Einladung zur Baden-Württembergischen Freundschaftswanderung

Anlässlich des 70. Geburtstags des Landes Baden-Württemberg laden der Schwäbische Albverein und der Schwarzwaldverein vom 10. bis 11. September zu einem gemeinsamen Wanderwochenende ein. Das Motto lautet „Wo Baden und Württemberg zusammenwachsen!“ Im Mittelpunkt stehen die Kultur der Wanderregion, die Landschaft und das Naturerlebnis.

Die Wanderung ist in zwei Etappen eingeteilt:

10. September:
Streckenwanderung von Enzberg bei Mühlacker bis zum Gasthaus Kupferhammer in Pforzheim
Enzberg bei Mühlacker – Herzogstein – Galgenberg – Wachturm Chartaque ca. 10 km
Römischer Gutshof Villa rustica ca. 15 km
Seehaus – Gasthaus Kupferhammer in Pforzheim
gesamt: 400 hm, ca.21 km
Nach 10 bzw. 15 Kilometern kann die Wanderung beendet werden. Ein Shuttle zum Ausgangspunkt steht zur Verfügung.

11. September:
Rundwanderung mit Start beim Gasthaus Kupferhammer in Pforzheim
Gasthaus Kupferhammer – Würmtal – Seehaus – Ruine Liebeneck ca. 10 km
Wolfsgrube – Erzkopfbrunnen – Gasthaus Kupferhammer
gesamt: 400 hm, ca. 19 km
Nach 10 Kilometern ist ein Ausstieg möglich. Rückfahrt zum Ausgangspunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die Wanderungen sind kostenfrei. Start ist immer um 9:00 Uhr am jeweiligen Treffpunkt. Am Ende jeder Tagesetappe ist gegen 18:00 Uhr ein kostenpflichtiger Rücktransfer zum morgendlichen Ausgangspunkt gewährleistet.

Weitere Infos finden Sie in diesem Flyer.

Weitere Informationen bei Christel Krumm, Gauvorsitzende des Stromberggaus des Schwäbischen Albvereins, Telefon: 0171 / 7985798, E-Mail:

Anmeldung bis zum 29. August unter Telefon: 0711 / 22585-25 oder per E-Mail unter

 

 

Klimawandel verändert das Wandern

Die Wandervereine stehen angesichts der Klimaerwärmung vor großen Herausforderungen. Hitze und Trockenheit einerseits, Starkregen und Überschwemmungen andererseits, dazu Astbruchgefahr, zerstörte Wanderwege und Markierungen – das Wandern wird sich in den nächsten Jahrzehnten sehr verändern. Ebenso wie die Landschaft.

Aufgrund der Trockenheit herbstelt es bereits in den Wälern.

Die Baumkronen verfärben sich, Äste tragen nur noch buntes Laub oder sind schon ganz kahl. Es herbstelt bereits in den Wäldern. Dabei ist es erst August, noch mitten im Hochsommer. Doch nach Wochen mit Dauerhitze und Trockenheit reicht es den Bäumen. Sie sind müde und gehen verfrüht in die Pause. Und nicht nur sie. Die Erde ist staubtrocken, das Gras verdörrt und die Blumenbeete im Garten sind nur noch bunt, weil man sie regelmäßig gießt. In diesem Sommer wird es auch den letzten „Klimaskeptikern“ klar: Das ist nicht normal. Der Klimawandel steht nicht vor der Tür, er hat die Tür bereits eingetreten.

Temperaturen steigen – Trockenheit nimmt zu
Der vorherige Satz ist ein Zitat von Dr. Andre Baumann. Der Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium sprach beim 121. Deutschen Wandertag in der Schwabenlandhalle in Fellbach vor den Delegierten der Wandervereine über das Thema Klimawandel und welche Rolle den Wandervereinen dabei zukommt. Wir alle wandern doch gerne durch unsere idyllischen Kulturlandschaften und erfreuen uns an gewohnten Landschaftsbildern wie lichten Buchenwäldern, saftigen Streuobstwiesen, gepflegten Wacholderheiden und bunten Blumenwiesen. Doch wie lange ist das noch möglich?

