Tag der Artenvielfalt: Obstbaumwiesen als Biotope schützen

Anlässlich des Internationalen Tags der Artenvielfalt am 22. Mai fordert der Schwäbische Albverein Obstbaumwiesen stärker zu schützen und im Naturschutzgesetz als „Geschützte Biotope“ zu verankern.

„Obstbaumwiesen bilden nicht nur wichtige und schön anzusehende Grüngürtel um Ortschaften, sondern sind vor allem auch wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Wiesenpflanzen, Kleinsäugern, Vögeln und Insekten“, betont die Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Schwäbischen Albvereins. Mit einer Aufnahme ins Naturschutzgesetz wären für Kommunen und Grundstücksbesitzer auch finanzielle Anreize wie Zuschüsse zur Erhaltung und Pflege wichtiger Bestände verbunden.

Artenreiche Lebensräume gefährdert

Obstbaumwiesen, häufig auch „Streuobstwiesen“ genannt, haben in Baden-Württemberg eine lange Tradition. Ab dem 15. und 16. Jahrhundert begann man Obstbäume in der Landschaft zu „streuen“, daher stammt der Begriff „Streuobstwiese“. Obstbaumwiesen gehören mit bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Europas. Bedingt durch den Bau von Straßen, Gewerbe- und Wohngebieten sowie einer Umnutzung der Flächen und die damit verbundene Zerschneidung der Landschaft haben sich die Bestände seit den 1960er Jahren fast halbiert.

„Viele Obstbaumwiesen werden außerdem nicht mehr fachgerecht bewirtschaftet“, beklagt Heine. „Ihre Pflege ist zeitaufwändig und macht viel Arbeit. Das ist vielen Besitzer aus Altersgründen oft zu viel.“ Bei den nachfolgenden Generationen fehle oft das Wissen, die Zeit und das Engagement die Obstbaumwiesen so zu betreuen, dass diese Biotope auch langfristig erhalten bleiben. Die Folge: Die Obstbaumwiesen wachsen zu, die Bäume sehen ungepflegt aus. Um die Pflege von Obstbaumwiesen zu gewährleisten müssen die aus Obstbaumwiesen gewonnenen Produkte stärker durch regionale Vermarktung unterstützt werden, fordert Heine. Etwa Apfelsaft aus heimischen Streuobstwiesen.

Bewußtsein für Naturschutz und Artenkenntnis fördern

Wichtig für einen dauerhaften Erhalt der Obstbaumwiesen ist zudem die heimische Artenkenntnis zu fördern. Es müsse bereits in der Schule oder sogar in Kindertageseinrichtungen angesetzt werden, um ein Basiswissen an heimischen Arten zu schaffen, betont Heine. „Nur so können Kinder einen Bezug zu Natur und Umwelt entwickeln. Wer nicht weiß, welche Funktion eine Obstbaumwiese hat und wie wichtig sie für uns ist, weiß auch nicht, was durch ihre Vernachlässigung verloren geht.“ Heine berichtet in diesem Zusammenhang von einem Arbeitseinsatz von Schülerinnern und Schüler der Landern-Grundschule in Markgröningen im Herbst 2019. Gemeinsam mit der dortigen Ortsgruppe und der fachkundigen Anleitung des hauptamtlichen Pflegetrupps legten sie eine neue Obstbaumwiese an.

Im Rahmen der Familien- und Jugendarbeit finden zudem regelmäßig Apfelaktionen statt, bei denen Kinder selbst Äpfel auf einer Obstbaumwiese auflesen und anschließend ihren eigenen Apfelsaft pressen können. „ Ganz nebenbei bekommen die Kinder so nützliches Wissen rund um die Obstbaumwiesen vermittelt“, berichtet Heine. „Und es macht ihnen Spaß.“ und sind mit Spaß an der Arbeit dabei.


Lesen Sie mehr über die Geschichte von Obstbaumwiesen, ihrem Schutz und die schützenswerte Fauna und Flora in unserer Broschüre Obstbaumwiesen – typisch schwäbisch!. Als Schmankerl gibt es darin auch einen Wandervorschlag

Weitere Naturschutzbroschüren zu geschützten und schützenswerten schwäbischen Landschaften finden Sie unter hier.

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Videoserie zur Wanderkarte

Wanderkarten sind gerade der Verkaufsschlager im Albverein-Online-Shop. Doch was bedeuten all die Linien und Symbole? Und was hat es mit digitalen Karten auf sich? Eine Videoserie des Deutschen Wanderverband zum Thema Kartenkunde bietet Antworten.

