6. Landesfest-Wimpelwanderung

Sigmaringen – Winnenden zum Landesfest des Schwäbischen Albvereins e. V. vom 29. April bis 6. Mai 2016

1. Wandertag, Freitag, 29. April 2016 Sigmaringen – Heiligkreuztal

Am Freitag, 29. April, versammelten sich erwartungsfrohe Wanderinnen und Wanderer aus Sigmaringen, Sigmaringendorf, Gutenstein, Mengen, Laiz und aus vielen anderen Orten unseres Landes vor dem Rathaus in Sigmaringen.
Vom Sigmaringer Bürgermeister, Thomas Schärer, wurden wir zu einem kleinen Empfang im Foyer des Rathauses erwartet. Er wünschte uns allen eine gute, erlebnisreiche und unfallfreie Wandertour und gab uns Grüße an den Vorstand des Albvereins und an Oberbürgermeister Holzwarth von Winnenden mit auf den Weg. Der Gauvorsitzende des Oberen Donaugaues, Claus Bayer, sprach ebenfalls einige Worte an die Wanderer und freute sich, über die gute Resonanz und Beteiligung. Eugen Kramer, der Organisator der Wimpelwanderung stellte die Wanderstrecke kurz vor, freute sich ebenfalls über die große Beteiligung und übergab mit verbindlichen Worten ein Buchgeschenk des Albvereins und der Wandergruppe an Herrn Bürgermeister Schärer, bedankte sich gleichzeitig für die kulinarische Seite – es gab belegte Brötchen, die wir dann anschließend noch als Vesper mitnehmen durften, Brezeln, Kaffee und Mineralwasser, – sodass wir uns vor dem Abmarsch noch stärken konnten. Bei dieser Gelegenheit übergab er den seit dem Landesfest in Sigmaringen 2015 im Rathaus aufbewahrten Landesfest-Wimpel an Eugen Kramer, als zuständigen und verantwortlichen Wanderführer und Organisator.
Nun waren der Aufbruch und der Abmarsch zur Wanderung gekommen. Bald ging’s bergauf und über der Donau ein letzter Ausblick auf das Schloss und die Stadt. Vorbei an einem ehemaligen Kloster, wanderten wir über die frühlingshaften Wiesen und Felder in den Wald und weiter in Richtung des Bittelschießer Tales mit der Bittelschießer Höhle, wo wir eine erste kleine Pause zum Trinken und Fotografieren machten. Es war richtig tolles Wanderwetter und die Stimmung in der Wandergruppe optimal. Der Ort Bingen in Hohenzollern war unser nächstes Ziel und wurde durchwandert. Am Beginn des Mosteltales legten wir an einem herrlichen Wiesenrain die Mittags- und Vesperpause ein. Talaufwärts auf Wiesen und Waldwegen kamen wir über Nonnenbühl, Geiern nach Wilflingen. Hier wartete unser Begleitauto wieder auf uns, wo wir uns beim Fahrer mit Getränken eindecken konnten.
Der wunderbar in die herrliche oberschwäbische Landschaft eingebettete Ort birgt ein Schloss der Grafen von Stauffenberg und vielleicht noch bekannter das dazugehörige Forsthaus, in dem der Philosoph Ernst Jünger arbeitete und lebte. Die Besichtigung dieses Ernst-Jünger-Hauses wurde uns von Herrn Späth ermöglicht, der uns auch weitere Informationen zum Haus und Ernst Jünger gab. Einige Mitwanderer besichtigten die dortige Barockkirche, bevor es weiterging über Enhofen zum Tagesziel dem Ort und dem Kloster Heiligkreuztal. Im Klostergarten konnte bei herrlichem Sonnenschein der Durst und kleine Hunger gestillt werden. Die Tageswanderer verabschiedeten sich nun von der Stammgruppe und wurden mit unserem Begleitfahrzeug zurück gebracht, bzw. teilweise auch abgeholt.
Da wir im Kloster Heiligkreuztal für die Übernachtung nicht unterkommen konnten, wurden wir mit unserem Begleitfahrzeug die wenigen Kilometer von Heiligkreuztal nach Riedlingen-Grüningen zum einem Gasthof gebracht, wo wir nach 23 km Wanderstrecke gut und gemütlich Abendessen und übernachten konnten.

