50.000 Unterschriften zum Volksantrag „Ländle leben lassen“ übergeben

Die Verbände, die den Volksantrag „Ländle leben lassen“ initiiert haben, übergeben über 50.000 Unterschriften an Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Sie forden den Landtag auf, unbebaute Flächen in Baden-Württemberg besser zu schützen.

Im April 2023 ging es los: Ein Bündnis aus mehr als 20 Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden, unter anderem auch der Schwäbische Albverein, hat sich gegen den zunehmenden Flächenfraß in Baden-Württemberg formiert und den Volksantrag „Ländle leben lassen“ gestartet. In den vergangenen neun Monaten haben Ehrenamtliche und Aktive über 50.000 Unterschriften gesammelt und damit das für den Volksantrag nötige Quorum von knapp 40.0000 Unterschriften deutlich übertroffen.

Herzlichen Dank auch an all Unterstützerinnen und Unterstützer aus den Reihen des Albvereins für Euer Engagement und Eure Unterschrift!

Am Freitag, 1. März,  haben die Initiatoren des Bündnisses die gesammelten Unterschriften nun der Landtagspräsidentin Muhterem Aras überreicht. Der Landtag ist nun verpflichtet, sich mit unseren Flächenschutz-Forderungen auseinanderzusetzen. Das Bündnis fordert unter anderem eine verbindliche Obergrenze für den Flächenverbrauch, einen klaren Pfad zur so genannten „Netto-Null“ und dass Kommunen auf Innenentwicklung setzen müssen, statt immer weiter auf der grünen Wiese zu bauen.

Flächenverbrauch als gravierendes Umweltproblem

Der Flächenverbrauch der letzten Jahrzehnte in Baden-Württemberg war enorm: Allein die letzten zwei Generationen haben so viel neue Siedlungsfläche in Anspruch genommen wie 80 Generationen zuvor. Ein Ende ist nicht in Sicht. Pro Tag werden aktuell im Schnitt weitere 4,6 Hektar Fläche bebaut und zu einem erheblichen Teil versiegelt (Statistisches Landesamt, Stand: 2023).

Der Flächendruck trifft Landwirtinnen und Landwirte massiv, da wertvolle Äcker und Wiesen für die Nahrungsmittelproduktion veroren gehen. Und er betrifft auch die heimische Natur. Neben dem Klimawandel und dem Artenrückgang ist der Flächenverbrauch das dritte große Umweltproblem in Baden-Württemberg.

Landesregierung in der Pflicht

Im Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2021 sind solche Obergrenzen für den Flächenverbrauch vorgesehen. Umgesetzt wurden sie bislang nicht. Das Bündnis fordert von der Landesregierung mehr Anstrenung, um das Ziel der Netto-Null bis 2035 zu erreichen. Hierfür sind ambitionierte Konzepte gefragt, die sich im neuen Landesentwicklungsplan wiederfinden müssen. Bisherige Konzepte sowie das im Dezember veröffentlichte Eckpunktepapier zum neuen Landesentwicklungsplan sind enttäuschend. Mit dem Volksantrag steigt der Druck auf die Regierung, endlich zu handeln.

Hintergrund zum Volksantrag

Der Volksantrag „Ländle leben lassen“ ist eine gemeinsame Initiative von über 20 Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden in Baden-Württemberg. Das Bündnis setzt sich vehement gegen den anhaltenden Flächenfraß im Land ein und fordert von der Landesregierung wirksame Maßnahmen, um den fortschreitenden Verlust von wertvollen Lebensräumen, landwirtschaftlichen Flächen und Naturarealen einzudämmen. Die zentralen Forderungen des Volksantrags beinhalten die Einführung verbindlicher gesetzlicher Obergrenzen für den Flächenverbrauch sowie die Förderung verpflichtender Maßnahmen zur städtebaulichen Innenentwicklung. Unterstützt durch über 50.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs, hat der Volksantrag das erforderliche Quorum erreicht, wodurch der Landtag nun verpflichtet ist, sich mit den Anliegen intensiv auseinanderzusetzen.

www.ländle-leben-lassen.de

Jetzt unterschreiben beim Volksantrag gegen den Flächenfraß

Den Flächenverbrauch endlich zu verringern ist das Ziel des Volksantrags „Ländle leben lassen“. Hintergrund ist, dass die Landesregierung, den Flächenverbrauch zunächst auf 2,5 Hektar pro Tag zu begrenzen und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren, bisher nicht eingehalten hat – obwohl so im Koalitionsvertrag vereinbart.

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Der Flächenverbrauch, der aktuell wieder ansteigt, ist eines der gravierendsten Umweltprobleme Baden-Württembergs und bedroht nicht nur Natur und Landwirtschaft, sondern auch die Lebensqualität in unserem Bundesland. Wir müssen verantwortungsbewusst und sparsam mit diesen endlichen Ressourcen umgehen, um nicht sprichwörtlich den Boden unter unseren Füßen zu verlieren.

Bündnis gegen den Flächenfraß

Ein breites Bündnis von 15 Organisationen richtet daher einen Volksantrag an den Landtag, damit endlich wirksame Schritte zur Minimierung des Flächenverbrauchs ergriffen werden: Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände sind am Volksantrag beteiligt. Bei einem erfolgreichen Volksantrag ist der Landtag gezwungen unter Hinzuziehung der Initiatoren über die Forderungen zu diskutieren.

Unterschriften sammeln!

Für alle, die den Volksantrag unterstützen wollen, bietet das Bündnis „Ländle Leben lassen“ Werbematerial, eine Argumentationssammlung und Schulungen an. Ziel ist es, bis zu den Sommerferien mehr als 40.000 Unterschriften (gesetzliches Quorum) zu sammeln und so die Vorgaben für die Beteiligung an einem Volksantrag nach Artikel 59 Absatz 2 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg zu erfüllen.

Der schwäbische Albverein, als anerkannter Naturschutzverband, unterstützt diesen Volksantrag und ist im Trägerkreis engagiert, und ruft alle seine Mitglieder dazu auf, sich diesbezüglich zu engagieren. Ansprechpartner bei uns ist der Fachbereich Naturschutz in der Hauptgeschäftsstelle unter .

Ausgiebige Informationen, das Unterschriftenblatt zum Herunterladen, Flyer, Plakate und Merchandising gibt es unter http://www.laendle-leben-lassen.de/.

Manfred Hagen, Hauptfachwart für Naturschutz