Film über schwäbischen Burgenforscher Konrad Albert Koch erschienen

Die Schwäbische Alb ist reich an mittelalterlichen Burgen, Ruinen und Schlössern. Der Maler Konrad Albert Koch begann Anfang des 20. Jahrhundert mit der tatkräftigen Unterstützung des damals noch jungen Schwäbischen Albvereins die Burgruinen zu dokumentieren. Eine neue Filmdokumentation zeichnet des Leben Burgenforschers nach.

Manfred Stingel, Hauptfachwart Kultur des Schwäbischen Albvereins, und Autor Peter Wagner, der mehrere Büher und einen Bildband über Konrad Albert Koch herausgegeben hat, waren die treibenden Kräfte des Film-Projektes. Die filmische Umsetzung lag in den Händen des Berliner Filmemachers Fabian Rosenberg. Moderiert wird die Dokumentation von von Liedermacher und Mundartautor Pius Jauch – auf Schwäbisch.

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Geschichte auf Schwäbisch – Filmdokumentation über den Maler und Burgenforscher Konrad Albert Koch

Burgen vermessen und dokumentieren

Die Erschließung der Schwäbischen Alb für Freizeit und Tourismus um 1900, ist eine der großen Leistungen des Schwäbischen Albvereins. Die damals in mühseliger Arbeit angelegten Wanderwege ermöglichten es, die Berge und Höhen der Alb zu besteigen und zu erwandern sowie die vielen Burgen und Burgruinen zu besichtigen.

Konrad Albert Koch (1869-1945) und Mitglieder verschiedener Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins entfernten unter seiner Anleitung, Hecken und sonstigen Aufwuchs. So konnte Koch die Burgen vermessen und imponierende, farbige Rekonstruktionszeichnungen anfertigen. Viele seiner Erkenntnisse veröffentlichte Koch in den „Blättern des Schwäbischen Albvereins“.

Kirchenmaler und Restaurator

Koch war eigentlich gelernter Kunstmaler. Er arbeitete als Kirchenmaler und Restaurator, nahm aber auch Aufträge der Württembergischen Denkmalpflege an. Insgesamt haben sich rund 700 Zeichnungen und Burgrekonstruktionen von seiner Hand an verstreuten Orten erhalten.

Im Online-Shop des Schwäbischen Kulturarchivs sind Peter Wagners Bildband und Buch über Konrad Albert Koch erhältlich.

Landschaftspflegetrupp: Artenschutz mit Motorsäge und Freischneider

Wanderungen in Gruppen und bunte Markierungen an Wanderwegen – damit verbinden die meisten Menschen den Schwäbischen Albverein. Doch der Verein ist weit mehr. Seit vielen Jahrzehnten setzt er sich für den Erhalt wertvoller Naturschutzgebiete und den Artenschutz ein.

Als einziger Naturschutzverband beschäftigt der Verein dafür einen hauptamtlichen Landschaftspflegetrupp. Der Leiter des Pflegetrupps, Jörg Dessecker, erläutert im Interview Geschichte und Aufgaben des Teams.

Wie muss man sich die Arbeit des Landschaftspflegetrupps vorstellen?
Jörg Dessecker: Wir kümmern uns um die Naturschutzflächen, die dem Schwäbischen Albverein gehören, und andere wertvolle Flächen. Außerdem unterstützen wir unsere Ortsgruppen bei ihrer Naturschutzarbeit. Das macht einen großen Teil von dem aus, was wir tun. Dazu kommen Pflegeverträge Diese laufen oft über mehrere Jahre.

Sie sprechen von „wertvollen Flächen“. Was verstehen Sie darunter?
Dessecker: Das können Wacholderheiden sein, Hecken oder Magerwiesen. Viele der Albvereinsflächen sind ja verpachtet an Schäfer und Landwirte. Wir werden da tätig, wo Landwirte mit größeren Maschinen nicht mehr tätig werden können, ohne größere Schäden anzurichten. . Wichtig ist uns dabei die Zusammenarbeit mit den Ortsgruppen. Wir sind zum Beispiel bei den Landschaftspflegetagen der Gaue dabei oder binden Ehrenamtliche aus den Ortsgruppen in unsere Pflegeeinsätze mit ein.