In Zeiten der Corona-Pandemie sind die Menschen gerne in der Natur unterwegs. Doch wie sich orientieren im Wald. Eine Möglichkeit sind Wanderkarten – derzeit der Verkaufsschlager im Albverein-Online-Shop. Viele wagen sich so weg von vorgefertigten Rundwanderwegen und suchen sich ihre eigenen Routen im Wald.

Aber eine Wanderkarte richtig lesen zu können, ist gar nicht so einfach. Der Deutsche Wanderverband hat deshalb ein Online-Tutorial mit derzeit sechs Teilen zusammengestellt, um Wanderneulingen und fortgeschrittenen Wanderern, das Kartenlesen zu erleichtern. Themen sind unter anderem die Legende (Zeichenerklärung), Geländedarstellungen, der Maßstab und das UTM-Gitternetz. Außerdem gibt es Informationen zur digitalen Tourenplanung am Computer und zum Pro und Contra von Papier- und digitaler Karte.

Hier geht es zum Kartenkurs.

Unterstützung für Wander-, Heimat- und Gebirgsvereine gefordert

Der Deutsche Wanderverband fordert in einem offenen Brief an verantwortliche Politiker in Bund und Ländern eine breite Unterstützung für Wander-, Heimat- und Gebirgsvereine. „Ihr Einsatz macht es vielerorts erst möglich, dass sich selbst zu Corona-Zeiten die Menschen draußen orientieren und bewegen können“, heißt es in dem Brief. Die Vereine hätten mit der Markierung der Wanderwege eine gesellschaftliche Vorleistung geschaffen, hinsichtlich der Soforthilfen fielen sie nun aber häufig durch das Raster.

Fitness-Studios sind geschlossen, Sportplätze nicht bespielbar, der Yoga-Kurs abgesagt. Die Menschen drängen deshalb ins Freie, um sich zu bewegen. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Deutschland mit einem sehr guten Netz von markierten Wanderwegen ausgestattet ist. Diese diese Wege für unsere Gesellschaft eine immens große Bedeutung haben.

Bewegung im Freien ist gesund

Zu verdanken sind sie dem ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder des Deutschen Wanderverbandes. Es ist wichtig wie nie zuvor. Dank dieses Engagements können sich viele Bürgerinnen und Bürger trotz Corona auf wohnortnahen Wegen sicher geleitet bewegen. Diese einfache Bewegung im Freien dient dem körperlichen und psychischen Wohlbefinden und hat sich auch im Sinne des familiären und sozialen Zusammenhalts als außerordentlich hilfreich erwiesen.

Angesichts der zu erwartenden steigenden Zahlen im Deutschlandtourismus sind neben dem 200.000 Kilometer umfassenden Wanderwegenetz – allein 20.000 davon in Württemberg – auch die ehrenamtlich betriebenen Aussichtstürme, Wanderheime und Schutzhütten in Wald und Flur enorm wichtig, um Natur- und Kulturerlebnisse in Deutschland zu ermöglichen.

Wandervereine fühlen sich allein gelassen

Das umfassende bürgerschaftliche Engagement des Schwäbischen Albvereins und aller anderen Mitglieder des Deutschen Wanderverbandes dient der Gesundheits- und Tourismusförderung sowie dem Naturschutz und stärkt wirtschaftlich den ländlichen Raum. Leider fühlt sich aufgrund der querschnittsorientierten Aufgaben kein Ministerium federführend für die Heimat-, Wander- und Gebirgsvereine verantwortlich. Die Vereine fallen in vielen Fällen durch die in Bund und Ländern aufgelegten Hilfsprogramme.

Deswegen hat sich Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes und des Schwäbischen Albvereins, jetzt in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, alle beteiligten Bundesminister, alle Ministerpräsidenten sowie alle Bundestags- und Landtagsabgeordnete gewandt und Unterstützung für die Arbeit der Vereine gefordert.

Den genauen Wortlaut des offenen Briefes finden Sie hier.

Heimattage Baden-Württemberg 2020 abgesagt

Die Heimattage Baden-Württemberg 2020 in Sinsheim sind abgesagt worden. Grund ist die Corona-Pandemie, die Veranstaltungen und verlässliche Planungen derzeit unmöglich machen. An den jährlich stattfindenden Heimattagen hatten sich immer auch Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins beteiligt.

