Neue Zertifikate für den beliebten Kunst-Wanderweg und die Wanderung zum Fellbacher Hausberg
Herbert Brändle vom Verein Besinnungsweg e.V., Dieter Wolf von der OG Fellbach, Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Oberbürgermeisterin Gabriele Zull, Paul Rothwein vom Verein Besinnungsweg e.V., Gerhard Röger von der OG Fellbach. Foto: Peter D. Hartung
Welches Ausflugsziel ist mit Kinderwagen gut zu erreichen oder wo gibt es beim Wandern möglichst wenige Stolperfallen für Gehbeeinträchtigte? Die Zertifizierung der Wege als „barrierearm“ ist hierbei ein wichtiger Hinweis für Wanderer und Freizeitausflügler. Wenige Monate vor dem Start des 121. Deutschen Wandertags (3. bis 7. August 2022) in Fellbach und im Remstal sind in den vergangenen Monaten zwei weitere Wanderweg mit diesem Label ausgezeichnet worden. Der 5,5 Kilometer lange Wanderweg FE7 am Kappelberg und der 3,8 Kilometer lange „Besinnungsweg“ in Fellbach-Oeffingen tragen nun die bundesweite Kennzeichnung „Reisen für alle“, die vom Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e.V. verliehen wird. Die Grundlagen für das Kennzeichnungssystem wurden gemeinsam von Betroffenenverbänden und touristischen Verbänden erarbeitet.
Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und der Präsident des Schwäbischen Albvereins Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß überreichten die offizielle Urkunde an Paul Rothwein, Vorsitzender des Besinnungsweg e.V. und an Dieter Wolf von der Albvereins-Ortsgruppe Fellbach. „Die Menschen halten sich gerne draußen auf. Sie wollen die Natur genießen und sich dabei möglichst frei bewegen können. Das ist hier nun möglich“, sagte Rauchfuß bei der Übergabe der Urkunden.
Paul Rothwein freut sich über die neue Bewertung des Besinnungswegs. „Wir sind sehr froh und dankbar über die Auszeichnung“, sagte er. Die klare Ausweisung erleichtere den Menschen die Planung und es gäbe keine unliebsamen Überraschungen beim Wandern. Ein hürdenloser Weg sei für viele bei der Auswahl des Weges – neben der Natur oder der Kunst – ein ausschlaggebendes Kriterium. „Die Zertifizierung ist sehr positiv für den Besinnungsweg, Barrieren abbauen ist das A und O“, betonte Rothwein.
Maßgeblich beteiligt an der Entstehung des neuen Wanderwegs FE 7 war Dieter Wolf. Die Wegeführung wurde extra für den Deutschen Wandertag konzipiert und passend beschildert. Die Ehrenamtlichen des Fellbacher Projekts Hürdenlos unterstützten Dieter Wolf intensiv bei der Ausarbeitung. Wolf ist vor allem von der Umgebung rund um den Kappelberg begeistert. „Die Menschen können sich hier in einer tollen und ansprechenden Umgebung bewegen – ohne von großen Hürden ausgebremst zu werden“, so Wolf. Der FE7 sei eine wunderbare Wegstrecke, auf der Menschen mit Mobilitätseinschränkung sicher mit ihrer Begleitung unterwegs sein könnten. Auch passende Toiletten und Parkplätze sind in direkter Umgebung zu finden.
Damit ein Wanderweg mit dieser Zertifizierung versehen wird, muss er verschiedene Kriterien erfüllen; diese werden von unabhängigen, speziell geschulten Erhebern geprüft. So muss ein Wanderweg beispielsweise durchgängig 180 Zentimeter breit sein, bei einem schmaleren Wegabschnitt müssen in ausreichenden Abständen Begegnungsflächen mit 180 cm Breite und 180 cm Tiefe vorhanden sein. Er darf keine Treppen geben. Er muss eine maximale Längsneigung von 18 Prozent auf einer Länge von maximal 20 Metern haben und muss leicht begeh- und befahrbar sein, etwa durch Asphaltbelag, ebenes Natursteinpflaster mit gleichartiger Oberflächenqualität oder Betonsteinpflaster. Mindestens beim Ein-/Ausstieg des Wanderwegs muss sich in höchstens 250 Metern Entfernung vom Wanderweg ein Parkplatz befinden.