Fichtenwälder wird es in naher Zukunft in Deutschland kaum mehr geben.

In Baden-Württemberg ist die Durchschnittstemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 um rund 1,5 Grad angestiegen. 80 Prozent der Flüsse und Bäche führen derzeit Niedrigwasser, 40 Prozent aller wildlebenden Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet. Wie wird es zum Ende des Jahrhunderts aussehen im Land? Wird es noch Nadelwälder geben? Saftige grüne Wiesen? Schnee im Winter und genug Regen in den anderen Jahreszeiten? Momentan sieht es nicht danach aus. „Wir steuern auf sizilianische Verhältnisse zu“, so Baumann. Dann wird von den Fichtenwäldern des Schwarzwalds, aber auch im Harz, im Sauerland, im Bayerischen Wald oder anderswo nichts mehr übrig sein.

Vor allem Flachwurzler wie die Fichte leiden
Die Fichte leidet massiv unter der Kombination aus Wassermangel, Hitze und Borkenkäferbefall. Forstexperten bezweifeln, dass der „Brotbaum der mitteleuropäischen Forstwirtschaft“, wie sie kürzlich in einem Artikel in der Stuttgarter Zeitung genannt wurde, noch eine große Zukunft hat. Als Flachwurzler macht ihr die Trockenheit sehr zu schaffen. So angeschlagen hat die Fichte extremen Wetterereignissen, wie etwa Stürmen, nichts entgegen zu setzen. Sturm Kyrill etwa machte im Jahr 2007 in Nordrhein-Westfalen 25 Millionen Bäumen den Garaus – in einer Nacht. 95 Prozent davon waren Fichten. Immerhin hat man aus der Katastrophe etwas gelernt und vorwiegend Mischwälder aufgeforstet.

Müssen künftig mehr Wegmarkierungen an Pfosten aufgestellt werden, wenn die Wälder weniger werden? In manchen Gegenden wie im Sauerland oder im Harz ist das bereits Realität.

Trotzdem klaffen immer mehr Lücken. Thomas Gemke, der Vorsitzende des Sauerlandvereins, berichtet: „In manchen Gegenden haben wir gar keine Bäume mehr, an denen wir Markierungen befestigen können. Wir müssen stattdessen Pfosten in die Erde rammen.“ Auch Starkregenereignisse tun der Natur nicht gut. Fruchtbarer Humus wird weggeschwemmt, Wälder, Felder und Siedlungen zerstört, ebenso Wanderinfrastruktur wie Wanderwege, Markierungen und Rastplätze. Ein Blick ins Ahrtal zeigt, wo die Reise hingeht, wenn wir nicht gegensteuern.

Wann und wo wird man noch wandern können?
Doch nicht nur die Wegewarte merken den Klimawandel bei ihrer ganz praktischen Arbeit. Auch bei der Wanderführerausbildung spielt er zunehmend eine Rolle. Was tun bei Waldbrandgefahr? Können Rast- und Grillplätze überhaupt noch genutzt werden? Welche Wege sind wegen der Gefahr von Astbruch zu meiden? Und kann bei den hohen Temperaturen im Sommer überhaupt noch zu normalen Tageszeiten und in gewohnter Länge gewandert werden? All diese Fragen spielen bei der Ausbildung eine Rolle. Ebenso wie der Naturschutz. „Unsere Wanderführerinnen und Wanderführer sind wichtige Multiplikatoren bei diesem Thema“, erklärt Karin Kunz, die Geschäftsführerin der Heimat- und Wanderakademie in Baden-Württemberg.

Was man kennt, das schützt man gerne. Bildungsarbeit im Bereich Arten- und Naturschutz wird bei den Wandervereinen wie dem Schwäbischen Albverein groß geschrieben.