Wie sieht eine typische Arbeitswoche aus?
Dessecker: Wenn wir größere Flächen zu pflegen haben, dann verbringen wir die Woche in der Regel vor Ort. Wir fahren also Montags hin und kommen erst am Freitagabend oder am Samstag wieder zurück nach Stuttgart. Übernachtet wird dann in unseren Wanderheimen, in Naturfreundehäusern oder Pensionen. Die Werkzeuge bringen wir mit dem Transporter mit. In manchen Gebieten – etwa im Schopflocher Moor – arbeiten wir auch mit einer Pferderückerin oder einem Pferderücker zusammen.

Das hört sich sehr intensiv an.
Dessecker: Das stimmt schon. Aber es gibt auch Zeiten, in denen es ruhiger ist. Etwa im Mai und Juni. Viel zu tun gibt es während der Vegetationsruhe von Oktober bis Februar. Da machen wir viele grobe Arbeiten, wie Gehölzpflege, Entbuschungsaktionen oder das Freischeiden von Wacholderheiden. Im Frühjahr geht es dann an die Obstbaumpflege, Trockenmauerbau und Besucherlenkungsmaßnahmen. Und im Sommer müssen Wiesen gemäht werden. Dazu kommen Besprechungen und Umweltbildungsmaßnahmen, z.B. Aktionen mit Schulklassen. Die Arbeit geht uns nicht aus.


Der Transporter des Pflegetrupps ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. 2021 muss er ersetzt werden. Dafür bitten wir um Spenden! Stichwort: Landschaftspflege. Oder Sie besuchen unsere Facebook-Spendenaktion.


Der Schwäbische Albverein leistet sich als einziger Naturschutzverband einen hauptamtlichen Pflegetrupp. Wie kam es dazu?
Dessecker: Ich bin quasi Mitarbeiter der ersten Stunde. 1991 habe ich als Zivildienstleistender angefangen und wurde danach sofort übernommen. Den Haupt- und Gaunaturschutzwarten war es ein großes Anliegen, für die Pflegearbeiten eine hauptamtliche Person zu haben, die damals die Zivildienstleistenden, heut die FÖJler anleiten und die Ortsgruppen bei ihren Aktionen beraten und unterstützen kann. Und dann hat das halt gepasst, dass da jemand war, der Interesse hatte, Begeisterung mitbrachte und sich mit der Landschaftspflege und in der Gegend auskannte.. Anfangs bestand der Pflegetrupp aus mir und zwei Zivis, meinem Privatauto und einem Hänger mit ein paar Werkzeugen. Mittlerweile sind wir zu fünft – zweiHauptamtliche, zwei FÖJler und ein Praktikant. Und wir haben einen etwas in die Jahre gekommenen Transporter sowie die nötigen Maschinen wie Motorsägen und Freischneider.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Arbeit?
Dessecker: Man ist draußen und hat mit der Natur zu tun. Das gefällt mir. Wenn im Frühjahr alles erwacht, sprießt und gedeiht, wenn alles blüht und die Vögel zwitschern, dann geht es mir gut. Mit unserer Arbeit erhalten Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Das ist mir wichtig.

Warum sind die typisch „schwäbischen“ Landschaften wie Wacholderheiden und Trockenrasen so wichtig für den Artenschutz?
Dessecker: Sie weisen eine unheimlich hohe Artenvielfalt auf. Auf Wacholderheiden oder Magerwiesen etwa wachsen zwischen 100 bis 150 verschiedene Pflanzenarten. Und auf jede Pflanzenart kommen 10 bis 15 Insektenarten, die darauf angewiesen sind. Deshalb sind diese Flächen so wichtig. Leider gibt es immer weniger davon. Sie sind eingeklemmt zwischen Wald und Intensivlandwirtschaft oder sie werden zerstückelt durch den Flächenfraß. Deshalb ist es so wichtig, die Flächen zu erhalten, die es noch gibt. Allerdings macht uns der Klimawandel mittlerweile schon sehr zu schaffen.

Inwiefern?
Dessecker: Die Artenvielfalt geht zurück. Es gibt fast keine Falter mehr, viele Blühpflanzen sind verschwunden. Die Flächen brennen im Sommer richtiggehend aus. Früher haben wir im Juli die erste Mahd gemacht. Danach kamen die Wiesen wieder zum Blühen. Das gibt es heute meist gar nicht mehr, weil es einfach zu heiß und zu trocken ist. Oft mähen wir deshalb auch nur noch einmal im Jahr und achten besonders darauf, bestimmte Areale mit Blühpflanzen auszusparen. Außerdem lassen wir auf von Schafen beweideten Wacholderheiden größere Gehölze stehen, damit die Tiere Schatten haben.

