Wanderwege sind essentiell für Gesundheit und Klima. Deswegen fordert der Deutsche Wanderverband in einer Resolution dringend Maßnahmen zu deren Schutz.
Die Wanderinfrastruktur in Deutschland sichern und naturnahe Wanderwege schützen: Das fordert der Deutsche Wanderverband (DWV) in einer an alle politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen. Wandern sei als bundesweit beliebteste Natursportart ökologisch, wirtschaftlich und sozial essentiell für das Land, heißt es im Papier, das die DWV-Mitgliederversammlung am Freitag 30. Oktober in Kassel verabschiedet hat.
Längste „Sportstätte“ Deutschlands
Das Wegenetz in Deutschland umfasse rund 200.000 Kilometern. Damit stellten die Mitglieder des Deutschen Wanderverbands den Bürgerinnen und Bürgern die längste „Sportstätte“ im Land zur Verfügung und fördern so nicht nur die physische und psychische Gesundheit, sondern auch den sozialen und familiären Zusammenhalt. Dies sei besonders jetzt in der Corona-Pandemie deutlich geworden, als sich Millionen Menschen draußen in der Natur aber auch in ihren Stadtquartieren beim Wandern wohnortnah Abwechslung verschafft hätten.
Bewegung abseit der Verkehrsstraßen
Fußgängerinfrastruktur auch in den Städten sei Raum für Begegnung und Aktivität, für Selbstwirksamkeit und Identifikation, heißt es in der Resolution. „Attraktive und kleine Fußwege dienen der durchlässigen Erreichbarkeit in und zwischen Orts-, Stadt- und Landschaftsteilen, sie bieten mehr Sicherheit für alle,
ermöglichen Bewegungsräume und bieten Freiraum für Entdeckungen abseits der großen Verkehrstraßen“, so das Papier.
Naturnahen Wege und Pfade wichtig für Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt
Besonders besorgniserregend sei der zunehmende Verlust von naturnahen Wegen und Pfaden, die sowohl beim Klimaschutz als auch beim Erhalt Biologischer Vielfalt eine wichtige Rolle spielten.
Forderungen an die Politik: Zerstörung naturnaher Wege stoppen!
Konkret formuliert der Verband acht Forderungen. So seien Wander- und Fußwege als notwendige Basisinfrastruktur anzuerkennen und dürften nicht länger eine freiwillige Leistung kommunaler Gebietskörperschaften sein. Es brauche außerdem eine institutionelle, verlässliche Förderung für die Wanderwegeinfrastruktur und durchgängige Zuständigkeit von der Bundes- bis zur kommunalen Ebene. Zudem seien Fuß- und Wanderwege flächendeckend als Beitrag zum Klimaschutz anzuerkennen und in dessen Förderprogramme aufzunehmen. Die zunehmende Versiegelung und Zerstörung naturnaher Wegabschnitte sei zu stoppen. Dies könne nur dann geschehen, wenn die Belange des Wanderns und seiner Infrastruktur frühzeitig in Planungen eingebunden würden.
Jens Kuhr, Deutscher Wanderverband
Die Resolution im Wortlaut: DWV-Resolution_Sicherung Wegeinfrastruktur und naturnahe Wege