Am 16. und 17. September können Sie in ganz Deutschland das Gesundheitswandern der Wandervereine kennenlernen. Auch zertifizierte Gesundheitswanderführerinnen und -wanderführer des Schwäbischen Albvereins beteiligen sich an den Aktionstagen. Das Motto: Füße gut – alles gut!
Bewegungsarmut ist ein ernsthaftes Problem in Deutschland und ist verantwortlich für eine Vielzahl von Erkrankungen. Darauf hat ein Bericht der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Krankenversicherung (DRV) gerade erst wieder hingewiesen. Ohne umfassende Präventionsangebote steuere die Gesellschaft „mit Beginn der nächsten Jahrzehnte geradewegs auf eine gesundheits- und sozialökonomische Krise zu“, warnt einer der wissenschaftlichen Leiter, der Kölner Sportwissenschaftler Ingo Froböse. Er fordert, dass Bewegung zu alltäglicher Routine wird. Dafür ideal ist das Wandern. Oder besser noch – Gesundheitswandern.
DWV-Gesundheitswandern©
Der Deutsche Wanderverband hat ein Bewegungsprogramm entwickelt, das physiotherapeutische Übungen in Gruppenwanderungen integriert. Das Programm wird von den gesetzlichen Krankenkassen als Präventionskurs anerkannt.
Wer das DWV-Gesundheitswandern© einmal ausprobieren möchte, hat während der bundesweiten Aktionstage Gesundheitswandern am 16. und 17. September Gelegenheit dazu. Im Zentrum der diesjährigen Aktionstage Gesundheitswandern stehen die Füße. Sie sind die am meisten beanspruchten Körperteile beim Wandern und tragen uns im Durchschnitt etwa 177.000 Kilometer weit durch das Leben.
Auch die Gesundheitswanderführer und -wanderführerinnen des Schwäbischen Albvereins machen bei den Aktionstagen mit. Hier erfahren Sie, wo es in Ihrer Nähe während der Aktionstage Gesundheitswandern entsprechende Schnupperangebote gibt.
Warum ist Wandern gut für die Gesundheit?
Gut für den Körper …
Wenn Menschen regelmäßig wandern, verringert sich nicht nur das Körpergewicht, auch der Blutdruck sinkt und das Körperfett wird reduziert. Die Hauptrisikofaktoren für die Gesundheit mindern sich deutlich, das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt.
Wandern ist zudem eine Ausdauersportart, die auch Menschen mit starkem Übergewicht betreiben können. Durch das hohe Eigengewicht verbrauchen Übergewichtige sogar mehr Energie als der Durchschnitt. Der Anteil der Fettverbrennung am gesamten Stoffwechsel liegt beim Wandern mit 40 bis 60 Prozent doppelt so hoch wie beim Laufen.
Auch das Immunsystem wird leistungsfähiger, ebenso, wie regelmäßiges Wandern zur Vergrößerung des Atemzugvolumens und der Lungenvitalkapazität führt. Dies bewirkt eine tiefere, regelmäßigere Atmung, eine geringere Atemfrequenz und eine bessere Durchblutung der Lunge.
und die Psyche
Psychologen loben außerdem die gruppendynamischen Effekte, die beim Wandern in der Gruppe vor Isolation und einem Gefühl von Einsamkeit schützen. Dazu hilft Wandern gegen Stress, indem es das Stresshormon Kortisol vermindert und die Stressbewältigung verbessert.
Langandauerndes Gehen verstärkt infolge eines veränderten Stoffwechsels die Produktion außerdem körpereigener Hormone und Botenstoffe wie Endorphin, Serotonin und Dopamin. Damit verbinden sich Gefühle des Wohlbefindens und Glücks sowie die Reduzierung von negativen Stimmungen wie Trauer und Ärger.
Zudem steigert Wandern das Selbstwertgefühl. Die Bewegung im Freien bringt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Sogar als Therapie bei Depressionen wird es eingesetzt. Auch die Erholung nach Krankheiten kann Wandern beschleunigen. Allerdings: Statt sich zu verausgaben, empfehlen Ärzte gemütliches Gehen, eine wohltuende Mischung aus Bewegung, Entspannung, Naturerleben und Geselligkeit.