2. Wandertag, Samstag, 30. April 2016 Riedlingen-Grüningen – Hayingen

Für Überraschung sorgte am Samstagmorgen eine Einladung des Riedlinger Bürgermeisters, Herrn Schaft ins Rathaus. Damit veränderte sich unser Tagesablauf auf ganz nette Weise. Ein Großteil der Wandergruppe, die durch Tageswanderer wieder vergrößert wurde, wanderte von Grüningen die ca. 2 km unter fachkundiger Führung von Herrn Dr. med. Hans-Peter Schreijäg nach Riedlingen zum Rathaus. Dort wurden wir vom Bürgermeister und einer fröhlichen Trachtenträgerin erwartet. Bürgermeister Schaft stellte seine Stadt kurz vor und lud ebenfalls zu einem kleinen Imbiss und Getränken ein. Wiederum wurden Buchgeschenke übergeben, Fotos gemacht und nette Gespräche geführt. Nun änderte sich unsere vorgesehene Wanderroute, die vorbei am Kreiskrankenhaus, auf einem besonders interessanten Wanderpfad im Naturschutzgebiet an der Donau entlang nach Daugendorf führte. Dort besichtigten wir die Kirche und legten eine kurze Pause ein, bevor es weiter in Richtung der Ortschaft Zell ging. Auch hier war eine, im klassizistischen Stil ausgeschmückte Dorfkirche, eine Besichtigung wert. Nun wurde Zwiefaltendorf angewandert und dort die längst fällige Mittagspause eingelegt. Gestärkt wanderte man weiter – der Weg zog sich sehr – nach Zwiefalten. Das Münster Zwiefalten grüßte mit seinen Doppeltürmen von weitem. Endlich waren wir dort. Unsere veränderte Wanderstrecke hatte sich auf mittlerweile über 20 km ausgedehnt. Die Tageswanderer wurden mit dem Begleitfahrzeug nach Grüningen zurück gebracht, während die restliche Wandergruppe sich bei Kaffee und Eis für die letzten Kilometer und den Aufstieg durch das Aach- und Schweiftal nach Hayingen auf die Schwäbische Alb, stärkten. Nach 29 km Wanderstrecke kamen wir müde und geschafft in Hayingen an. In einem Gasthaus, bei einem leckeren Abendessen und gemütlichem Zusammensitzen, klang der Abend aus und wir fielen müde in unsere Betten, die wir in einem sehr wandererfreundlichen Privathaus fanden.

3. Wandertag, Sonntag, 1. Mai 2016 Hayingen – Münsingen

Nach gemütlichem Frühstück sammelten wir uns wieder außerhalb der Stadt bei der evangelischen Kirche und machten uns auf zur dritten Etappe. An diesem Morgen war es sehr kalt, so dass wir uns gut warm angezogen hatten. Hinab ins Tal des Hayinger Naturtheaters, durch das Hayinger Tal weiter, kamen wir bei etwas Nebel und mit Wolken verhangenem Himmel nach Indelhausen ins Lautertal. Entlang der mäandernden Lauter führte unser Wanderweg durch den kleinen Ort „Weiler“ bis unterhalb der Burg Derneck. Da wir sehr gut in der Zeit waren und neue Tageswanderer aus Münsingen und Metzingen erst in Gundelfingen an diesem Sonntag gegen 11 Uhr zu uns stoßen wollten, entschieden wir uns für den Aufstieg bis unterhalb der Burg Derneck, wanderten weiter, vorbei an der Saatschule und über herrliche mit echten Schlüsselblumen und Küchenschellen bestandenen Wiesenrainen im Naturschutzgebiet bis zur „Wittstaig“. Dort hatten wir auch einen kurzen Presse- und Fototermin für den „Münsinger Albboten“ der Südwestpresse. Mit dem Biosphärenbus kamen unsere Mitwanderer an, und gleich nahmen wir gemeinsam den Aufstieg zur Burgruine Hohen-Gundelfingen in Angriff. Es war etwas schweißtreibend, jedoch die herrliche Aussicht ins Lautertal entschädigte für die Mühen. Besonders erwähnenswert ist, dass die meisten Burgen des Lautertales, auch Hohen-Gundelfingen mit Buckelquadern erbaut wurden und man wundert sich noch heute, wie diese übergroßen Steine auf die Höhe gekommen sind. Ein kurzer Weiterweg führte die Wandergruppe zum Ort Dürrenstetten, einem der vielen Stadtteile der Stadt Münsingen.
Von der Ortsgruppe Münsingen wurden wir zum Mittagsvesper bei Saitenwürstchen, Bauernbrot und Getränke ins Feuerwehrhaus eingeladen, was sehr gerne angenommen wurde und wir uns etwas aufwärmen konnten. Inzwischen kam die Sonne heraus und machte damit den Weiterweg etwas leichter. Über die frühlingshaft wahrzunehmende Albhochfläche, vorbei an zahlreichen Schlehenhecken, durch herrliche Buchenwälder, sowie den kleinen Ort Apfelstetten erreichten wir am frühen Nachmittag nach ca. 21 km die Stadt Münsingen, unser Tagesziel. Bevor es in unser Nachtquartier ging, stärkten wir uns bei Kaffe und Getränken. Zusammen mit zahlreichen Mitgliedern der Ortsgruppe Münsingen, die uns auch den Tag über begleitet und geführt hatten, nahmen wir in Auingen das Abendessen ein. In einer Pension, untergebracht im ehemaligen Münsinger Krankenhaus, nächtigten wir.

