Radtour rund um Winnenden

Thema Wandertipps Artikel 28 von 40

Abwechslungsreich und landschaftlich reizvoll ist eine Radrunde durch Winnenden und seine Stadtteile. Die vorgeschlagene Tour führt durch Wiesen und Täler, durch Streuobstwiesen die Hänge hinauf, durch sonnige Weinberge auf die Höhen, durch Wälder und Felder – und das fast ausschließlich auf ausgewiesenen Radwegen oder asphaltierten Feld- und Forstwegen. Jeder der zu bewältigenden Höhenmeter lohnt sich, malerische Ausblicke und grandiose Aussichten in die Ferne begleiten den Radfahrer über ganz weite Strecken. Für die etwa 28 Kilometer lange Rundtour mit über 450 Höhenmetern ist eine gewisse Kondition erforderlich, denn eben ist es selten, hinauf oder hinab lautet die Devise. Für den Ortskundigen ist das keine Überraschung, denn die Rundtour führt durch die »Berglen«, so heißt die Landschaft östlich und südlich Winnenden tatsächlich, und der Name charakterisiert die hügelige Landschaft einfach hervorragend.
Mitte 2015 hat die Stadt Winnenden die »Radtour durch alle Stadtteile« eingeweiht, bestens ausgeschildert, und die Tourdaten sind digital abrufbar.

Tourinfo: Länge 28 km
Höhenmeter bergauf ca. 450, bergab ca. 450
Fahrtzeit 2 – 3 Stunden
Tourdaten unter www.winnenden.de

Unsere Radtour hält sich an diese bestens gewählte Streckenführung, die Beschreibung legt das Augenmerk auf die landschaftliche Vielfalt und die Besonderheiten. Offizieller Start und Ziel der Radtour ist der Bahnhof in Winnenden, aber auch Parkplätze  bieten sich als »Einstieg« oder Treffpunkt an.

Radtour Winnenden
Innerstädtische Radwege entlang des Stadtzentrums führen den Radler vom Bahnhof aus rasch bis zum Schloss Winnenden. Vorbei an der Schlosskirche mit dem berühmten Jakobusaltar gelangt man an den Zipfelbach. Seinem Verlauf folgt der Radweg Richtung Breuningsweiler, die Sport- und Freizeitanlagen und das neue Rems-Murr-Klinikum in der Ebene lässt man schnell hinter sich, auf zwei bis drei Kilometern ist gemütliches »Einrollen« mit geringer Steigung angesagt. Wer mag, nimmt den ausgeschilderten Abstecher in die Stadtteile Schelmenholz und Hanweiler mit.
Malerisch verläuft der Zipfelbach in einer grünen Wiesenaue zwischen Streuobstwiesen, Weinbergen und Wald. Versumpfte Wiesen und Feuchtgebiete mit kleinen Tümpeln mit ihrer typischen Vegetation fallen ins Auge. Diese und die angrenzenden Hänge sind wertvolle Biotope und Lebensräume; mit der Verordnung zum Naturschutzgebiet ist das »Obere Zipfelbachtal« seit 2009 unter besonderen Schutz gestellt. An verschiedenen Stellen übernimmt der NABU Winnenden die nötige Pflege für diese extensiv genutzten Flächen.
Nach der Fahrt durchs Tal steht nun die erste längere Steigung an. Der Weg am Südhang hinauf nach Breuningsweiler führt durch Obstwiesen und Baumgrundstücke, Reste alter Weinbergmauern und aufgelassene alte Sandsteinbrüche kann man entdecken. Auf der Höhe angekommen, immerhin sind schon 150 Höhenmeter geschafft, hat man eine malerische Aussicht über das Zipfelbachtal auf den Weinbauort Hanweiler mit seiner alten Kelter und den bewaldeten Kuppen des Korber- und Hörnleskopfes.
Breuningsweiler wird auf einer ruhigen Wohnstraße durchquert, dann beginnt schon die genussvolle Abfahrt zwischen Weinbergen und dem lichtem Waldsaum am Haselstein. Wenn man allerdings zu schnell ins Tal saust, übersieht man leicht die Besonderheiten am hangseitigen Wegesrand. Das kleine Sandsteingewölbe, das sog. »Weinberghäusle«, bot in früheren Jahrhunderten den im Weinberg Arbeitenden Schutz vor Wind und Wetter, Reste alter Weinbergmauern und -treppen im Wald deuten auf die ehemalige Nutzung hin.
Der markante Felskopf des Haselsteins und seine süd- und sonnenexponierte Umgebung sind Lebensraum wärmeliebender Pflanzen und Tiere, im direkt angrenzenden Steinbruch wurde früher der für Mauern und Bauwerke benötigte Sandstein abgebaut.
Vorbei am Aussichtspunkt »Kleiner Rossberg« mit Fernblick über Winnenden und die Ebene des Neckarbeckens und vorbei am Burkhardshof mit seinen ausgedehnten Pferdestallungen ist man über den zuerst rechts der L1140 verlaufenden Radweg und eine Brücke schnell in Birkmannsweiler. Kaum ist der Ort durchquert, die Beschilderung macht das leicht, heißt es wieder kräftig in die Pedale treten – der nächste Anstieg auf die Höhe der »Keuperwaldberge« wird jetzt in Angriff genommen.Hinauf nach Bürg mit seinem markanten, weithin sichtbaren Rundturm geht es moderat ansteigend durch Streuobstwiesen, zuerst mit Fernblick, später durch Wald und Wiesen. Beim Schulerhof hat es der kleine Anstieg nach Bürg hinauf in sich, aber es ist nur wenige Meter sehr steil! Nach kurzer Fahrt durch den Ort und den letzten Metern bergauf ist der höchste Punkt der Tour erreicht.
Fährt man nun weiter geradeaus (Beschilderung Georg-Fahrbach-Weg) und verlässt für wenige hundert Meter die ausgeschilderte Rundtour, gelangt man an einen wunderschönen Picknick-Platz, gemütlich mit Bank und Tisch, zwischen Sandsteinbrocken. Eine Rast und ein Vesper an dieser Stelle sind eigentlich ein Muss. Hier reicht der Blick nicht nur weit ins Vorland, von hier tauchen im Osten die Höhen der Schwäbischen Alb hinter den Keuperbergen auf.
Zurück auf der ausgeschilderten Strecke beginnt die genussvolle Abfahrt! Vorbei am kleinen »Höhenfreibad« von Bürg genießt man an der Panoramatafel noch einmal die Aussicht. Bei klarer Sicht sieht man bis zu 50 km weit, erkennt am Horizont die Ausläufer des Schwarzwaldes, den Hagenschießwald bei Pforzheim. Durch die Weinberge des Schlossberges geht es bergab, ein kurzer Gegenanstieg (!) und dann weiter durch Wald und Wiesen. Hertmannsweiler unten im Tal ist schnell erreicht. Von hier geht es auch direkt über einen Radweg ins Stadtzentrum von Winnenden. Folgt man weiter der Winnender Rundtour über die Stadtteile Baach und Höfen, kommen die Weinberge des Schlossberges mit Bürg und Turm schön ins Blickfeld. Der ausgeschilderte Radweg führt uns durchs bebaute Stadtgebiet direkt zurück zum Bahnhof. Einen Abstecher in die Altstadt Winnendens sollte man sich aber nicht entgehen lassen. Bei einem kühlen Getränk oder einem Kaffee in der Fußgängerzone kann man die Radtour gemütlich ausklingen lassen.

Christine Knödler

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