Der Deutsche Wanderverband fordert in einem offenen Brief an verantwortliche Politiker in Bund und Ländern eine breite Unterstützung für Wander-, Heimat- und Gebirgsvereine. „Ihr Einsatz macht es vielerorts erst möglich, dass sich selbst zu Corona-Zeiten die Menschen draußen orientieren und bewegen können“, heißt es in dem Brief. Die Vereine hätten mit der Markierung der Wanderwege eine gesellschaftliche Vorleistung geschaffen, hinsichtlich der Soforthilfen fielen sie nun aber häufig durch das Raster.
Fitness-Studios sind geschlossen, Sportplätze nicht bespielbar, der Yoga-Kurs abgesagt. Die Menschen drängen deshalb ins Freie, um sich zu bewegen. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Deutschland mit einem sehr guten Netz von markierten Wanderwegen ausgestattet ist. Diese diese Wege für unsere Gesellschaft eine immens große Bedeutung haben.
Bewegung im Freien ist gesund
Zu verdanken sind sie dem ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder des Deutschen Wanderverbandes. Es ist wichtig wie nie zuvor. Dank dieses Engagements können sich viele Bürgerinnen und Bürger trotz Corona auf wohnortnahen Wegen sicher geleitet bewegen. Diese einfache Bewegung im Freien dient dem körperlichen und psychischen Wohlbefinden und hat sich auch im Sinne des familiären und sozialen Zusammenhalts als außerordentlich hilfreich erwiesen.
Angesichts der zu erwartenden steigenden Zahlen im Deutschlandtourismus sind neben dem 200.000 Kilometer umfassenden Wanderwegenetz – allein 20.000 davon in Württemberg – auch die ehrenamtlich betriebenen Aussichtstürme, Wanderheime und Schutzhütten in Wald und Flur enorm wichtig, um Natur- und Kulturerlebnisse in Deutschland zu ermöglichen.
Wandervereine fühlen sich allein gelassen
Das umfassende bürgerschaftliche Engagement des Schwäbischen Albvereins und aller anderen Mitglieder des Deutschen Wanderverbandes dient der Gesundheits- und Tourismusförderung sowie dem Naturschutz und stärkt wirtschaftlich den ländlichen Raum. Leider fühlt sich aufgrund der querschnittsorientierten Aufgaben kein Ministerium federführend für die Heimat-, Wander- und Gebirgsvereine verantwortlich. Die Vereine fallen in vielen Fällen durch die in Bund und Ländern aufgelegten Hilfsprogramme.
Deswegen hat sich Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes und des Schwäbischen Albvereins, jetzt in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, alle beteiligten Bundesminister, alle Ministerpräsidenten sowie alle Bundestags- und Landtagsabgeordnete gewandt und Unterstützung für die Arbeit der Vereine gefordert.
Den genauen Wortlaut des offenen Briefes finden Sie hier.