptwegemeister Gerhard Stolz Hintergründe zur Wegearbeit Vereins, die wichtige Informationen liefert für die Wanderkarten des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung. „Seit der Gründung des Albvereins ist die Herausgabe von Wanderkarten eine wichtige Aufgabe. Die jahrzehntelange sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landesamt ermöglicht die Herstellung von hochwertigem Kartenmaterial“, betonte Albvereinspräsident Rauchfuß. „Dank unserer Wegewarte können wir den Wanderern zuverlässige Karten zur Verfügung stellen.“ Neu erschienen sind gerade eine amtliche Wanderkarte für Sonnenbühl und Murrhardt. Alle Wanderkarten enthalten auf verlässlicher Kartengrundlage die Hauptwanderwege, alle Erlebnis- und Rundwege, sowie etliche zertifizierte Wanderwege.

Wanderapp „BW Map mobile“ vorgestellt

Vertreterinnen und Vertreter des Landesamts für Geoinformation und Landesentwicklung stellten bei der Wanderung zudem die digitale Wander-App „BW Map mobile“ vor. Sie bietet die landesweiten digitalen topographischen Karten, exakte Höheninformationen, Möglichkeiten zur Routenplanung, 3D-Funktionen sowie alle Haltestellen des ÖPNV mit den aktuellen Abfahrtstafeln. Neu in der App des Landesamts sind die mehr als 16.000 definierten Rettungspunkte, die die Notfallrettung im Forst unterstützen, sowie mehr als 1.000 Hofläden, die dem Wanderer die nächstgelegenen Versorgungsmöglichkeiten mit regionalen Lebensmitteln zeigen.

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