Gibt es eine Fläche, an der Sie besonders gerne arbeiten?
Dessecker: Bei Tuttlingen gibt es ein Waldbiotop, an dem der Frauenschuh gut wächst. Die Fläche war vor einigen Jahren noch sehr verwaldet. Unsere ehrenamtlichen Naturschutzwarte haben uns auf die Fläche aufmerksam gemacht. Wir haben dann  große Fichten gefällt, die Gehölzsukzession zurückgedrängt und somit die Fläche geöffnet. Und wir erweitern das Areal immer mehr und pflegen es kontinuierlich. Es ist gigantisch zu sehen, wie viele Orchideen dort mittlerweile wieder wachsen. Ein weiteres Gebiet, das ich besonders mag, ist eine Fläche im Naturschutzgebiet Kochhartgraben und Ammertalhänge bei Tübingen. Vor 25 Jahren war da noch ein Schäfer mit seiner Herde unterwegs. Aber der Mann musste aus Altersgründen aufhören. Die Fläche ist daraufhin immer stärker zugewachsen.  Wir haben dann mit viel ehrenamtlicher Unterstützung in mühevoller Handarbeit, mit Freischneider und Motorsäge  die Trockenrasenflächen zurückgewonnen. Heute gibt es dort eine riesige Artenvielfalt. Zum Beispiel Küchenschellen im Frühjahr, Silberdisteln, Enziane und – ein besonderes Highlight – die Blauflügelige Ödlandschrecke.

Wie wichtig ist die ehrenamtliche Unterstützung für Ihre Arbeit?
Dessecker: Sehr wichtig! Ohne das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder gäbe es viele Naturschutzflächen gar nicht mehr. Den Ehrenamtlichen ist es auch hauptsächlich zu danken, dass es seit 1993 den hauptamtlichen Pflegetrupp gibt.

Weitere Infos: Landschafts- und Biotopflege des Schwäbischen Albvereins

 

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Wegepaten – so geht es weiter

Über 120 Interessierte haben sich nach einem Aufruf des Schwäbischen Albvereins im vergangenen Oktober als Wegepaten zur Verfügung gestellt. „Wir freuen uns sehr über die Bereitschaft so vieler Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren“, erklärt Albvereins-Wegereferentin Martina Steinmetz. Anlässlich des Tags des Ehrenamts am 5. Dezember dankte Sie allen, die sich gemeldet haben.

Die Wegereferentin bedauert, dass die meisten Freiwilligen nicht mehr zeitnah eingewiesen werden konnten. „Leider konnten wir die meisten Freiwilligen nicht mehr zeitnah einweisen“, bedauert Martina Steinmetz. „Corona hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Im Stromberggau – einem Gebiet mit besonders vielen unbetreuten Wegen – konnten aber noch zwei dreistündige Einführungen stattfinden.

In der Region war der Aufruf auf besonders fruchtbaren Boden gefallen. In den  Regionen Württembergs, in denen sich nur einzelne Interessierte gemeldet hatten, hätten die örtlichen Gauwegmeister im Tandem die Einweisung übernommen, so Steinmetz weiter.

Neue Schulungstermine für Wegepaten im Frühjahr

Für das kommende Jahr sind im Frühjahr Einführungsveranstaltungen für neue Wegepaten geplant, zusätzlich zu den jährlich stattfindenden ganztägigen Ausbildungsterminen für Wegewarte. Bedingt durch Corona mussten auch diese Termine 2020 leider ausfallen. Alle Termine für 2021 finden Sie ab Mitte Januar auf unserer Hompage.

Aufgaben der Wegepaten

Wegepaten unterstützen die Wegewarte der Ortsgruppen bei der Pflege der rund 20.000 vom Albverein beschilderten Wanderwege zwischen dem Taubertal und dem Bodensee. Ihre Aufgabe ist es, zweimal im Jahr einen zugeteilten Wegeabschnitt abzulaufen, die Markierung zu kontrollieren, freizuschneiden und, wo nötig, Wegmarken zu ergänzen. Ziel ist es, ortsunkundigen Menschen sicher den Weg zu weisen. „Mit den neuen Wegepaten können wir diese Arbeit auf noch mehr Schultern verteilen“, erklärt Martina Steinmetz.

30.000 Arbeitsstunden in der Wegepflege auf viele Schultern verteilen

Insgesamt engagieren sich derzeit gut 700 ehrenamtliche Wegewarte in 525 Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins. Dazu kommen Gauwege- und Hauptwegemeister, die die Arbeit innerhalb des Gesamtvereins organisieren und dokumentieren. Sie alle haben im Jahr 2019 rund 30.000 Arbeitsstunden in die Wegepflege investiert.