4. Wandertag, Montag, 2. Mai 2016 Münsingen – Römerstein-Böhringen

Von der herrlichen Morgensonne geweckt, frühstückten wir und stärkten uns für den bevorstehenden Wandertag.
Für diesen Tag war ein Empfang bei der Stadt Münsingen vorgesehen und organisiert.
Herr Bürgermeister Mike Münzing empfing uns vor seinem Rathaus in der wohltuenden Morgensonne, kredenzte uns einen herrlichen Dettinger Apfelprosecco und beschenkte uns mit grünen Schildkappen, bevor er über seine Stadt berichtete. Frau Gerlinde Kretschmann war zusammen mit ihrer Schwester an diesem Morgen, nach einem Tag Pause, wieder zur Wandergruppe gestoßen und freute sich auf diese Etappe, die durch den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen, dem Kerngebiet des Biosphärenreservats „Schwäbische Alb“, führen sollte. Zahlreiche Mitwanderer aus Münsingen schlossen sich uns an. Durch das Wohngebiet „Kirchtal“, vorbei am, mit Wacholderbüschen bewachsenen, Weißgerberberg wanderten wir durch Trailfingen zur „Trailfinger Säge“, dem Eingang zum ehemaligen Truppenübungsplatz. Dort erwartete uns ein ehemaliger Oberstleutnant, der durch einen Teil des Truppenübungsplatzes bis zum untergegangenen, bzw. im Jahre 1938 aufgegebenen Albdorf „Gruorn“ führte und über die frühere militärische Nutzung, jedoch auch auf Besonderheiten der Natur und Landschaft aufmerksam machte. So war es möglich, dass wir die inzwischen wunderschön renovierte Kirche und den umgebenden und erhaltenen Friedhof anschauen und besichtigen konnten. Die Stefanuskirche, ein Kleinod aus dem Spätmittelalter, wurde in den letzten 2 Jahrzehnten vom „Gruorner Komitee“ mit viel Spenden und in engagierter Eigenarbeit bestens renoviert. Wir waren gerade um die Mittagszeit dort und durften die Mittagsglocken an den Seilen läuten. Elisabeth und Eugen machte das sichtlich Spaß.
Im daneben liegenden, ehemaligen Schulhaus, in dem eine kleine Gastwirtschaft eingerichtet wurde, hatten wir Gelegenheit, ein bescheidenes Mittagessen und Getränke zu genießen.

