Achtsam wandern – Konzert im Grünen

Das Rauschen eines Baches, das Zwitschern eines Vogels oder das Säuseln des Windes können sehr entspannend sein. Warum bei einer Wanderung nicht einstimmen in das Konzert der Natur. Machen Sie mit!

Naturkonzert mit Naturmaterialien

Hölzer, Blätter, Steine kann man zum Klingen bringen! Man kann Steine aufeinander reiben oder gegeneinander klopfen, mit Blättern rascheln oder knistern, mit Hölzern gegeneinander oder auf Baumstämme trommeln – alleine oder gemeinsam. Man kann Klangimpulse der anderen aufnehmen und weitergeben, kürzer oder länger, mit Pause oder ohne, laut oder leise. Man kann den Rhythmus wechseln und dabei beobachten, welche Bilder vor dem inneren Auge entstehen oder einfach nur lauschen.

Die dürren Äste einer Fichte eignen sich als Zupfinstrument. Wenn wir einen Draht oder ein Gummiband sehr straff über zwei bis drei dünne Zweige spannen, kann daran gezupft werden. Die Musik überträgt sich über den Stamm, wer das Ohr an den Stamm legt, hört die Melodie.


Baumtelefon für Kinder

Auf der einen Seite eines abgesägten Baumstammes klopft und kratzt eine Person mit dem Finger in unterschiedlichen Stärken und Rhythmen. Auf der anderen Seite lauscht der Partner den Zeichen, indem er das Ohr an die Schnittfläche legt. Es kann sich auch eine nonverbale Kommunikation oder ein kleines Lied entwickeln. Oder ihr nutzt das Morsealphabet aus dem Internet, um Euch tatsächlich zu unterhalten.


Und wer lieber zuhört anstatt selber zu musizieren, findet auch dazu in der Natur viele Gelegenheiten:

Konzert im Grünen

Ein Heupferd streicht die Cellosaiten,
zwei Grillengeigen stimmen ein.
Ich möchte nicht durch lautes Schreiten
Zerstörer des Konzertes sein,
das über Blütenköpfen schwebt.

So lausche ich den schrillen Klängen
im Sitzen. Hummelkontrabass
und sanfte Bienenbratschen mengen
sich ein und ohne Unterlass
erklingt das Spiel – der Grünhalm bebt.

Von Ferne schmeicheln Flötentöne,
wohl Fitis- oder Zilpzalplied.
Die Symphonie erhält noch schöne,
Ergänzung her vom dichten Ried,
wo sangesfroh der Laubfrosch lebt.

(Aus der Sammlung Tiere. Von Ingo Baumgartner, 2014)


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