Bis mindestens Oktober – bei warmem Wetter auch noch länger – sind die Blutsauger wieder unterwegs. Sie können gefährliche Krankheiten übertragen. Hier erfahrt Ihr, wie Ihr Euch beim Wandern vor dem „Holzbock“ schützen könnt.
Zecken gibt es in Wald, Wiesen und Gärten in fast ganz Deutschland. Baden-Württemberg gehört zu den Risikogebieten – wie übrigens auch Bayern sowie Teile von Hessen, Thüringen und Sachsen. Vor allem Sträucher, Gräser und Farne mögen sie gerne. Höher hinaus als anderthalb Meter kommen sie in der Regel nicht. Sie lassen sich auf Menschen oder Tiere fallen und beissen diese dann an gut durchbluteten Hautregionen, in Hautfalten oder bei Kindern auch gerne am Kopf.
So könnt Ihr Euch vor einem Zeckenbiss schützen:
- Bleibt auf festen Wegen und meidet hohes Gras, Gebüsch oder Unterholz. Da halten sich Zecken besonders gerne auf.
- Lange Hosen und Ärmel schützen vor Zeckenbissen. Am besten steckt Ihr die Hosenbeine in die Socken, wenn Ihr über eine Wiese lauft. Dazu feste Schule tragen.
- Helle Kleidung hilft, denn dann kann man Zecken schon erkennen, bevor sie auf die Haut krabbeln.
- In der Drogerie oder Apotheke gibt es zeckenabweisende Mittel zum Einreiben oder Einsprühen.
- Nach dem Wandern, und erneut vor dem Schlafengehen, sollte man den Körper nach Zecken absuchen. Oft stechen sie nämlich nicht gleich, sondern suchen erst eine passende Stelle am Körper.
- Wenn Ihr eine Zecke entdeckt, dann entfernt sie mit einer stabilen Pinzette oder einer Zeckenkarte. Zur Not geht auch der Fingernagel, wenn Ihr sonst kein geeignetes Werkzeug zur Verfügung habt. Denn je länger die Zecke im Körper steckt, desto größer das Infektionsrisiko für Krankheiten.
Im Online-Shop des Schwäbischen Albverein gibt es einen kleinen Zeckenentferner zu kaufen, um die Biester sicher und effektiv los zu werden. Er kostet nur 1,10 Euro und passt in jede Geldbörse oder Hosentasche.
Gefährliche Krankheitsüberträger
Zecken können FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen – eine gefährliche Hirnhautentzündung, die Spätfolgen wie Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Anfallsleiden hervorrufen kann kann. In seltenen Fällen ist diese Krankheit sogar tödlich. Für alle, die viel draußen unterwegs sind, empfiehlt sich deshalb eine Impfung gegen FSME.
Zecken übertragen aber auch Borreliose, eine bakterielle Infektion, die möglichst früh mit Antibiotika behandelt werden sollte. Wenn Ihr also eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle wahrnehmt, dann geht bitte sofort zum Arzt. Auch Borreliose kann chronische Beschwerden auslösen. Eine Impfung dafür gibt es nicht.
Kuriose Fakten über Zecken
Zecken sind aber nicht nur Überträger von Krankheiten – sie sind durchaus auch interessante Tiere.
Zum Beispiel können sie 10 Jahre ohne Nahrung auskommen, sind also echte Überlebenskünstler. Nach einer Mahlzeit sind sie 200-mal schwerer als davor. Sie haben ihre „Nase“ am Vorderbein und „riechen“ damit ihre Opfer. Sie geben nach einem Biss ein Betäubungsmittel ab. Deshalb spüren wir einen Zeckenbiss auch nicht.
Zeckenmännchen sterben sofort nach der Paarung. Und ein Zeckenweibchen kann auf einmal zwischen 2.000 und 20.000 Eier legen.Natürlich Feinde haben Zecken nur wenige, etwa bestimmte Nematoden oder Fadenwürmer. Außerdem legt die Erzwespe ihre Eier in die Zecke ab.