Nun ging es auf den ausgezeichneten Wanderwegen (leider Asphalt- oder Betonstraßen) weiter zum ehemaligen Schorstallhof. Auf diesem Weg genossen wir einmal für zwei Minuten die dort herrschende, fast himmlische Stille. Unser Wanderführer Gerhard Lamparter konnte uns viel über den Truppenübungsplatz erzählen und damit blieb die Wanderung interessant und kurzweilig. Man hörte Vogelstimmen und genoss die ganz besondere Landschaft, Natur, die Weite und Stille, die hier zu erleben ist.
Auf dem Weg zum Schorstallhof erblickten wir den Turm „Hursch“, den wir später noch besteigen wollten. Es war noch ein gutes Stück des Weges dorthin. Kurz vor dem Ausgang des Platzes in Richtung Zainingen, ging unser Weg links ab und führte hinauf zum Turm.
Die meisten Mitwanderer stiegen auf den 42 m hohen Stahlgitterturm und genossen die sich bietende Aussicht auf die Albhochfläche. Der Aufstieg lohnte, da an diesen Tag die Aussicht nahezu grandios war. Ein besonderes Erlebnis für unsere Mitwanderer. Auf gleichem Weg zurück, kamen wir zur Zaininger Schranke und verließen den Truppenübungsplatz, wanderten um den Berg „Dullenwang“ herum, im Rückblick den „Hursch“ und kamen zur Gaststätte Lauberg des dortigen Campingplatzes, wo wir unsere Schlusseinkehr machten. Mit unserem Begleitfahrzeug fuhren wir den kurzen Weg nach Römerstein-Böhringen hinein zu unseren Nachtquartieren. Ein kurzer Spaziergang durch den Ort Böhringen schloss sich an. Zum gemütlichen Ausklang des Wandertages und nach ca. 17 km Wanderstrecke saß man im jeweiligen Quartier in netter Runde zusammen.

5. Wandertag, Dienstag, 3. Mai 2016 Römerstein-Böhringen – Dettingen unter Teck

Wir hatten gut und reichlich gefrühstückt, setzten unsere Tagesrucksäcke auf und wanderten zum Römersteiner Rathaus, wo uns Herr Bürgermeister Matthias Winter und neue Tageswanderer erwarteten. Auch dieser Wandertag begann mit einem sehr schönen Empfang im Foyer des Rathauses. Bürgermeister Winter freute sich sichtlich über die prominent besetzte Wandergruppe, stellte seine Gemeinde vor und bot uns Getränke, sowie fürs Vesper Wurstbüchsen einer Biosphärenmetzgerei der Alb an. Unsere Gerlinde Kretschmann durfte sich im „Goldenen Buch“ der Gemeinde Römerstein verewigen, dabei wurden mehrere Fotoaufnahmen zur Dokumentation dieses prominenten Besuches gemacht.
Die Wandergruppe war wieder auf 15 Personen angewachsen und in der Morgensonne wanderten wir zum Ort hinaus, vorbei an großen Feldern und herrlichem Blick über die Alblandschaft in Richtung Strohweiler. An der Straße nach Grabenstetten hielt ein Auto an und eine Reutlinger Wanderkameradin stieg aus, freute sich über das zufällige Zusammentreffen, sprach mit uns kurz und musste wieder weiter. Nun ging es im Wald auf romantischer Strecke hinab zur „Großen Schrecke“ und wieder hinauf zum Schreckenfels. Dann war es nicht mehr weit bis zum „Heidengraben“ vor Grabenstetten. Regenwolken zogen auf und wir begaben uns in den Ort Grabenstetten hinein, suchten für unsere Mittagspause einen sicheren Unterstand, den wir bei der Falkensteinhalle fanden. Ein kurzer Regenschauer zog über uns weg und wir konnten bald wieder weiterwandern.
Es war und ist einfach faszinierend über die weite Albhochfläche zu wandern. Ein absolut bleibender Eindruck. Am Albrand und Steilabfall ins Lenninger Tal entlang, vorbei am Konradfels, dem Sterrenberg kamen wir zum „Kesselfinkenloch“, ein bekanntes Fotomotiv, wo wir eine kleine Pause machten. Weiter ging es zum Kammfels und wir erreichten den Ortsrand von „Hochwang“. Es gewitterte und der Himmel öffnete seine Schleusen. In der Garage und dem Vordach eines Privathauses konnten wir Schutz suchen und die Zeit überbrücken. Als der Regenschauer nachließ, ging’s weiter durch den Wald. Inzwischen zog Nebel auf und der Regen wurde wieder stärker. Zum vorgesehenen Aussichtspunkt „Brucker Fels“ konnten wir, da inzwischen durchnässt, nicht mehr gelangen, und durch den Nebel war keine Aussicht mehr möglich. Wir entschieden, mit unserem, am Wanderparkplatz „Heidengraben“ bei Erkenbrechtsweiler wartenden Begleitauto, zu unserem Tagesziel „Dettingen/Teck“ hinab ins Lenninger Tal zu fahren. Eine absolut richtige Entscheidung, denn der Abstieg hätte bei diesen Wetterverhältnissen sehr gefährlich werden können.
So bezogen wir früher, als an den anderen Wandertagen, unser Quartier in einem Hotel Garni in Dettingen/Teck. Einige machten noch einen kurzen Rundgang zum Kaffeetrinken und Eisessen. Später traf man sich zum gemütlichen Abendessen und Tagesausklang im angeschlossenen Gasthaus. Trotzdem waren es an diesem Tag wieder 18 km Wanderstrecke geworden.