Wie wichtig die Natur für den Menschen ist, hat sich vor allem auch während der Corona-Pandemie gezeigt. In Scharen zog es die Leute hinaus, oft auch in sensible Gebiete. Ihnen Wertschätzung und Wissen über die Landschaft, ihre Flora und Faune zu vermitteln, ist eine wichtige Aufgabe, der sich Wandervereine wie der Schwäbische Albverein widmen. Viele sind anerkannte Naturschutzverbände mit viel Wissen in den Bereichen Natur-, Arten- und Landschaftsschutz.

Wandervereine müssen sich einbringen beim Klimaschutz
„Wir brauchen die Expertise der Wander- und Naturschutzverbände“, betonte Dr. Andre Baumann in Fellbach. Er bat sie auch um Mitarbeit bei der Vernetzung von Ökosystemen, dem sogenannten Biotopverbund, an dem in Baden-Württemberg massiv gearbeitet werde. Und um Kooperation beim nötigen Ausbau von Wind- und Solarenergie. Hier gibt es immer wieder Konflikte. Denn es ist in der Tat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Windräder und Solarparks sollen auch in Landschaftsschutzgebieten entstehen. Photovoltaik auf Dächern allein reiche nicht, so Baumann.

Das Landschaftsbild wird sich verändern – Windkraftanlagen und Solarparks sind vielen deshalb ein Dorn im Auge. Die Frage ist: Was ist das kleinere Übel?

Eine Zumutung für viele, das sieht auch der Staatssekretär ein, verändern die Anlagen doch das Landschaftsbild. „Wenn wir aber nichts tun, dann wird der Klimawandel unsere Landschaft so stark verändern, wie wir uns das heute gar nicht vorstellen können.“ Solarparks und Windkraftanlagen seien im Vergleich noch maßvoll, erklärt Baumann, der selbst über viele Jahr Vorsitzender eines Naturschutzverbandes war. Sein Aufruf an die Wanderverbände: Bringt Euch ein, redet mit, denkt mit und bestimmt mit. „Es kommt halt darauf an, wo und wie man baut“, so Baumann weiter. Naturschonend solle es sein, mit Schafbeweidung, ohne Düngung, so dass neben und unter den Anlagen „Hotspots der biologischen Vielfalt“ entstehen könnten.

Deutscher Wandertag: Wetter ein Vorbote für das, was kommt.
Beim 121. Deutschen Wandertag konnten sich alle Teilnehmenden sowie die Wanderführerinnen und Wanderer persönlich davon überzeugen, dass die Warnungen vor den Auswirkungen des Klimawandels keine heiße Luft sind und sich auch das Wandern in den nächsten Jahrzehnten nachhaltig verändern könnte. Bei bis zu 38 Grad war manche Tour nicht wie geplant möglich, Tourenverläufe mussten verändert oder abgekürzt werden. Trinkwasser war ein begehrtes Gut. Was bleibt ist neben der Freude an einem gelungenen Wandertag deshalb auch Nachdenklichkeit und ein flaues Gefühl im Magen bei dem Gedanken, was uns wohl noch bevorsteht. Es ist Zeit für die Wanderverbände, noch mehr zu tun für den Klimaschutz. Bei der Feierstunde in Fellbach warnte Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Schirmherr der Veranstaltung, eindringlich: „Uns bleiben nur noch wenige Jahre um die Klimaerhitzung zu bremsen. Wenn es zu heiß wird, dann wird es auch unsere Kulturlandschaften so nicht mehr geben. Dann wird das Wandern in diesen Landschaften nicht mehr so sein, wie wir Sie kennen.“

Bitte vormerken!
Am Samstag, 12. November, veranstaltet der Schwäbische Albverein seinen diesjährigen Naturschutztag. Das Thema: Klimaschutz und Klimaanpassung. Weitere Infos in Kürze.