Sie haben Interesse, bei der Wegepflege aktiv zu werden? Dann melden sich bitte bei Wegereferentin Martina Steinmetz,
Tel. 0711/22585-13, wegereferentin@schwaebischer-albverein.de

Neue Wanderkarten im Maßstab 1:25.000 als Vereinsgaben

„Schwäbisch Hall“ (W213), „Ehingen (Donau)“ (W244) und „Spaichingen“ (W250) neu erschienen – von diesen neu erschienenen Wanderkarten erhalten die Mitglieder des Schwäbischen Albvereins 2021 eine Karte als Vereinsgabe. Jetzt Mitglied werden!

 

„Schwäbisch Hall“ deckt das Mittlere Kochertal und die Haller Ebene ab, die Karte „Ehingen (Donau)“ beinhaltet unter anderem den östlichen Teil des Großen Lautertals bis zur Donau und „Spaichingen“ bildet einen Teil des Oberen Donautals und den Heuberg ab.

Aktuelles Wegenetz und touristische Informationen

Die Karten enthalten touristische Informationen wie z.B. Aussichtspunkte, Schutzhütten, Grillplätze, Sehenswürdigkeiten, Wanderheime und Gasthäuser in Auswahl. Außerdem besonders gekennzeichnete touristische Objekte und vieles mehr. Dargestellt sind auch Bahnhöfe, S-Bahn-Haltestellen und Bushaltestellen.

Neben dem Wegenetz des Schwäbischen Albvereins samt seinen Hauptwanderwegen und Themenwegen sind auch touristische Wege wie beispielsweise Qualitäts- oder Premiumwege farblich hervorgehoben.


Begeben Sie sich gerne auf Wanderschaft? Wenn ja, dann werden Sie bestimmt schon des Öfteren eine Wanderkarte in Händen gehalten haben. Aber wissen Sie auch über alle Komponenten einer Karte Bescheid und können auf Anhieb Maßstab, Legende und Kartennetz erklären? Wenn nicht, dann wäre dieses sechsteilige Video-Tutorial zum Thema Kartenkunde genau das Richtige für Sie!


Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung

Der Schwäbische Albverein ist für die Aktualität der Wanderwegeinformationen auf den Karten verantwortlich, das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) übernimmt Kartographie und Druck.

Seit 2017 sind in der neuen Wanderkartenserie im Maßstab 1:25.000 bereits acht Blätter durch den Schwäbischen Albverein veröffentlicht worden. Ergänzend dazu hat das LGL eine Vielzahl an weiteren Blättern aus dem Vereinsgebiet des Schwäbischen Albvereins und den anderen Wanderregionen Baden-Württembergs herausgegeben. In den kommenden Jahren werden nach und nach weitere Blätter erscheinen und dann mit insgesamt 47 Blättern das Vereinsgebiet des Schwäbischen Albvereins abdecken. Parallel dazu sind die meisten Wanderkarten der Serie im Maßstab 1:35.000 vorläufig weiter erhältlich.

Der Preis für die neuen Wanderkarten beträgt im Handel 8,50€ je Blatt, Mitglieder des Schwäbischen Albvereins können diese im Lädle oder über den Online-Shop zum Sonderpreis von 7,00€ je Blatt erwerben.

Seelenorte im Remstal: Warmlaufen für den Deutschen Wandertag 2022

„Hier fühle ich mich wohl.“ „Der Ort gibt mir Kraft.“ „Bei der Aussicht finde ich eine neue Perspektive.“ Diese und weitere Aussagen zeichnen die „Seelenorte“ aus. In den nächsten Monaten stellen wir unter www.dwt2022.de verschiedene Vertreter aus den 20 am Deutschen Wandertag 2022 beteiligten Kommunen im Remstal ihre Lieblings-Landschafts-Orte sowie dazugehörende Wanderungen vor. Auch Harald Ziller, der Vorsitzende der Ortsgruppe Waldstetten, ist dabei.

Harald Ziller stellt die Reiterleskapelle oberhalb von Waldstetten vor. Sie stammt aus dem Jahr 1714. Daneben steht ein mächtiger Lindenbaum. Harald Ziller liebt diesen Or. „Hier oben ist der Übergang vom Filstal ins Remstal, hier ist der Christentalpass, und hier verlaufen zahlreiche Wanderwege“, sagt er. Fast schon gebirgig schlängelt sich ein Pfad den Berg hinauf, rechter Hand bietet sich ein famoser Blick bis weit nach Schwäbisch Gmünd. Und auch wenn pure Ruhe herrscht hier oben: Bis zum Wanderheim Franz-Keller-Haus sind es nur etwa drei Kilometer.

