Achtsames Wandern, Kräutertouren und Kartenlesen für Frauen – der Schwäbische Albverein stellt zum Weltfrauentag sein diesjähriges FrauenSpecial vor
Frauen interessieren sich oft für die Kleinigkeiten am Wegesrand. Hier eine Küchenschelle. Foto: Katharina Heine
Wanderungen nur für Frauen? Ist das nicht sexistisch Männern gegenüber? Regine Erb muss bei der Frage lachen. „Nein, natürlich nicht“, sagt die Wanderführerin. Sie sieht das ganz pragmatisch: Männer dürften ja auch ohne Frauen wandern. Sie findet die Atmosphäre in reinen Frauengruppen sehr entspannt und genießt es, ohne Leistungsdruck unterwegs zu sein. Deshalb bietet sie im Rahmen des FrauenSpecial des Schwäbischen Abvereins geführte Touren nur für Frauen an.
Programm „Frauen naturverliebt 2020“
Insgesamt zehn Frauen-Wanderungen finden sich im Programm „Frauen naturverliebt 2020“ des Schwäbische Albverein. Den Auftakt macht Regine Erb in Kohlberg am Samstag, 14. März. Sie hat bewusst den Termin kurz nach dem Internationalen Frauentag (8. März) gewählt. Bei ihrer Tour geht es um Wandern und Entspannen. Meditieren in der Natur, ein Stück alleine und schweigend gehen, kleinere Entspannungsübungen am Wegesrand – Regine Erb kommt vom Gesundheitswandern und flicht deshalb gerne derlei Elemente in ihre geführten Wanderungen mit ein. „Man bekommt so eine andere Wahrnehmung von sich und seiner Umgebung, spürt seine Füße, die jeden Tag Schwerstarbeit leisten, aber kaum beachtet werden“, sagt sie.
Frauengeschichten und Kräuterwanderungen
Karin Kunz, Wanderreferentin beim Albverein und Geschäftsführerin der Heimat- und Wanderakademie, berichtet, dass Frauen sich ihrer Erfahrung nach oft für die Kleinigkeiten am Wegesrand wie Blumen oder Schmetterlinge interessieren. „Außerdem sind sie häufig weniger an Leistung interessiert.“ Deshalb werde bei den Frauenwanderungen viel Wert auf Achtsamkeit in der freien Natur gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms sind Exkursionen, bei denen Geschichten und Schicksale von Landfrauen auf der Alb im Mittelpunkt stehen. Beliebt sind zudem Touren, bei denen Kräuter gesammelt und anschließend zu leckeren kleinen Happen verarbeitet werden, berichtet Kunz.
Allein in der Pampa
Und manches Klischee deckt sich dann auch mit der Erfahrung: „Bei der Ausbildung an Karte und Kompass haben wir zudem festgestellt, dass viele Frauen einen anderen Zugang zu Orientierung und topografischen Karten haben als Männer“, erklärt Karin Kunz. Deshalb habe man das Seminar „Allein in der Pampa – Karten lesen für Anfängerinnen“ mit ins Programm genommen.
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