6. Wandertag, Mittwoch 4. Mai 2016 Dettingen unter Teck – Reichenbach/Fils

Wanderfreundinnen und Wanderfreunde aus Erkenbrechtsweiler, Dettingen/Teck, Nürtingen, Owen, Sigmaringendorf (Claus und Anni Bayer) und Oberboihingen stießen an diesem Morgen zu uns. Schon beim Frühstück konnten die ersten Kontakte geknüpft werden. Die Sonne schien ,und so wanderten wir los. Durch Streuobstwiesen, die Kirschen- und Apfelbäume standen in voller Blüte, kamen wir über das Gewann „Hinterberg“ bei Dettingen. Gegen später überquerten wir die A 8 vor Kirchheim und kamen so über den „Galgenberg“ in die Stadt Kirchheim hinein. Der direkte Weg führte über die belebte Marktstraße und den Marktplatz zum Kirchheimer Fachwerkrathaus. Dort erwarteten wir zwei Mitwanderinnen aus Winnenden, die pünktlich da waren. Mit unserem Landesfestwimpel waren wir ja nicht zu übersehen. Vor unserer geplanten Stadtführung kam die Kirchheimer Oberbürgermeisterin Frau Angelika Matt-Heidecker zu uns auf den Marktplatz und begrüßte uns. Offensichtlich hatten Mitarbeiterinnen des Rathauses unsere prominente Mitwanderin Gerlinde Kretschmann entdeckt und diese Information entsprechend weiter gegeben. Die interessante Stadtführung, ergänzt, auf besonderen Wunsch, um die Besichtigung und Führung im Kirchheimer Schloss, sowie in der Martinskirche, war ein Höhepunkt an diesem Tag. Zur Mittagszeit verließen wir Kirchheim und bergauf über „Hohes Reisach“ kamen wir nach Notzingen. Oberhalb von Notzingen machten wir in einer idyllischen Gartenwirtschaft mit wunderbarem Ausblick auf die Albkette mit Burg Teck, Hohen-Neuffen usw. unsere Mittagseinkehr. Der Abschied fiel uns Wanderern etwas schwer, jedoch es musste ja weitergehen. Vorbei an der Lutherlinde, dem Hängenloh marschierten wir nach Hochdorf bei Plochingen. Hochdorf wurde zügig durchwandert und so waren wir bald im „Filstal“ angekommen. Die Fils überquerten wir auf einer Brücke und wanderten direkt nach Reichenbach/Fils hinein. Vom Rathaus waren es wenige Meter zum Hotel-Gasthaus, unserem Übernachtungsquartier. Im Garten des Gasthauses wurde der Durst gelöscht, bevor es auf die Zimmer zum Duschen ging.
Beim gemütlichen Abendessen klang der Wandertag nach 16 km aus. Müde und geschafft fielen wir in unsere Betten.