Seelenorte als Einladung zum Deutschen Wandertag 2022 im Remstal

Die „Seelenorte des Remstals“ liegen mal abgeschieden im Wald, mal bei einem besonderen Aussichtspunkt. Sie sind gekennzeichnet durch Sitzbänke oder andere Besonderheiten – und alle erzählen eine eigene Geschichte. Gelegen an bekannten oder weniger bekannten Wanderwegen, laden die Seelenorte zum Verweilen und zum Krafttanken ein. „Wir freuen uns sehr, Wanderern aus ganz Deutschland das Remstal als Wanderregion nahe bringen zu dürfen“, erklärt der Präsident des Schwäbischen Albvereins, Hans-Ulrich Rauchfuß. „Die Wanderungen zu den Seelenorten sind ein wunderbarer Auftakt dazu.“

„Es ist ein persönlicher Zugang zum Remstal und zeigt, wie sehr die Menschen hier mit dem Landschaftsraum verbunden sind“, erklärt Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Mit diesem besonderen Einstieg werben die Verantwortlichen für den Deutschen Wandertag, der vom 3. bis zum 7. August 2022 in Fellbach und umliegenden Kommunen stattfindet.

Wandertag als gute Tradition

Der Deutsche Wandertag findet seit über 120 Jahren immer in einer anderen Region in Deutschland statt. Veranstalter ist der Deutsche Wanderverband (DWV), der die Wanderfans gemeinsam mit einem Mitgliedsverein und regionalen Partnern einlädt. Die Stadt Fellbach, der Schwäbische Albverein und das gesamte Remstal übernehmen beim Deutschen Wandertag 2022 vom 3. bis 7. August 2022 die Rolle der starken Partner und Gastgeber, „Wandertagshauptstadt“ und somit Mittelpunkt des Wandertags ist Fellbach. Während der fünf Tage gibt es spannende Wanderungen und Führungen, Vorträge, Konzerte und vieles mehr. Rund 30 000 Gäste werden beim weltweit größten Wanderfest im Remstal erwartet.

 

Wanderwege sichern

Wanderwege sind essentiell für Gesundheit und Klima. Deswegen fordert der Deutsche Wanderverband in einer Resolution dringend Maßnahmen zu deren Schutz.

Die Wanderinfrastruktur in Deutschland sichern und naturnahe Wanderwege schützen: Das fordert der Deutsche Wanderverband (DWV) in einer an alle politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen. Wandern sei als bundesweit beliebteste Natursportart ökologisch, wirtschaftlich und sozial essentiell für das Land, heißt es im Papier, das die DWV-Mitgliederversammlung am Freitag 30. Oktober in Kassel verabschiedet hat.

Längste „Sportstätte“ Deutschlands

Das Wegenetz in Deutschland umfasse rund 200.000 Kilometern. Damit stellten die Mitglieder des Deutschen Wanderverbands den Bürgerinnen und Bürgern die längste „Sportstätte“ im Land zur Verfügung und fördern so nicht nur die physische und psychische Gesundheit, sondern auch den sozialen und familiären Zusammenhalt. Dies sei besonders jetzt in der Corona-Pandemie deutlich geworden, als sich Millionen Menschen draußen in der Natur aber auch in ihren Stadt­­quartieren beim Wandern wohnortnah Abwechslung verschafft hätten.

Bewegung abseit der Verkehrsstraßen

Fußgänger­infrastruktur auch in den Städten sei Raum für Begegnung und Aktivität, für Selbstwirk­sam­keit und Identifikation, heißt es in der Resolution. „Attrak­tive und kleine Fußwege dienen der durchlässigen Er­reichbarkeit in und zwischen Orts-, Stadt- und Landschaftsteilen, sie bieten mehr Si­cher­heit für alle,
ermöglichen Bewegungs­räume und bieten Freiraum für Entdeckungen ab­seits der großen Verkehrstraßen“, so das Papier.

Naturnahen Wege und Pfade wichtig für Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt

Besonders besorgniserregend sei der zunehmende Verlust von naturnahen Wegen und Pfaden, die sowohl beim Klimaschutz als auch beim Erhalt Biologischer Vielfalt eine wichtige Rolle spielten.

Forderungen an die Politik: Zerstörung naturnaher Wege stoppen!