 

 

121. Deutscher Wandertag: Was bleibt?

Mehr als zwei Jahre Vorbereitungszeit, dann der Höhepunkt in Fellbach und im gesamten Remstal – und was kommt jetzt? Was bleibt vom 121. Deutschen Wandertag für den Schwäbischen Albverein? Und wohin geht die Reise? Hier einige Stichpunkte:

Unsere Wanderwege
Rund 700 Kilometer Wanderwege gibt es im Remstal. Die gilt es weiterhin in Stand zu halten – von Zweigen und Brombeergestrüpp frei zu schneiden, Markierungen zu überprüfen, Schilder zu erneuern etc. Die Wegewarte des Schwäbischen Albvereins gehen gewissenhaft dieser Aufgabe nach. Natürlich auch nach dem Deutschen Wandertag.

Unsere Wanderführerinnen und Wanderführer
Nie alleine unterwegs waren die Teilnehmer des Deutschen Wandertags, die sich bei den geführten Touren angemeldet hatten. Rund 400 Wanderführerinnen und Wanderfüher haben sich hier eingebracht und einen tollen Job gemacht, ehrenamtlich. Ihre Ortskunde war aufgrund der heißen Temperaturen zusätzlich wertvoll – Touren konnten abgekürzt und Wege im Wald und Schatten eingeschlagen werden. Manche Wanderung endete so in einer Gartenwirtschaft – bei einem kühlen Getränk und einem leckeren Vesper.

Unsere Wanderkarten
Das A und O ist, neben guter Kleidung in einem Vesper, das Kartenmaterial – auch wenn viele Wanderfans sich gerne mit GPS-Daten und Apps orientierten. Beim Deutschen Wandertag wurden die Karten „Welzheim“ und „Schwäbisch Gmünd“ im Maßstab 1:25000 vorgestellt, sie bilden eine Fläche von etwa 1400 Quadratkilometern zwischen dem Schwäbisch Fränkischen Wald, dem Schurwald und dem Ostalbkreis bis nach Bad Cannstatt ab.

Unser gemeinsames Engagement
Nur gemeinsam können wir als Schwäbischer Albverein große Dinge erreichen. Vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen hauptamtlichen und ehrnamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben den 121. Deutschen Wandertag erst möglich gemacht. Diesen Schwung, diese positive Energie und das tolle Engagement nehmen wir mit für die künftige Vereinsarbeit.

Und weiter – auf Schusters Rappen nach zum nächsten Wandertag
2024 findet im Eichsfeld am Grünen Band in Thüringen der 122. Deutsche Wandertag statt. Wandertagshauptstadt ist dann vom 19. bis 22. September das Heilbad Heiligenstadt. Der Stadt Fellbach und dem Schwäbischen Albverein fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, den Wandertagswimpel dorthin zu bringen – rund 430 Kilometer auf Schusters Rappen natürlich.

 

Zufriedene Wanderer, glückliche Wanderführer

400 Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen Albvereins waren beim 121. Deutschen Wandertags mit dabei. Herzlichen Dank für Euer Engagement!

Nach langer Vorbereitung ging es Ende Juli los, um mit Gästen aus ganz Deutschland das Remstal und den Schwäbischen Wald zu zeigen. Wir haben Michael Schmitt gefragt, wie es ihm als Wanderführer ergangen ist – stellvertretend für alle Wanderführerinnen und Wanderführer.

Wanderführe Michael Schmitt unterwegs mit einer Wandergruppe am Kappelberg in Fellbach. In diesem Fall bei einer Frühschoppentour mit musikalischen Einlagen.

Wie waren die Rückmeldungen der Wanderinnen und Wanderer bei Ihnen?
Durchweg positiv. Die Leute waren begeistert, von der Region, von den Wanderungen und von der Organisation. Das tut natürlich gut.

Wo kamen Ihre Mitwanderer her?
Aus ganz Deutschland. Ich hatte Wanderer aus Hamburg mit dabei, aus der Lüneburger Heide, aus Thüringen, aus Sachen. Auch aus dem Saarland und dem Sauerland. Aber auch viele aus der Region. Ich konnte mir das alles gar nicht so genau merken. Denn ich habe in der Wandertagswoche sieben Touren mit insgesamt rund 200 Leuten geführt.