7. Wandertag, Donnerstag, 5.Mai 2016 (Himmelfahrt) Reichenbach/Fils – Remshalden-Grunbach

Auch dieser Wandertag sollte uns wettermäßig Freude bereiten. Nach kräftigem Frühstück trafen wir bei der Brühlhalle in Reichenbach unsere sehr zahlreichen Mitwanderer aus Plochingen, Reichenbach, Winnenden, Sigmaringendorf, Riedlingen, Stuttgart und wurden so die, bei dieser Wimpelwanderung größte Wandergruppe mit 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zu Beginn wurde ein Gruppenbild aller Teilnehmer gemacht. Dann ging es los über Dachshöhler durch den Wald bis zur Ölmühle. Auf dem Bannholzweg, dem Katzenbach entlang kamen wir bergauf über Haubertsol und Asang zum Aussichtspunkt Goldboden, wo unsere Mittagsrast bei einem Denkmal eingelegt wurde.
Durch blühende Rapsfelder vorbei am Ort „Manolzweiler“ ging es wieder bergab in Richtung Engelberg, Birkrain und Pfaffenholz zum Schönbühl mit ganz herrlicher Aussicht in die Ferne. Auf einem himmelsleiterähnlichen Wanderweg und durch blühende Obstbaumwiesen wurde der Abstieg nach Remshalden-Grunbach von allen Teilnehmern mit Bravour und unfallfrei bewältigt. Die Bahnlinie unterquert und der Einkehrschwung in die erste, zu erreichende Gartenwirtschaft war fällig. Unsere Tageswanderer verabschiedeten sich und fuhren mit der S-Bahn in ihre Heimatorte zurück.
Zur Übernachtung und dem Abendessen wanderte die Kerngruppe weiter zu einem Landgasthaus nach Remshalden – Grunbach hinein. Nach weiteren 18 km waren wir froh und glücklich, am Tagesziel angekommen zu sein. Zum Abendessen besuchte uns Roland Luther, der Gauvorsitzende des Rems-Murr-Gaues und Mitorganisator des Landesfestes in Winnenden. Als angenehme Überraschung lud er uns zum Nachtisch ein, was wir sehr gerne und dankbar angenommen haben. So endete auch dieser Wandertag auf ganz erfreuliche und gemütliche Art und Weise.

8. Wandertag, Freitag, 6. Mai 2016 Remshalden-Grunbach – Kleiner Roßberg – Winnenden

Nach erholsamer Nacht rüsteten wir uns nach dem Frühstück für den letzten Wandertag, der uns zum Endziel nach Winnenden führen sollte.
Schon beim Abmarsch vor dem Hotel bekam unserer Wanderführer Eugen Kramer den Tipp, unbedingt die Grunbacher Dionysiuskirche zu besuchen. Gesagt und getan. Leider war die Kirche verschlossen. Wir gaben nicht auf und Eugen läutete im Pfarrhaus und bat um Einlass in die Kirche. Pfarrer Schaal war gerne bereit, uns die Kirche aufzuschließen. Als er uns alle sah, blieb er bei uns, führte und erklärte uns die Kirche, – ebenfalls ein Zeugnis und Kleinod der Spätgotik – mit herrlichen Glasfenstern, einer Barockorgel und wunderschönem Netzgewölbe in Chor. Dankbar verabschiedeten wir uns und wanderten, bzw. stiegen durch den Schatten spendenden Wald über einen Bachlauf und vorbei am kleinen Wasserfall hoch nach Buoch. Die dortige Dorfkirche gefiel uns und wir gingen um sie herum. Auch ein sehr schönes Fotomotiv. Nun hatten wir wieder eine herrliche Sicht auf die umliegenden Berge, Städte und Orte, vor allem in die Richtung Stuttgart. Auf unserem Weg zur Mittagseinkehr in der Nähe eines Pferdehofes begegnete uns Pfarrer Schaal wieder mit dem Fahrrad. Auf dem Fahrrad hatte er das Gästebuch aus der Kirche mitgebracht und wollte einen Eintrag mit Unterschrift unserer Wandergruppe, vor allem auch von Gerlinde Kretschmann. Er folgte uns zur Mittagseinkehr, blieb bei uns und es entwickelten sich wunderbare, interessante Gespräche mit ihm. Zum Abschied wünschte er uns auf unseren vielen Wanderwegen Gottes Segen, den er uns dabei erteilte. (Psalm 121) Ein sehr berührendes Erlebnis für uns alle.
Unser Tagesziel, der „Kleine Roßberg“ war nicht mehr all zu weit weg, so konnten wir sehr gemütlich über den „Großen Roßberg“ mit Kinderspielplatz und Grillstellen, sowie durch den Ort Breuningsweiler, den Haselstein zum „Kleinen Roßberg“ weiterwandern. Wir genossen dabei von der Höhe die vielfachen Aussichten über die Weinberge, blühenden Obstbäume und vor allem in Richtung Winnenden und die sich weitende Landschaft in den Großraum Stuttgart hinein.
Auf dem „Kleinen Roßberg“, oberhalb von Winnenden, ruhten wir uns von der Wandertour aus, erwarteten in der Sonne sitzend die Mitglieder des Albvereinsvorstandes und des Hauptausschusses, die bald eintrafen.
Die Einweihung der neuen Aussichtstafel und der Empfang der Wimpelwandergruppe war so der stimmige und schönste Auftakt für das Landesfest 2016 in Winnenden.
Beim Haselsteinbrünnele gab’s Rote vom Grill, Bier, sowie alkoholfreie Getränke, auf Einladung der Brauerei Dinkelacker. Nach dieser willkommenen Einkehr mit Aussicht vom Haselstein, wanderte man gemeinsam durch Weinberge bergab zur „Alten Kelter“. Dort Feier und gemütlicher Ausklang zusammen mit Vorstand und Hauptausschuss des Albvereins.