Auch eine Verschiebung der offiziellen Landesfesttage vom 11.-13. September ist nicht möglich: „Keiner weiß, wie lange die Einschränkungen andauern werden. Eine Verschiebung ist gegenüber den nachfolgenden Städten, die sich ebenfalls seit dem Zuschlag im Jahr 2015 auf das besondere Jahr vorbereiten, nicht fair“, erklärte der Oberbürgermeister von Sinsheim, Jörg Albrecht, in einer Pressemitteilung.

Auch in Corona-Zeiten möglich: Kilometersammeln für das Wanderabzeichen

Kilometersammeln für das Deutsche Wanderabzeichen ist nun auch bei Wanderungen allein, zu zweit oder in der Familie möglich. Diese Sonderregelung gilt zunächst bis zum 30. Juni 2020.

Wandern ist gesund. Bewegung draußen fördert die Fitness und träg zum psychischen Wohlbefinden bei. Als Anreiz, im Rahmen von Gruppenwanderungen Deutschland zu erkunden, gibt der Deutschen Wanderverbands (DWV) das Deutsche Wanderabzeichen heraus. Was aber nun tun, in Corona-Zeiten – wenn Gruppenwanderungen verboten sind?

Mit einer Sonderregel macht es der DWV nun möglich, auch bei Wanderungen allein, zu zweit oder in der Familie Kilometer für das Deutsche Wanderabzeichen zu sammeln. Diese Regel gilt vom 1. März bis zunächst 30. Juni 2020. Gewertet werden können bis zu 20 km pro Monat, das gilt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.

Drucken Sie das Extrablatt aus. Tragen Sie Ihre Wanderungen ein und geben Sie ihn mit dem Wander-Fitness-Pass am Ende des Jahres bei uns in der Hauptgeschäftsstelle ab.

Viel Spaß beim Wandern und Kilometersammeln. Bleiben Sie gesund!

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Spendenaufruf für Wanderheim Weidacher Hütte

Das Wanderheim Weidacher Hütte, ein beliebter Anlaufpunkt für Wanderer auf der Schwäbischen Alb, ist in die Jahre gekommen. Küche und Eingangsbereich mussten renoviert werden. Unterstützen Sie den Umbau mit Ihrer Spende!

Das Wanderheim Weidacher Hütte ist ein beliebter Anlaufpunkt für Wanderer auf der Schwäbischen Alb. Es gibt einen Spielplatz, eine Grillstelle und viel Platz für Familien. Gerade Kinder toben gerne zwischen Wacholder, krüppeligen Kiefern und Heide. In der Nähe des Wanderheims finden sich das einsame, romantische Kiesental und das Kleine Lautertal – wunderbare Wandergebiete!

Damit die Weidacher Hütte weiterhin Gäste anzieht, mussten dringend Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Die Küche und der Eingangsbereich waren in die Jahre gekommen und entsprachen nicht mehr heutigen Ansprüchen und Erfordernissen.

Küche vergrößert, Eingangsbereich barrierefrei gestaltet

Dementsprechend wurde die Küche in den vergangenen Monaten vergrößert und mit modernen Geräten ausgestattet. Thekenbereich und Küche sind kompakt und funktional gehalten und somit die Arbeit des Bewirtungspersonal erheblich erleichtern. Der Eingangsbereich ist nun barrierefrei gestaltet, so dass das Wanderheim auch für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich ist.

Rund 100.000 Euro hat der Umbau kosten. Eine stolze Summe, die wir nicht alleine aufbringen können. Neben Eigenmitteln und staatlichen Zuschüssen sind wir deshalb auf Ihre Spenden angewiesen.


Spendenaufruf

Bitte unterstützen Sie, liebe Freunde und Mitglieder des Schwäbischen Albvereins, die Neugestaltung und damit den Weiterbetrieb des Wanderheims Weidacher Hütte und überweisen Ihren Beitrag auf unser Spendenkonto:

IBAN: DE03 6005 0101 0002 8260 00
BIC: SOLADEST600
Stichwort: Weidacher Hütte

Als gemeinnütziger Verein stellen wir Ihnen gerne eine Spendenquittung aus. Bitte vermerken Sie das bei Ihrer Spende.

Wir danken Ihnen sehr, dass Sie sich mit uns für den Fortbestand des Wanderheims Weidacher Hütte einsetzen und freuen uns, Sie dort bald wieder als Gäste begrüßen zu dürfen.

Weitere Informationen zur Weidacher Hütte finden Sie hier.

