Draußen sein bei Wind und Wetter, sich dreckig machen und lernen, eine Motorsäge zu bedienen – so sieht das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) beim Schwäbischen Albverein aus. Oder? Ja, und doch bietet es noch viel mehr: nämlich tätigen Einsatz für den Natur- und Artenschutz. Jetzt bewerben!
Für den Schwäbischen Albverein im Einsatz: Unsere FÖJler Luis Hafner (links) und Enno Thomsen. Foto: Schwäbischer Albverein / Dilg
Enno Thomsen und Luis Haffner sind seit 1. September2019 als FÖJler für den Schwäbischen Albverein im Einsatz. Sie wollten nach dem Schulabschluss etwas Praktisches tun, draußen sein und sich für den Naturschutz einsetzen. Beim Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins sind sie deshalb genau richtig.
Einsatz mit „schwerem“ Gerät
Immer montags geht es nach einigen Besprechungen und etwas Papierkram los in die Natur. Gemeinsam mit dem drei weiteren Kollegen des hauptamtlichen Landschaftspflegetrupps sind Enno und Luis die ganze Woche über im Einsatz. Sie pflegen Hecken, schneiden Obstbäume zu, halten Wacholderheiden frei von Bewuchs, mähen Wiesen. Dafür haben sie den Umgang mit „schwerem“ Gerät gelernt, wie mit einem Freischneider oder der Motorsäge. Im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor bekamen sie mit einem Rückepferd einen vierbeinigen Helfer.
Enno schätzt die Abwechslung: „Jeder Einsatzort ist anders. Man muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen“, sagt er. Übernachtet wird in der Nähe des Arbeitsgebiets in Wanderheimen oder Jugendherbergen. Am Wochenende steht den FÖJlern eine kleine Wohnung in der Hauptgeschäftsstelle des Albvereins in Stuttgart zur Verfügung.
Landschaftsschutz ganz praktisch
„Mit den Landschaftspflegemaßnahmen erhalten wir wertvolle Kulturlandschaften auf der Schwäbischen Alb“, erklärt Katharina Heine, Naturschutzreferentin beim Schwäbischen Albverein. Etwa die Wacholderheiden – offene Flächen, die über Jahrhunderte durch Beweidung entstanden seien. Dort gebe es eine ganz besondere Fauna und Flora wie die stachelige Silberdistel, den Wacholder oder verschiedene Enzianarten. „Wenn die dann im Frühjahr oder Sommer blühen, dann zeigt sich für die FÖJler, was sie mit ihrem Einsatz bei Wind, Wetter und winterlichen Temperaturen erreicht haben“, so Heine.
Wintereinsatz im Schopflocher Moor, Foto: Luis Hafner
Neben den Arbeitseinsätzen in Natur- und Landschaftsschutzgebieten nehmen die FÖJler außerdem an verschiedenen Seminaren und Lehrgängen teil, etwa einem Motorsägen-Lehrgang oder Workshops zu Natur- und Artenschutzthemen, und lernen Pflanzen zu bestimmen.
„Man darf kein Problem damit haben, sich dreckig zu machen“
Was müssen FÖJler mitbringen für die Arbeit beim Schwäbischen Albverein? „Man darf kein Problem damit haben, sich dreckig zu machen“, erklärt Luis lachend und weist auf seine fleckige Arbeitshose. „Außerdem sollte man gerne körperlich arbeiten und Lust darauf haben, bei jedem Wetter draußen zu sein“, listet Enno wichtige „Einstellungsvoraussetzungen“ auf. Und Humor, der dürfe auch nicht fehlen.
Noch haben Luis und Enno ein halbes Jahr beim Schwäbischen Albverein vor sich. Es bleibt also noch Zeit, sich über den weiteren Lebensweg Gedanken zu machen. „Bei der Arbeit draußen, lernt man sich durchzubeißen, auch wenn man mal müde ist oder grad keine Lust hat“, erklärt Luis. Das werde ihm sicher später im Berufsleben zugutekommen. Er plant eine Karriere als Fotodesigner. „Ich weiß noch nicht so genau, was ich danach machen will“, sagt Enno. Dass er nicht immer drin vor Computern hocken will, da ist er sich allerdings sicher.
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