Wandergruppe unterwegs zur Reiterleskapelle bei Waldstetten und weiter über das Kalte Feld. Mit einer Länge von 16 Kilometer und 630 Höhenmetern eine recht anstrengende Tour.

Sieben Wanderungen sind ja schon eine Hausnummer. Warum so viele und wohin?
Ich war als Springer im Einsatz, also wenn aus irgendwelchen Gründen ein anderer Wanderführer oder eine Wanderführerin ausgefallen ist, bin ich eingesprungen. Und ich habe einige Extra-Touren für andere Wandervereine geführt. Das war auch sehr interessant. Ich wusste bisher wenig über den Deutschen Wandertag. Aber gerade bei den Touren mit den Wandervereinen habe ich bemerkt, welchsen Stellenwert das Event bei Wanderern in ganz Deutschland hat.

Wo gingen Ihre Touren denn hin?
Quer durch das ganze Wandertagsgebiet. Zum Auftakt habe ich eine 45 Kilometer lange Weitwanderung durch den Schwäbisch-Fränkischen Wald geführt. Danach war ich auf dem Fellbacher Höhenweg unterwegs und auch auf der Ostalb am Kalten Feld. In Stuttgart hätte ich eine Stäffelestour führen sollen. Ausgerechnet am Donnerstag, an dem es ja 38 Grad hatte. Das ging natürlich nicht bei der Hitze, da kippen mir die Leute ja um. Wir sind dann eine schöne Ersatztour gelaufen zum Bärenschlössle und zum Heslacher Wasserfall. Da gibt es auch schöne Einkehren unterwegs. Vor allem die Einheimischen waren begeistert von der Tour, weil sie endlich mal den Heslacher Wasserfall gesehen haben, den sie zuvor vergeblich gesucht hatten.

Bei den hohen Temperaturen waren Pausen besonders wichtig. Hier eine Wandergruppe, die auf dem Remstalweg unterwegs war.

Wie haben Sie sich auf den Deutschen Wandertag vorbereitet?
Ich bin alle Touren vorgewandert. Bei der Gelegenheit konnte ich auch schöne Einkehren organisieren – in Biergärten oder bei verschiedenen Winzern im Remstal. Das kam bei den Teilnehmenden super an und war auch nötig bei der Hitze.

Warum war es Ihnen so wichtig, alle Touren vorzuwandern?
Man muss die Strecke, die man führt, gut kennen. Gerade bei so einem Großevent. Da soll ja nichts schief gehen. Außerdem hilft das Vorwandern auch gegen Lampenfieber. Denn selbst für erfahrene Wanderführer und Wanderführerinnen ist es natürlich aufregend bei so einem großen Wanderevent dabei zu sein. Es ist doch etwas anderes, wenn man die eigene Ortsgruppe führt. Da kennt man sich. Aber eine Gruppe Wanderer aus ganz Deutschland, die alle eine gewisse Erwartungshaltung haben – dem will man natürlich gerecht werden. Da steht man als Wanderführer unter Druck. Aber mit jeder Tour fiel mir das leichter. Vor allem auch, weil so viele positive Rückmeldungen kamen. Das war quasi ein kleiner „Ritterschlag“.

Und auch den Kindern hat der Wandertag großen Spaß gemacht. Die Albvereinsfamilie hatte ein buntes Programm für alle kleinen Wanderer angeboten.

Fröhliche Stimmung beim Abschluss des 121. Deutschen Wandertags

Laut Ministerpräsident Winfried Kretschmann schlägt das Wanderherz ja hier bei uns im Südwesten. Das zeigte sich auch beim Festumzug und der Abschlussveranstaltung des 121. Deutschen Wandertags.

Am Sonntagnachmittag, 8. August, übergab Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß der Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Die wird ihn nun bis zum nächsten Wandertag 2024 sicher verwahren und ihn dann ins thüringischen Heiligenstadt, dem nächsten Austragungsort, begleiten.