Konkret formuliert der Verband acht Forderungen. So seien Wander- und Fußwege als notwendige Basisinfrastruktur anzuerkennen und dürften nicht länger eine freiwillige Leistung kommunaler Gebietskörperschaften sein. Es brauche außerdem eine institutionelle, verlässliche Förderung für die Wanderwege­infra­struktur und durchgängige Zuständigkeit von der Bundes- bis zur kommunalen Ebene. Zudem seien Fuß- und Wanderwege flächendeckend als Beitrag zum Klimaschutz anzuerkennen und in dessen Förderprogramme aufzunehmen. Die zunehmende Versiegelung und Zerstörung naturnaher Wegabschnitte sei zu stoppen. Dies könne nur dann geschehen, wenn die Belange des Wanderns und seiner Infra­struktur frühzeitig in Planungen eingebunden würden.

Jens Kuhr, Deutscher Wanderverband

Die Resolution im Wortlaut: DWV-Resolution_Sicherung Wegeinfrastruktur und naturnahe Wege

Gruselige Kürbisgesichter, schaurige Rübengeister

Mit scharfen Messern, Löffeln und anderem Werkzeug haben sich Familiengruppen im Schwäbischen Albverein Ende Oktober ans Werk gemacht, ihre Mitmenschen zu erschrecken – Pardon! Zu erfreuen natürlich. Hier einige Beispiele:


Kürbisschnitzen in Frohnstetten

Aufgrund der Corona-Pandemie fiel das gemeinsame Kürbis- oder Rübenschnitzen zwar aus, dafür aber zierten die gruseligen Gesellen unzählige Haustüren. Die Familiengruppe der OG Frohnstetten veranstaltete sogar eine Ausstellung im Dorf mit 40 zum Teil kunstvoll gestalteten Kürbissen. Die sechs schönsten Exemplare wurden sogar prämiert.


Rübenaktion in Hayingen

Die Ortsgruppe Hayingen musste ihre Rübenschitzaktion am 7. November absagen, verteilte dann aber die rund 60 buckligen Runkelrüben an interessierte Familien. Die Nachfrage war enorm, das Ergebnis schaurig-schön:


Rübengeister in Unterensingen

„Kinder brauchen Momente der Freude“ – so motiviert die Ortsgruppe Unterensingen ihre Familien zum Rübenschnitzen. Eine kontaktlose Familienaktion, die allen große Freude machte.

Danke für die tollen Bilder!

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Moderne Schatzsuche

Dass der Albverein auch für junge Familien attraktiv ist, bewies die Ortsgruppe Michelbach mit einer Geocachingaktion. Kinder, Jugendliche und Eltern waren begeistert.

„Das ist ja cool“, freut sich selbst eine erwachsene Teilnehmerin, die sich mit ihren beiden Kindern zum Geocaching angemeldet hat, als Organisatorin Heide Rauch das Prinzip der modernen Schatzsuche erklärt. Acht Kinder zwischen 8 und 13 Jahren und ihre Eltern lassen sich von der Michelbacherin, die mit ihrer Familie Mitglied im Albverein ist, mit GPS-Geräten ausstatten.

Rauch erläutert, wie sie mit damit Punkte einer Wanderroute finden. An Hand eines kleinen Globus erklärt sie das Gitternetz, dass die ganze Erdkugel umspannt und die Bedeutung der Koordinaten. „Wisst ihr, was das für Linien sind?“, fragt sie in die Runde. „X- und Y-Achsen“, ruft ein Kind. Gar nicht schlecht! Denn mit Hilfe der senkrechten und horizontalen Linien, den Längen-und Breitengraden, lässt sich jeder Punkt auf der Erde genau festlegen. Die Koordinaten der ersten Station vom Startpunkt an der Michelbacher Rudolf-Then-Halle aus verrät Rauch allen und die Kinder tippen sie unter ihrer Anleitung in das GPS-Gerät.

Pfeil zeigt die Richtung an

„Die Geräte kontaktieren mehrere Satelliten und zeigen euch dann mit einem Kompasspfeil, in welche Richtung es geht“, erklärt sie. „Noch ein Tipp! Das GPS zeigt die Luftlinie an“, merkt Rauch an, aber da sind die ersten bereits auf dem Weg. Das Gerät führt sie an der Kirche vorbei vor den Friedhof. „Hier habe ich ein lila Bändchen versteckt. Wenn ihr das findet, bekommt jeder von mir ein Rätselblatt. Mit der richtigen Lösung habt ihr dann die nächsten Koordinaten“, erklärt Rauch.