Landesfesttage

Die Teilnehmer der Wimpelwandergruppe waren am Samstagmorgen zum Partnerprogramm, einer Stadt- und Schlosskirchenführung eingeladen, die sehr gerne und interessiert angenommen wurde. Am Nachmittag erfolgte noch die Preisverleihung des Schulwanderwettbewerbs auf dem Marktplatz mit Schirmherrin Gerlinde Kretschmann. Anschließend war städtischer Empfang im Neuen Rathaus, bei dem Oberbürgermeister Holzwarth und Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß kurze Ansprachen hielten. Natürlich wurden hier ebenfalls verschiedene Getränke und leckere Backwaren gereicht.

Die Tage des Landesfestes fanden ihren Höhepunkt mit der Hauptversammlung am Sonntagvormittag und dem anschließenden Festumzug durch die Stadt und der Wimpelbandausgabe. In vielen Straßen und auf verschiedenen Plätzen wurde fröhlich und bei bestem Wetter gefeiert. Nun hieß es, nach acht herrlichen Wandertagen mit 156 km Wanderstrecke, etwas wehmütig Abschiednehmen von den Teilnehmern der Wimpelwanderung. Viele der Mitwanderer wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein, wenn es in zwei Wandertagen von Winnenden nach Plochingen zur Hauptversammlung geht.

Fazit

Eine, vom Wetter besonders begünstigte Wimpelwanderung ging zu Ende. Insgesamt wanderten an diesen acht Wandertagen 170 Menschen begeistert mit.
Besonders fasziniert hat die herrliche und noch frühlingshafte Natur, die wunderbare Alblandschaft mit ihren Feldern, Wiesen, Blumenwiesen, seltenen Pflanzen in den durchwanderten Naturschutzgebieten, die offene Landschaft mit ihren Biotopen, die Ruhe und Stille im ehemaligen Truppenübungsplatz, zum Teil grandiose Ausblicke und Aussichten in unser Land, letztendlich auch die schönen Empfänge und gastfreundliche Aufnahme in den Rathäusern von Sigmaringen, Riedlingen, Münsingen, Römerstein-Böhringen und in Winnenden. Viele wunderbare Begegnungen mit Menschen, die uns begleitet und geführt, die uns ihre Orte und ihre ureigene Heimat vorgestellt und nahe gebracht, auch erlebbar gemacht haben.

Für mich ganz persönlich ist es so faszinierend, die Veränderung unseres schwäbischen Dialekts im Laufe der Wanderstrecke zu hören, wahrzunehmen und immer wieder neu zu entdecken.

Wir sind als Wandergruppe in diesen acht Wandertagen eng zusammengewachsen und die Tageswanderer integrierten sich immer begeistert in die Gruppe. Es ist auch faszinierend, wie man beim Wandern schon nach wenigen Metern miteinander ins Gespräch kommt oder kommen kann. Wandern verbindet besonders und auf sehr angenehme Weise uns Menschen. Die durchwanderte Landschaft wird intensiver auf- und wahrgenommen, da sie mit den Füßen und nicht mit dem Gaspedal begangen, durchschritten und erlebt wird.
Wir nahmen die reiche Kultur unseres Landes am Wanderpfad interessiert mit und in uns auf. Es waren die Wunder am Wege, die innerlich reich, glücklich und zufrieden machten. Auf einen Nenner gebracht: „Ein Erlebnis für Körper, Geist und Seele“. So muss oder kann es sein.

7. Juni 2016, Eugen Kramer