Vor der Wimpelübergabe auf dem Guntram-Palm-Platz in Fellbach zogen Vertreterinnen und Vertreter von Wandervereinen aus ganz Deutschland sowie Vereine aus Fellbach in einem großen Festumzug durch den Ort. Am Straßenrand freuten sich die vielen Zuschauer über das bunte Bild.

Hier einige Eindrücke vom Umzug und der Abschlussveranstaltung:
(Zum Anschauen als Bilderserie bitte auf das erste Bild klicken.)

Maskottchen Remsi machte auch bei der Albvereinsjugend Stimmung. Die Kinder waren extra vom Zeltlager auf der Fuchsfarm angereist.

Nicht nur Remsi war dabie, sondern auch die Bären der Albvereinsfamilie.

Ohne Blasmusik kein Umzug.

Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Deutschland sind zum 121. Deutschen Wandertag ins Remstal gereist …

und haben ihre farbenfrohen Wimpel mitgebracht.

Die Staufer aus Schwäbisch Gmünd ließen es sich nicht nehmen, auch beim Umzug mit dabei zu sein.

Auch Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß und Oberbürgermeisterin Gabriele Zull sagten den Wanderfreunden ein herzliches „Frisch auf“.

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß übergibt den Wandertagswimpel an Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Damit ist der 121. Deutsche Wandertag in Fellbach und im Remstal beendet.

Ministerpräsident Kretschmann dankt Wanderverbänden

Ministerpräsident Winfried Kretschmann, selbst passionierter Wanderer und langjähriges Mitglied im Schwäbischen Albverein, ist Schirmherr für den 121. Deutschen Wandertag. Bei der Feierstunde am Sonntag, 7. August, würdigte er das ehrenamtliche Engagement der Wanderverbände und wies auf deren Ehrenamt in der Wegearbeit, im Bereich Naturschutz und in der Bildungsarbeit hin: „Das macht eine Demokratie lebendig und hält die Gesellschaft zusammen“, so Kretschmann. 

v.l.n.r.: Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes und des Schwäbischen Albvereins, „First-Lady“ Gerlinde Kretschmann, Schirmherr und Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gabriele Zull, Oberbürgermeisterin der Stadt Fellbach.

„Im Südwesten schlägt das Wanderherz Deutschlands“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann weiter. „Beim Wandern bekommt man bekanntlich einiges geboten – den weiten Blick und auch die kleinen Details am Wegesrand wie Pflanzen, Insekten oder anderes Getier. Das alles macht ein gelungenes Naturerlebnis aus!

Er warnte vor den Folgen des Klimawandels auf unsere Kulturlandschaft. 40 Prozent aller wildlebenden Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg seien gefährdet, die biologische Vielfalt massiv bedroht. „Uns bleiben nur noch wenige Jahre um die Klimaerhitzung zu bremsen. Wenn es zu heiß wird, dann wird es auch unsere Kulturlandschaften so nicht mehr geben. Dann wird das Wandern in diesen Landschaften nicht mehr so sein, wie wir Sie kennen.“

Gerlinde Kretschmann ehrt Gewinnerschulen des Schulwanderwettbewerbs

22 Schulen haben diesjährigen beim Schulwanderwettbewerb des Schwäbischen Albvereins teilgenommen ein absoluter Rekord„First Lady“ und Wanderführerin Gerlinde Kretschmann, die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß vergaben im Rahmen des 121. Deutschen Wandertags 2022 auf dem Guntram-Palm-Platz in Fellbach die Preise an die Schulen.

Das Motto des Wettbewerbs lautete in diesem Jahr: „Kommt – wir entdecken das Remstal“. Schulenklassen aus dem gesamten Remstal haben für den Wettbewerb das Remstal und seine vielfältige Natur zu Fuß erkundet und ihre Erlebnisse in einer Geschichten, Basteleien, Bildern oder Videos festgehalten.


