Heiraten am Juxkopfturm

Der Juxkopfturm mit seinem kleinen Wanderheim ist schon etwas Besonderes. Er ist für den kleinen Ort Jux – einem Ortsteil von Spiegelberg im Schwäbisch-Fränkischen Wald und der dortigen Albvereins-Ortsgruppe Identifikationsobjekt und Treffpunkt zu gleich. Die Juxer lieben ihren Turm. Und so kommt es, dass dort nun auch die Liebe zelebriert wird.

Der Gemeinderat von Spiegelberg hat im Wonnemonat Mai beschlossen, den Juxkopfturm offiziell als Ort für standesamtliche Trauungen zu listen. Mit dem Schwäbischen Albverein hat man diesbezüglich einen Vertrag geschlossen.

Mittlerweile hat sich dort das erste Paar das Jawort gegeben. Bei Sonnenschein unter freiem Himmel vor wunderbarer Kulisse. Bürgermeister Max Schäfer war begeistert. „Das war wirklich eins a!“, sagte er zur örtlichen Zeitung. Viele Paare würden sich ein Bein auf der Suche nach einem so schönen Ort für ihre standesamtliche Hochzeit ausreißen. Gut, dass es den Juxkopfturm gibt.

Wir wünschen den Neuvermählten eine glückliche Ehe!

Nach Sanierung: Juxkopfturm in neuem Kleid

90 Jahre alt ist der Juxkopfturm bei Spiegelberg im Schwäbisch-Fränkischen Wald alt. Da bleiben die Reparaturen nicht aus. Nach einer Rundumsanierung ist der Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins offiziell wiedereröffnet worden.

Die Aussicht ist großartig! Vom Juxkopfturm blickt man aus vier großen, viereckigen Luken in alle Himmelsrichtungen. Über waldige Hügel, Wiesen, Felder und Dörfer reicht der Blick ins Neckarbecken bis hin zu den Höhenzügen des Nordschwarzwalds im Westen. Im Osten blickt man über den Mainhardter Wald. Der Hagbergturm im Südosten ist zu sehen, im Süden spitzt der Stuttgarter Fernsehturm in den Himmel. Und wer sich auskennt, kann in der Ferne die einzelnen Landmarken der Albberge erkennen – den Teckberg zum Beispiel.

Eröffnung mit Hoketse unter dem Turm

Unter dem Juxkopfturm haben sich am Sonntag, 26. Juni, viele Menschen aus Jux, einem Stadtteil von Spiegelberg, und umliegenden Orten versammelt. Bier und alkoholfreie Kaltgetränke werden ausgeschenkt und weil es warm ist, sind die schon um kurz vor elf Uhr sehr gefragt. Bald kommen auch die Würstchen und Steaks auf den Grill, und eine Vielzahl selbstgebackener Kuchen wartet schon auf Abnehmer. Die Neueröffnung des Juxkopfturms ist ein Fest für die hiesige Bevölkerung. Sie lieben ihre Landmarke und freuen sich über das neue „Außenkleid“ aus Lärchenholz für ihren Turm.

Die ganze Gemeinde beteiligt sich an Sanierung

1932 hat der Schwäbische Albverein auf dem 533 Meter hohen Juxkopf errichtet. Mittlerweile steht bereits der dritte Turm in Holzbauweise auf dem alten Betonsockel. Und der war in die Jahre gekommen. 80 Prozent der Tragebalken sowie die gesamte Außenverkleidung musste erneuert werden. „Wir können also schon fast von einem vierten Turm an dieser Stelle sprechen“, sagte Albvereinspräsident, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß bei der Eröffnungsfeier.

Hinter der alten Fassade verbarg sich so manche „Überraschung“. So war eine der vier tragenden Säulen so marode, dass der Turm zeitenweise auf drei Beinen stehen musste – eine große Herausforderung für Zimmermann Phillip Kugler, der die Arbeiten durchführte. Um die Kosten im Rahmen zu halten, kaufte Kugler Stammholz ein, das direkt am Turm mit einem mobilen Sägewerk entsprechend zurecht gesägt wurde.

Die Albvereins-Ortsgruppe als treibende Kraft

Die Gemeinde organisierte Planen, damit das Holz bei Regen nicht nass wurde. Und wenn Schwierigkeiten auftauchten, dann gab es bestimmt jemand im Dorf oder unter befreundeten Firmen, die eine Lösung wussten, berichtet Kugler. Und immer wieder waren freiwillige Helferinnen und Helfer vor Ort. Die Ortsgruppe Juxkopf, Mitglieder benachbarter Albvereins-Ortsgruppen und ganz Jux halfen mit, um den Turm wieder begehbar zu machen. Ortsvorsitzender Ernst Bednjack der OG Juxkopf fungierte als treibende Kraft.

Von links nach rechts: Zimmermann Phillip Kugler, Vorsitzender OG Juxkopf Ernst Bednjak, Ute Volz von der Osterbrunneninitiative Jux, Bürgermeister Uwe Bosser, Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Siegfried Rosenberger.

Nicht nur mit Arbeitskraft, sondern auch mit Geld, beteiligte sich die Gemeinde. Bei der Einweihnung nahm Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß Spenden für die Sanierung entgegen. Uwe Bossert, Bürgermeister der Stadt Spiegelberg, überreichte einen Scheck über 2.000 Euro. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr steuerte 1.000 Euro bei, ebenso der Motorsportclub MSC Spiegelberg. Und 1.700 Euro haben die Mitglieder Osterbrunneninitiative Jux bei ihren Spendenaktionen gesammelt.

Herzlichen Dank für alle Spenden!

Und so ist er (fast) neu geworden, der 22 Meter hohe Juxkopfturm, mit seinem hellen Lärchen-Kleid, mit neuer Elektrik und neuem Blitzableiter, mit einer Innenhaut als Wetter- und Feuchtigkeitsschutz und mit dem Umsetzer für die digitale Feuerwehrsirene auf dem Dach. Was beim Alten bleibt, ist die Liebe der Juxer für ihren Turm.

Von April bis Oktober immer an Sonn- und Feiertagen geöffnet

Von April bis Oktober ist der Juxkopfturm an allen Sonn- und Feiertagen geöffnet. Im Kiosk neben an können sich Wanderinnen und Wanderer stärken. Wer unter der Woche die Aussicht genießen möchte, kann sich den Schlüssel in Jux beim Gasthof zum Löwen abholen.

Weitere Informationen über den Juxkopfturm
Wandertipp: Über den Silberstollen zum Juxkopfturm