Der Fachbereich Familie des Schwäbischen Albvereins bietet GPS-Geräte kostenlos zum Verleih an. Lediglich Versandkosten müssen übernommen werden. Weitere Infos finden Sie hier.


Sie hat für jede Station eine schwierigere und für jüngere Kinder eine einfachere Aufgabe zur Auswahl gestellt. Im Nu ist das Bändchen gefunden, und die Kinder machen sich mit Feuereifer an das Rätsel, das ihnen einiges an Konzentration abverlangt. Bei der Bedienung des GPS-Geräts unterstützt sie Heide Rauch noch einmal, aber bei den weiteren Stationen ist das nicht mehr nötig. Lilli, eine der Älteren unter den Kindern, hilft Dietmar Mattheus, dem Vorsitzenden des Michelbacher Albvereins, bei der Koordinateneingabe für den nächsten Stopp.

Mattheus sorgt sich um die Altersstruktur der Ortsgruppe und hat deshalb gern das Angebot des Hauptvereins in Stuttgart angenommen, sich beim Aufbau einer Familiengruppe von der pädagogischen Mitarbeiterin Michaela Spielmann unterstützen zu lassen. Mit ihren Ideen hat sie auch Heide Rauch überzeugt und beide haben gemeinsam als erste Aktion für Familien mit Kindern die Geocachingtour realisiert.


Im Kreis Hall gibt es zwölf Albvereins-Ortsgruppen, Jugend- und Familiengruppen haben bisher nur die Ortsgruppen in Bühlerzell und Mainhardt. Außer in Michelbach unterstützt Michaela Spielmann auch die Ortsgruppe Bühlertann beim Aufbau einer solchen Gruppe.


„Frau Spielmann hat mich toll unterstützt, zum Beispiel bei der Erstellung der Infoflyer“, berichtet Rauch, die voller Elan bei der Sache ist. Die Vorbereitung hat sie einige Zeit gekostet: eine passende, nicht zu lange und nicht zu kurze Strecke mit Stationen festzulegen, für jede der acht Stationen Blätter mit zwei Rätseln zu entwerfen, sich mit den GPS-Geräte, die Spielmann mitgebracht hat, vertraut zu machen, die lila Bändchen an jeder Station zu verstecken und nicht zuletzt, am Ziel, dem Grillplatz Jakobsruhe, eine Schatzkiste mit Süßigkeiten und kleinen Überraschungen zu deponieren.

Heidi Grimm hat einen von Rauchs Werbeflyern in der Michelbacher Grundschule entdeckt. „Ich habe uns spontan angemeldet. Die Kinder kennen Frau Rauch und ihre Familie, das hat genug gelockt“, erzählt sie. Tatsächlich machen alle Kinder begeistert mit. „Keiner hat gejammert, auch die Jungs meiner Bekannten aus Michelfeld, die niemanden kannten, hatten ihren Spaß“, freut sich Rauch nach der gelungen Tour. Für den 24. Oktober hat sie die nächste Aktion geplant: Herbstliche Spiele am Einkorn für Familien mit Kindern, auch wenn sie nicht Albvereinsmitglied sind. Dietmar Mattheus und Heide Rauch hoffen, dass Kinder und Eltern an den Outdoorangeboten Spaß finden und die Erwachsenen vielleicht sogar Lust haben, selber etwas Ähnliches für den Verein zu organisieren.

Sigrid Bauer


Geo-Caching
Schnitzeljagd mit GPS-Gerät Geo-Caching ist eine Art Schnitzeljagd mit GPS-Gerät. Es geht darum, den „Cache“ (engl. Versteck) mit Hilfe eines GPS-fähigen Gerätes, das kann auch ein Smartphone mit spezieller App sein, zu finden. Caches sind fast auf der ganzen Erde versteckt (www. geocaching.com; www.opencaching. de). Ehrensache ist, dass der erfolgreiche Geocacher den Cache wieder für den nächsten Geocacher zurücklegt. Es gibt unzählige Varianten für Erwachsene und Kinder.

SWT-Umweltpreis: Jetzt abstimmen für das Tübinger-Gau!

Das Tübinger-Gau beteiligt sich beim Umweltpreis der Stadtwerke Tübingen. Noch bis Montag 19. Oktober, um 10 Uhr kann täglich abgestimmt werden, welche zehn Umweltprojekte ins Finale einziehen. Stimmen Sie jetzt für den Schwäbischen Albverein. Hier geht es zur Abstimmung!