„Wer gerne in der Natur ist und ein Gefühl für die Umwelt und ihre Belange entwickelt, wird auch gut mit ihr umgehen.“ 
Gerlinde Kretschmann


Gerlinde Kretschmann hob die hohe Qualität der Einsendungen hervor. „Ihr habt Euch die unterschiedlichsten Aufgaben gesucht und diese wirklich ganz toll gemeistert“, sagte Gerlinde Kretschmann zu den versammelten Schulklassen. Die Wettbewerbsbeiträge seien sehr spannend und interessant gewesen; von der Gewässeruntersuchung über Müllsammelaktionen bis hin zu einer 24 Stunden-Wanderung sei alles dabei gewesen.

Auch Gabriele Zull lobte das Engagement der beteiligten Schüler. „Es ist wunderbar, welche Ideen ihr hattet“, sagte die Oberbürgermeisterin. Wenn man schon als junger Mensch möglichst oft hinausgehe in die Natur, könne man sie auch am besten kennenlernen. „Ich bin mir ganz sicher, dass Ihr diese Exkursion und Eure Beteiligung am Wettbewerb noch lange in Erinnerung behalten werdet, denn ich bin der Meinung: Wenn man sich schon von klein auf dafür interessiert, dann trägt man das ein Leben lang in sich“, betonte Gabriele Zull.

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß bedankte sich bei den Schulleitern und Lehrern der beteiligten Schulen. „Ich finde es großartig, wenn sich die Schulen hier engagieren und die Kinder teils schon in der 1. Klasse bei solchen Wettbewerben dabei sind“, sagte Rauchfuß.


Die Preisträger

Kategorie 1 (Grundschule 1. und 2. Klasse)
Der 1. Platz (300 Euro) in der Kategorie 1 (Grundschulen 1. und 2. Klasse) geht an die Klassen 2a und 2b der Grundschule Winnenden-Höfen, der 2. Platz (200 Euro) an die Klasse 1b der Schlosswallschule Schorndorf, den 3. Platz erhält die Klasse 2 der Schurwaldschule Schorndorf-Oberberken. Der 4. Platz in dieser Kategorie geht an die Klasse 1c der Hohbergschule Plüderhausen, der 5. Platz an die Klasse 2a der Lehenbachschule Winterbach, der 6. Platz an die Klasse 2b der Lehenbachschule.

Kategorie 2 (Grundschulen 3. und 4. Klasse)
In der Kategorie 2 (Grundschulen 3. und 4. Klasse) wurden der 1. Platz (300 Euro) an die Klasse 4 der Theodor-Heuss-Schule Schwäbisch Gmünd, der 2. Platz (200 Euro) an die Klassen 4a und 4b der Schillerschule Oeffingen und der 3. Platz an die Klassen 3a, 3b und 3c der Zeppelinschule Fellbach vergeben. Die drei 4. Klassen der Anne-Frank-Schule Fellbach wurden mit einem 4. Platz bedacht.

Kategorie 3 (weiterführende Schulen analog)
Auch in der Kategorie 3 (weiterführende Schulen analog) wurden mehrere Preise vergeben: der 1. Platz (300 Euro) an die Klasse 6c des Remstalgymnasiums Weinstadt, jeweils ein 2. Platz (jeweils 200 Euro) an die Klasse 5b der Adalbert-Stifter-Realschule Schwäbisch Gmünd und an die Klasse 8d der Realschule Remseck. Einen 5. Platz erhielt die Klasse 8c der Realschule Remseck.

Kategorie 3 (weiterführende Schulen digital)
Ebenfalls in die Kategorie 3 fielen die weiterführenden Schulen in der Sonderwertung „digital“, hier wurden folgende Plätze vergeben: Der 1. Platz (300 Euro) an die Klasse 6a der Parkschule Essingen, der 2. Platz (200 Euro) an den Leistungskurs Sport der Klasse 12 des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Fellbach, der 3. Platz an die Klasse 5c der Hermann-Hesse-Realschule Fellbach, der 4. Platz an die Klasse 5e der Gottlieb-Daimler-Schule Schorndorf und der 5. Platz an die Klasse 8b der Realschule Remseck.