Naturschutzfonds: Ausschreibungsfrist verlängert bis 1. Juli

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg hat die Ausschreibungsfrist für ihre Projektförderung für 2021 verlängert. Verbände, Hochschulen, Kommunen, Privatpersonen oder Vereine – auch die Ortsgruppen und Gaue des Schwäbischen Albvereins – können nun bis zum 1. Juli Anträge einreichen. Zudem können Fördergelder aus Ersatzzahlungen beantragt werden.

 

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg startet ihre Projektförderung für 2021. Unter dem Motto „Wir fördern Vielfalt“ investiert die Stiftung in Projekte, die zur Stärkung der biologischen Vielfalt beitragen. „Auch die Ortsgruppen und Gaue des Schwäbischen Albvereins sind aufgerufen, sich mit Ideen für Naturschutzprojekte an den Fonds zu wenden“, erklärt Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Vereins.

„Umweltbildung, Artenschutz oder Forschung – wir freuen uns auf innovative Vorschläge, die dem Naturschutz und dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen zugutekommen“, betonte Umweltminister Franz Untersteller zu Beginn der Ausschreibung. Möglich ist eine Förderung von bis zu vier Jahren, Die Gesamtkosten des Projekts darf 5.000 Euro nicht unterschreiben. Förderanträge können bis zum 1. Juli eingereicht werden.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Projekte über Ersatzzahlungen finanzieren zu lassen. Ersatzzahlungen müssen diejenigen Kommunen oder Landkreise usw. leisten, die aufgrund von Infrastrukturmaßnahmen in die Natur eingreifen und diesen Eingriff nicht durch eigene Naturschutzmaßnahmen kompensieren können. Für Projekte aus Ersatzzahlungen ist die Antragsfrist der 1. Juli 2020. Diese Anträge müssen über die Referate 56 der Regierungspräsidien gestellt werden.

Weitere Informationen sowie Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.stiftung-naturschutz.landbw.de/ausschreibung.

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Langeweile zu Hause? Nicht mit uns! Familienaktionen in Zeiten der Kontaktsperre

Alle Brettspiele gespielt? Die Bilderbücher können auch schon alle auswendig? Und die Malsachen rufen auch nur noch ein müdes Gähnen bei den Kindern hervor? Bei der Albvereinsfamilie gibt es Abhilfe.

Zweimal pro Woche werden bieten wir Familien mit Kindern in der nächsten Zeit neue Ideen für drinnen und draußen. Basteln mit Naturmaterialien, Fühl- und Klangerlebnisse im Wald oder Bewegungsspiele im Freien – für jeden ist etwas dabei.

Klickt rein und macht mit!

Und wer den neuesten Post direkt ins E-Mail-Postfach bekommen möchte, kann sich für unseren Familien-Newsletter anmelden: Einfach an sbeier@schwaebischer-albverein.de schreiben.

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Zustand des Waldes besorgniserregend

Am 21. März ist Tag des Waldes. Grund, sich einmal mehr mit dem Zustand der Wälder in Baden-Württemberg zu beschäftigen. Naturschutzwart Manfred Hagen vom Schwäbischen Albverein jedenfalls ist alarmiert: „Wir müssen endlich weg von Monokulturen hin zu naturnahen Mischwäldern.“

   

Weg von Monokulturen, hin zu naturnahen Mischwäldern

Baden-Württemberg zählt mit rund 14.000 Quadratkilometer Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland. Das entspricht gut 38 Prozent der Landesfläche. Im Waldzustandsbericht der Landesregierung für 2019 werden 43 Prozent davon als „stark geschädigt“ eingestuft. Monokulturen sind besonders anfällig bei Stürmen und Schädlingsbefall. Die zunehmende Trockenheit bedingt durch den Klimawandel werten Wissenschaftler zudem ein deutliches Signal dafür, dass es mehr Vielfalt braucht.

Erhöhte Vorsicht beim Aufenthalt in Wäldern nötig

Was bedeutet das für Wanderer? Zum einen, dass sie künftig vorsichtiger sein müssen beim Waldspaziergang. Die vielen Stürme in den vergangenen Wochen und der starke Borkenkäferbefall bedingt durch zwei sehr trockene und heiße Sommer haben auch den Wälder in Baden-Württemberg stark zu schaffen gemacht. Aufgrund der Vorschädigung vieler Bäume sei mit Brüchen zu rechnen, warnt Albereinspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß. Zum anderen gebe es Beeinträchtigung beim Zugang zu Wanderwegen aufgrund von verstärkte Waldarbeiten und Umforstungsmaßnahmen.