Seit über 25 Jahren engagieren sich aktive Albvereinler in der Region Tübingen in der Landschaftspflege, um wertvolle Kulturlandschaften zu erhalten. „Die Fördergelder der Stadtwerke möchten wir in die Umweltbildung im Natur- und Artenschutz, zur Förderung der Jugendarbeit im Naturschutz sowie der Landschaftspflege investieren und für Gerätschaften, um die Ortsgruppen zu unterstützen“, erklärt Jörg Dessecker, Leiter des Landschaftspflegetrupps des Schwäbischen Albvereins und Gaunaturschutzwart im Tübingen-Gau.

Artenvielfalt erhalten

Durch Aktionen wie Landschaftspflegetage möchte der Schwäbische Albverein die Bevölkerung für den Natur- und Artenschutz sensibilisieren. Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Artenvielfalt Wacholderheiden, Magerwiesen und anderen wertvollen Naturschutzflächen zu finden ist. „Würden wir die Natur ihrer natürlichen Sukzession überlassen, würden viele Lebensräume, sowie Tier- und Pflanzenarten verschwinden“, erklärt Jörg Dessecker, Leiter des Landschaftspflegetrupps des Schwäbischen Albvereins und Gaunaturschutzwart des Tübingen-Gaus.

Landschaftspflegetag in Rottenburg „Gemeinsam für die Schöpfung“.

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Beim Landschaftspflegeeinsatz in Rottenburg am Neckar am Samstag, 10. Oktober, etwa, haben Haupt- und Ehrenamtliche des Schwäbischen Albveriens, gemeinsam mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Bürgerstiftung Rottenburg im Naturschutzgebiet (NSG) Trichter-Ehehalde gearbeitet. 60 bis 70 fleißige Helfer räumten tatkräftig Schnittgut zusammen. Der Landschaftspflegeeinsatz stand unter dem Motto: „Gemeinsam für die Schöpfung“.

Auch in den Naturschutzgebieten Kochhartgraben und Schönbuch-Westhang ist der Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins gemeinsam mit Ehrenamtlichen im Einsatz für die Natur unterwegs gewesen.

Jetzt wird’s wild im Wald

„Ich habe großen Respekt vor den alten Bäumen“, sagt Förster Werner Brosi. Gerade die alten Bäume sind derzeit in Not. Der Wald habe in den vergangenen Jahren sehr gelitten unter der Trockenheit, so Brosi bei der Veranstaltung „Jetzt wird’s wild im Wald“ des Schwäbischen Albvereins Ende September.

Bei „Jetzt wird’s wild im Wald“ ging es darum, sich dem Wald aus verschiedenen Gesichtspunkten anzunähern. Drei Fachleute führten die Teilnehmenden dabei durchs Programm: Bezirksförster Werner Brosi, der Hauptnaturschutzwart des Schwäbischen Albvereins und Arzt, Manfred Hagen, sowie Gesundheitswanderführerin Karin Kunz.

Trockenheit schädigt den Wald

Das Wetter meinte es dabei gut mit dem Wald. Der von Förster Werner Brosi sehnlichst gewünschte Dauerregen tat zumindest den Pflanzen gut. Doch die Trockenheit der vergangenen Jahre konnte damit nicht wirklich gelindert werden, wie Brosi eindrucksvoll demonstrierte: Mit einem Bohrstock nahm er eine Bodenprobe, anhand der die Teilnehmenden sehen und spüren konnten, wie trocken es schon 20 Zentimeter unter der Oberfläche ist. Dort ist in den letzten Wochen kaum Niederschlag angekommen. Besonders Buche und Fichte leiden unter dieser Trockenheit. Schädlinge haben ein leichtes Spiel.

Artenreiche Lebensräume schützen

Manfred Hagen erklärte am Waldrand, dass das für uns gewohnte Landschaftsbild mit dem Übergang von Wiese–Waldrand–Wald keine natürliche Landschaftsform ist, sondern durch den wirtschaftenden Menschen in den vergangenen Jahrzehnten geformt wurde. Diese artenreichen Lebensräume zu erhalten liege demnach auch in unserer Verantwortung, so Hagen. Gerade als Wanderführerinnen und Wanderführer sowie Naturschutzmitarbeitende im Schwäbischen Albverein sind hier gefordert, bei den Vereinsmitgliedern und Gästen die Liebe zur Natur zu wecken und den Arten- und Naturschutz zu befördern.

Gesundheitswanderführerin Karin Kunz nahm mit einer angeleiteten Atemübungen und einem Blick in die Krone der Waldriesen die sinnliche Dimension des Waldes in den Blick.