Sonderpreis der Jury
Der Sonderpreis der Jury (150 Euro) der Kategorie Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) ging an die Klassen 1, 4a und 4b der Pestalozzischule Schwäbisch Gmünd-Herlikofen, mit einem Trostpreis wurden die Klassen 1 bis 4 der Wichernschule Fellbach bedacht. Jede Klasse erhält außerdem Sachpreise, das Preisgeld wird vom Schwäbischen Albverein gestiftet.

Die Jury
Zur Jury gehörten neben Gabriele Zull und Gerlinde Kretschmann auch Wanderführerin Petra Rauchfuß sowie Karin Kunz und Christel Münch von der Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg.

Mediterranes Flair bei der Eröffnung des 121. Deutschen Wandertags

Sommer-Feeling auf dem Guntram-Palm-Platz in der Wandertagshauptstadt Fellbach. Das Thermometer zeigte immer noch gut 30 Grad als Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Schwäbischen Albvereins und des Deutschen Wanderverbands, den Wandertagswimpel von den Bad Wildunger Wimpelträgern entgegen nahm und erklärte: „Der 121. Deutsche Wandertag ist hiermit eröffnet.“

Ein buntes Bühnenprogramm sorgte bei den Besucherinnen und Besuchern in Fellbach für gute Stimmung. SWR-Moderatorin Petra Klein moderierte durch den unterhaltsamen Abend. Sie holte alle Bürgermeister der 21 Remstalkommunen sowie die Landräte Richard Sigel und Joachim Bläse auf die Bühne – trotz des Einheitslooks im weißen Hemd mit der grünen Remstalschleife eine bunte gut gelaunte Truppe. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull aus Fellbach hieß stellvertretend für alle die Wanderinnen und Wanderer im Wandertal herzlich willkommen.

Auf die Frage, was er sich als längerfristige Wirkung vom Deutschen Wandertag erhofft, erwiderte Rauchfuß: „Ich wünsche mir, dass das Vereinsleben bei den Wandervereinen, das durch Corona sehr gelitten hat, einen deutlichen Aufschwung erfährt.“ Außerdem prophezeite er dem Remstal in den nächsten Jahren viele Wandergäste. „Es spricht sich rum, dass es hier so schön ist.“

 

 

SWR-Live-Blog zum Wandertag

Interviews mit Wanderern, Live-Schalte zum Eröffnungsabend, Bilder von Wandertouren, Gespräche mit Wanderführerinnen und Wanderführern – Der SWR ist bei vielen Wanderungen und Veranstaltungen des 121. Deutschen Wandertags mit dabei. Alle Beiträge zum Nachlesen, Nachhören und Nachschauen finden Sie im SWR-Live-Blog.

 

Einladung zu den Workshops und Fachvorträge beim 121. Deutschen Wandertag 2022

Am Freitag, 5. August 2022, bieten die Experten vom Schwäbischen Albverein ab 14 Uhr während des 121. Deutschen Wandertags 2022 interessante Workshops, Fachvorträge und Exkursionen rund ums (Familien-)Wandern, den Naturschutz und die Wegearbeit an.

In jeweils 45 Minuten werden etwa folgende Fragen beantwortet: Was packe ich in meinen Wanderrucksack? Wie lese und nutze ich eine Wanderkarte? Wie motiviere ich meine Kinder, wie sieht eine tolle Familienwanderung aus? Wegewarte berichten von ihrer Arbeit, Artenschutz-Experten informieren über die Blühflächen im Remstal. Daneben werden besondere Wanderziele rund um die Wanderheime und Türme des Schwäbischen Albvereins vorgestellt. Zusätzlich bieten die Expertinnen und Experten drei Exkursionen an, diese starten um 16:15 Uhr an der Neuen Kelter. Darin geht es um die Praxis der Wegearbeit, die Orientierung beim Wandern und um Tipps für den Naturschutz vor der Haustür. Auch zwei Wanderdestinationen stellen sich vor. Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Alle Informationen zu den Workshops und Exkursionen