Naturschutzbeauftragter Manfred Hagen fordert von Wanderern und Erholungssuchenden außerdem, ihre Sichtweise auf den Wald zu überprüfen. Hierzulande hätten die Menschen gerne einen „aufgeräumten Wald“ oder einen Park. Gesunde, naturnahe Wälder sind aber unordentlich. „Es gibt dann eben auch Dickicht oder herumliegende Äste“, betont er.

Artenrückgang auch in den Wäldern alarmierend

Besonders besorgt ist Manfred Hagen über den Rückgang von Insektenarten in den hiesigen Wäldern. „Bisher dachte man immer, das Artensterben betreffe die Wälder weniger als Wiesen und Ackerflächen“, sagt er. Dem sei allerdings nicht so. Hagen verweist auf eine Studie zum Artensterben, die die Technische Universität München hat im vergangenen Herbst veröffentlicht hat. Dafür seien unter anderem auch Flächen auf der Schwäbischen Alb untersucht worden. Das Ergebnis ist erschreckend: Die Biomasse an Insekten in den Wäldern ist seit 2009 um 41 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Arten um 36 Prozent. „Es besteht dringender Handlungsbedarf!“, betont Hagen und widerholt die Forderung, die Naturschutzverbände schon seit längerem stellen: „Wir brauchen ein Umdenken in der Forstwirtschaft.“

Weitere Informationen:

Frauen wandern anders

Achtsames Wandern, Kräutertouren und Kartenlesen für Frauen – der Schwäbische Albverein stellt zum Weltfrauentag sein diesjähriges FrauenSpecial vor

Frauen interessieren sich oft für die Kleinigkeiten am Wegesrand. Hier eine Küchenschelle. Foto: Katharina Heine

Wanderungen nur für Frauen? Ist das nicht sexistisch Männern gegenüber? Regine Erb muss bei der Frage lachen. „Nein, natürlich nicht“, sagt die Wanderführerin. Sie sieht das ganz pragmatisch: Männer dürften ja auch ohne Frauen wandern. Sie findet die Atmosphäre in reinen Frauengruppen sehr entspannt und genießt es, ohne Leistungsdruck unterwegs zu sein. Deshalb bietet sie im Rahmen des FrauenSpecial des Schwäbischen Abvereins geführte Touren nur für Frauen an.

Programm „Frauen naturverliebt 2020“

Insgesamt zehn Frauen-Wanderungen finden sich im Programm „Frauen naturverliebt 2020“ des Schwäbische Albverein. Den Auftakt macht Regine Erb in Kohlberg am Samstag, 14. März. Sie hat bewusst den Termin kurz nach dem Internationalen Frauentag (8. März) gewählt. Bei ihrer Tour geht es um Wandern und Entspannen. Meditieren in der Natur, ein Stück alleine und schweigend gehen, kleinere Entspannungsübungen am Wegesrand – Regine Erb kommt vom Gesundheitswandern und flicht deshalb gerne derlei Elemente in ihre geführten Wanderungen mit ein. „Man bekommt so eine andere Wahrnehmung von sich und seiner Umgebung, spürt seine Füße, die jeden Tag Schwerstarbeit leisten, aber kaum beachtet werden“, sagt sie.

Frauengeschichten und Kräuterwanderungen

Karin Kunz, Wanderreferentin beim Albverein und Geschäftsführerin der Heimat- und Wanderakademie, berichtet, dass Frauen sich ihrer Erfahrung nach oft für die Kleinigkeiten am Wegesrand wie Blumen oder Schmetterlinge interessieren. „Außerdem sind sie häufig weniger an Leistung interessiert.“ Deshalb werde bei den Frauenwanderungen viel Wert auf Achtsamkeit in der freien Natur gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms sind Exkursionen, bei denen Geschichten und Schicksale von Landfrauen auf der Alb im Mittelpunkt stehen. Beliebt sind zudem Touren, bei denen Kräuter gesammelt und anschließend zu leckeren kleinen Happen verarbeitet werden, berichtet Kunz.

Allein in der Pampa

Und manches Klischee deckt sich dann auch mit der Erfahrung: „Bei der Ausbildung an Karte und Kompass haben wir zudem festgestellt, dass viele Frauen einen anderen Zugang zu Orientierung und topografischen Karten haben als Männer“, erklärt Karin Kunz. Deshalb habe man das Seminar „Allein in der Pampa – Karten lesen für Anfängerinnen“ mit ins Programm genommen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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